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Gezielte Therapie gegen Rückenschmerzen senkt die Kosten
Eine gezieltere Behandlung von Rückenschmerzen verbessert die Pflege und verringert auch die Kosten entscheidend. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der britischen Keele University. Statt einem Behandlungsansatz für alle wurden verschiedene Varianten entsprechend der Schwere der Erkrankung angeboten. Das Team um Elaine Hay schreibt in "The Lancet", dass diese Forschungsergebnisse wichtige Auswirkungen auf die betroffenen Patienten haben könnten.
Volkskrankheit ist behandelbar
Schätzungen gehen davon aus, dass allein in Großbritannien Rückenschmerzen bei sechs bis neun Prozent der Erwachsenen, die mit diesem Leiden jedes Jahr zum praktischen Arzt gehen, sehr verbreitet sind, berichtet die BBC. Bis zu 80 Prozent klagen auch ein Jahr später noch über Schmerzen. Die Autoren der aktuellen Studie argumentieren, dass derzeit häufig gesetzte Maßnahmen wie das Verschreiben von Schmerzmitteln oder die Überweisung an einen Physiotherapeuten auf Intuition basieren, wenig effektiv und nicht konsistent sind.
Für die Studie wurden 283 Patienten normal behandelt und 568 entsprechend ihres Krankheitsbildes in Gruppen aufgeteilt. Sie reichten von einem geringen, mittleren bis zu einem hohem Risiko von langfristig beeinträchtigenden Rückenschmerzen. Patienten mit einem geringen Risiko wurden von einem Physiotherapeuten behandelt und erhielten entsprechende Anweisungen. Bei einem mittleren Risiko erfolgte eine intensive Behandlung durch einen Physiotherapeuten.
Einsparung von 30 Pfund Pro Patient
Bei einem hohen Risiko wurde die Physiotherapie durch Hilfe beim Überwinden der psychologischen Probleme ergänzt, die bei chronischen Krankheiten auftreten können. Nach zwölf Monaten hatten die gezielt behandelten Patienten deutlich mehr Fortschritte gemacht als die erste Gruppe traditionell Behandelter. Diese Verbesserung konnte bei einer gleichzeitigen Senkung der Kosten erreicht werden. Durchschnittlich konnten mehr als 30 Pfund pro Patient eingespart werden. Laut Hay arbeiten bereits 50 Institutionen in Großbritannien mit dem neuen Behandlungsansatz. Erste Daten zeigen, dass die Einführung sehr erfolgreich ist.
Autor: pressetext.de, Michaela Monschein (Stand: 29.09.2011)Lesen Sie dazu auch:
