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Jeder vierte Manager ist Risikokandidat für Burnout
Fast 25 Prozent aller Führungskräfte sind Risikokandidaten für Burnout und vitale Erschöpfung, wie eine Studie des Instituts für angewandte Innovationsforschung an der Ruhr-Universität Bochum zeigt. "Bei Burnout geht es im Kern um Erschöpfungszustände. Eine Erklärung zielt auf 'Innovationsstress' durch permanenten Veränderungsdruck in den Unternehmen", erklärt Thomas Kley, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut.
Besonders das Mittleres Management ist betroffen
Eine starke "vitale Erschöpfung" wiesen 24 Prozent der befragten auf: Vitale Erschöpfung äußert sich durch Müdigkeit, Energiemangel und Entmutigung und geht mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte einher. 48 Prozent der Manager zeigen eine "mittlere Erschöpfung", weitere 28 Prozent liegen im "grünen Bereich".
Um im Spannungsfeld von Kostenkonkurrenz und Innovationsdruck bestehen zu können, müssen vor allem Führungskräfte Veränderungsprozesse in Unternehmen vorantreiben. Kreativität, Kompetenzentwicklung und die Suche nach Verbesserungen werden zu Daueraufgaben, parallel zum Termin- und Leistungsdruck des operativen Tagesgeschäfts. "Vor allem Führungskräfte des mittleren Managements, die Projekte umsetzen müssen, sind betroffen", erklärt Kley. Weniger betroffen seien hingegen Manager, die hierarchisch ganz oben stehen und als Impulsgeber fungieren.
Fokussierung ist erforderlich
Gravierend können Die Folgen für Führungskräfte und Unternehmen sein. Die Studie zeigt: Innovation und Prävention müssen enger verzahnt werden. Innovationen bringen Chancen, aber auch Risiken und Nebenwirkungen. Diese zu ignorieren, gefährdet nicht nur die Gesundheit der Führungskräfte, sondern auch die Zukunft der Unternehmen. "Firmen müssen einsehen, dass Manager nur schwer neben dem Tagesgeschäft noch viele Projekte durchführen können", sagt Kley. Deshalb sei eine Fokussierung, zum Beispiel auf ein Projekt, wichtig.
Im Rahmen der Untersuchung sind 229 Führungskräfte befragt worden. Alle Branchen sowie Unternehmensgrößen wurden berücksichtigt. Gesundheitsexperten der Kliniken Essen-Mitte haben sich an der Studie beteiligt.
Autor: pressetext.de, Dieter N. Unrath (Stand: 12.10.2011)