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Pille für den Mann: Hoffnung durch entdecktes Gen

pixelio.de (Thommy Weiss) © pixelio.de (Thommy Weiss)

Wissenschaftler des Centre for Reproductive Health an der University of Edinburgh haben ein Gen identifiziert, das für die Produktion von gesundem Sperma von entscheidender Bedeutung ist. Damit könnte auch eine Pille für den Mann einen Schritt näher rücken. Experimente mit Mäusen haben gezeigt, dass das Gen Katnal1 wesentlich für die letzten Schritte bei der Entstehung von Sperma ist. Die Forscher schreiben in PLoS Genetics, dass ein Medikament, das Katnal1 deaktiviert, ein zuverlässiges Verhütungsmittel für den Mann sein könnte.

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Große Nachfrage

Der Fruchtbarkeitsexperte Allan Pacey von der University of Sheffield erklärte in einem Bericht der BBC, dass es große Nachfrage nach einem Medikament gibt, das keine Hormone enthält. Die meisten Männer verhüten heute mit Kondomen oder durch eine Vasektomie. Das Team untersuchte die Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Männern.

Nach dem Zufallsprinzip veränderten sie den genetischen Code bei Mäusen, um herauszufinden, welche der Tiere unfruchtbar wurden. In der Folge entdeckten sie Katnal1. Dieses Gen enthält die Baupläne für ein Protein, das bei den Zellen, die die Produktion von Sperma unterstützen, eine wichtige Rolle spielt. Ohne dieses Protein wird das Sperma nicht voll ausgebildet und der Körper stößt es wieder ab.

Präparat ohne Hormone

Die Wissenschaftler hoffen, dass ein ähnlicher Trick auch beim Menschen möglich sein wird. Die Bildung von Sperma soll verhindert werden, ohne dass ein bleibender Schaden entsteht. Wenn es möglich wäre, auf dieses Gen in den Hoden abzuzielen, dann wäre es Studienautor Lee Smith nach denkbar, ein Verhütungsmittel zu entwickeln, das ohne Hormone auskommt.

"Entscheidend ist, dass die Wirkung eines derartigen Medikaments reversibel wäre. Katnal1 beeinflusst nur Spermazellen, die sich bereits in einem späteren Entwicklungsstadium befinden. Die frühen Stadien wären davon nicht betroffen und auch nicht die allgemeine Fähigkeit, Sperma zu produzieren." Das Problem: Das Protein befindet sich im Inneren der Zellen und ist daher nicht sehr leicht aufzuspüren.

Laut Pacey ist die Suche nach einer neuen Verhütungsmöglichkeit für Männer seit Jahren der Heilige Gral der Wissenschaft. Entscheidend sei, dass das molekulare Ziel sehr spezifisch für Sperma oder andere Zellen in den Hoden sein muss. Es muss also spezifisch für jene Zellen sein, die bei der Produktion von Sperma eine Rolle spielen. "Gelingt das nicht, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen."

Autor: pressetext.de; Michaela Monschein (Stand: 25.05.2012)

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