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Diabetes boomt bei US-Jugend

Die Fälle von Diabetes und dessen Vorstufen explodieren bei US-Jugendlichen: Waren 1999 noch neun Prozent betroffen, betrug dieser Anteil 2008 bereits 23 Prozent. Das berichten Forscher vom Center for Disease Control and Prevention (CDC) in der Fachzeitschrift "Pediatrics". Mediziner sprechen von einem "Problem mit enormer Tragweite", das zwar auf das Übergewicht in der US-Jugend zurückgehen dürfte, sich aber nicht darauf beschränkt.
Jeder Zweite mit Risiko
Die Studie beruht auf Daten von 3.400 Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren, die im zehnjährigen Zeitraum der Studie regelmäßig untersucht wurden. Die Hälfte von ihnen wies ungesunde Blutdruck-, Cholesterin- oder Blutzuckerwerte auf, was zugleich auch erhöhte Gefahr für spätere Herzerkrankungen bedeutet. Betroffen davon waren 60 Prozent der adipösen, jeder zweite übergewichtige und immerhin noch 37 Prozent der normalgewichtigen Untersuchten. "Auch bei Normalgewichtigen gibt es somit eine deutliche Last von kardiovaskulären Risikofaktoren", stellt Studienleiterin Ashleigh L. May fest.
Ursachen noch unbekannt
Zwei Drittel der US-Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren sind normalgewichtig, 16 Prozent übergewichtig und 18 Prozent fettleibig, wobei sich diese Anteile zwischen 1999 und 2008 kaum verschoben haben. Die Studie stellt laut den Autoren einen ersten Schritt dar, um Probleme der Jugend zu zeigen. "Warum es zu diesem Problem kommt und welche Testmethoden in dieser Gruppe geeignet sind, muss erst erforscht werden", sagt May.
Aufklärung fehlt
Dabei hat Diabetes Typ 2 auch in Europa seinen einstigen Beinamen "Altersdiabetes" längst abgelegt. Experten warnen, dass die immer häufiger von Übergewicht betroffenen Minderjährigen und ihre Familien meist nicht ausreichend über drohende Stoffwechselkrankheiten informiert sind. Zudem fehlt es bislang an altersgerechten Erhebungsmethoden
Autor: pressetext.de; Johannes Pernsteiner (Stand: 22.05.2012)