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Viele US-Neugeborene leiden unter Opiatentzug
Die Anzahl der Babys, die in Amerika mit Symptomen eines Opiatentzugs geboren werden, hat sich in den zehn Jahren vor 2009 verdreifacht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of Michigan. 2009 war bereits eines von 1.000 Neugeborenen betroffen. Im gleichen Zeitraum verfünffachte sich die Anzahl der schwangeren Frauen, bei denen Tests auf legale oder illegale Opiate positiv waren. Laut den im Journal of the American Medical Association veröffentlichten Forschungsergebnissen ist dafür der Missbrauch verschreibungspflichtiger Schmerzmittel verantwortlich.
Enorme Zusatzkosten
Die erste Studie dieser Art in Amerika basierte auf den Daten von mehr als 4.000 Krankenhäusern im ganzen Land. Es zeigte sich, dass 2009 rund 13.500 Kinder mit Symptomen eines Entzugs geboren wurden. Nicht alle Babys, deren Mütter während der Schwangerschaft Opiate einnahmen, wiesen Symptome auf. Die betroffenen Kinder kamen jedoch häufig früher auf die Welt, waren kleiner, litten an Krampfanfällen, Ruhelosigkeit, Atemschwierigkeiten, hatten Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme und benötigten häufig eine Methadon-Behandlung.
"Sie scheinen sich unwohl zu fühlen oder atmen fallweise etwas schneller. Sie kratzen ihre Gesichter", berichtet Stephen Patrick, einer der Autoren der Studie. Diese Kinder blieben durchschnittlich 16 Tage lang im Krankenhaus. Gesunde Kinder verlassen es bereits nach drei Tagen wieder. Die meisten der betroffenen Mütter waren bei den Kosten für die medizinische Versorgung auf Unterstützung angewiesen. Diese Kosten stellen laut der Erhebung eine beträchtliche Belastung für die Gesundheitshaushalte dar.
Epidemische Ausmaße
Ein weiteres Problem: Viele Schwangere nehmen Schmerzmittel auf Rezept ein. Forscher warnen jedoch davor, dass unbedingt mehr für den Schutz Ungeborener vor starken Medikamenten getan werden muss. Laut Patrick machen die Ergebnisse aber nur einen Teil des Problems sichtbar. 2001 warnten die Centers for Disease Control and Prevention davor, dass der Schmerzmittel-Missbrauch in Amerika bereits epidemische Ausmaße erreicht hat. An einer Überdosis sterben aktuell mehr Menschen als an Heroin und Kokain zusammen.
Autor: pressetext.de; Michaela Monschein (Stand: 02.05.2012)Weitere Themen:
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