News
Das Innere der nase verrät den Todeszeitpunkt
Winzige fingerähnliche Ausbuchtungen, die die Nase auskleiden, pulsieren auch nach dem Eintreten des Todes weiter. Mit einer vorhersagbaren Geschwindigkeit verlangsamt sich die Bewegung dieser sogenannten Flimmerhaare. Aus diesem Grund sollten laut Wissenschaftlern der Universita' degli Studi di Bari Forensiker mit Hilfe dieser Forschungsergebnisse in der Lage sein, den ungefähren Todeszeitpunkt eines Menschen genauer zu bestimmen.
Für Ermittler kann es zu einer Herausforderung werden, festzustellen wann genau ein Mensch gestorben ist. Hinweise liefern die Körpertemperatur oder der Grad der Verwesung. Diese Faktoren können jedoch durch die Temperatur oder einen möglichen Kampf vor dem Tod verändert werden. Das Pulsieren der Flimmerhaare könnte somit ein neues Werkzeug für die Bestimmung des Todeszeitpunktes liefern. Das gilt laut dem Team um Biagio Solarino vor allem dann, wenn der Tod in den letzten 24 Stunden eingetreten ist.
Nach dem Tod noch 20 Stunden aktiv
Flimmerhaare dienen dazu Schleim, Staub und Bakterien aus der Nase in den Rachen zu befördern. Die Wissenschaftler vermuteten, dass sie sich auch nach dem Tod weiter bewegen. Bei 100 Leichen entnahmen sie daher Proben aus dem Inneren der Nase. Es zeigte sich, dass die Bewegungen bis zu 20 Stunden nach dem Tod anhielten.
Solarino wird die Forschungsergebnisse in dieser Woche in Frankfurt auf dem International Symposium on Advances in Legal Medicine der Öffentlichkeit vorstellen. Die Forscher gehen davon aus, dass die Flimmerhaare wirklich helfen können, den Todeszeitpunkt genauer zu bestimmen, da nicht nur die Bewegung schrittweise abnimmt, sondern sie auch relativ immun gegen Einflüsse aus der Umwelt sind, berichtet NewScienstist.
Autor: pressetext.de, Michaela Monschein (Stand: 04.10.2011)