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Impfung gegen Drogensucht
Experten wie Arthur Caplan von der University of Pennsylvania haben sich zuletzt dafür ausgesprochen, Drogenabhängige zu impfen, um ihnen bei der Erholung von ihrer Sucht zu helfen. Sie empfehlen die Verabreichung von Medikamenten wie Naltrexon, die das Verlangen nach Drogen dämpfen. Die Diskussion wurde durch den Tod von Amy Winehouse und eine Studie des Scripps Research Institute wieder eröffnet. Das Team um Kim Janda hat einen Cocktail aus Impfstoffen entwickelt, der aus heroinähnlichen Hapten besteht, die sich an ein Trägerprotein anbinden und mit Alum vermischt werden. Damit wird das Immunsystem gezielt angeregt.
Der Impfstoff trainiert das Immunsystem darauf, Heroinmoleküle mit Antikörpern zu überschütten. Die Droge wird so zu einem eindringenden Organismus, der im Blut so verlangsamt wird, dass er das Gehirn gar nicht erst erreichen kann. Die Wissenschaftler verabreichten Ratten eine Katheder, der Heroin direkt ins Blut abgab, wenn die Tiere einen Hebel betätigten. Alle nicht geimpften Ratten betätigten den Hebel häufig und gerne. Das galt nur für drei der sieben geimpften Tiere. Details der Studie wurden im Journal of Medicinal Chemistry veröffentlicht.
Vielversprechende Methoden
Das Team um Zheng-Xiong Xi vom National Institute on Drug Abuse arbeitete mit Mäusen, die wie die Ratten einen Katheder erhielten, der nach Betätigung eines Hebels Kokain freisetzte. Xi verabreichte den Tieren ein Medikament, das die Cannabinoid-Rezeptoren CB2 im Gehirn blockierte, damit eine Dopaminaktivität verhinderte und so auch die Wirkung der Droge zunichte machte. Auch die geimpften Mäuse waren laut Nature an der Droge weniger interessiert als die Kontrollgruppe.
Könnten diese Medikamente erfolgreich für den Einsatz beim Menschen adaptiert werden, wären sie bei der Behandlung von Drogensüchtigen ein großer Fortschritt. Kleine Pannen müssten dann nicht mehr zu Rückfällen in die Sucht werden. Die bisher getesteten Impfstoffe gegen Kokain und Nikotin haben bei klinischen Tests allerdings noch keine vergleichbaren Ergebnisse erzielt. Ausreichend Antikörper bildeten sich nur bei einem Drittel der Teilnehmer.
Autor: pressetext.de, Johannes Pernsteiner (Stand: 26.07.2011)Weitere Themen:
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