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Lesbische Frauen: Vorgeschichte prägt oft Rolle

Erwachsene lesbische oder bisexuelle Frauen berichten öfters von Missbrauch oder sexuellen Übergriffen in der Vergangenheit. Dabei spielt es eine Rolle, ob lesbische Frauen sich eher als Mann oder als Frau fühlen, behaupten Forscher vom VA Puget Sound Health Care System im Springer-Journal "Sex Roles". Bei maskuliner Neigung berichten die Frauen tendenziell öfter von körperlicher und emotionaler Vernachlässigung als Kind, während feminin Veranlagte häufiger Übergriffe im Erwachsenenalter erlebt haben.

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Einfluss auf Selbstverständnis

Die Forscher untersuchten Daten aus dem Rainbow Women's Project in den USA, einer anonymen Online-Befragung unter 1.243 erwachsenen Frauen, die sich als homo- oder bisexuell bezeichneten. Besonderes Augenmerk lag bei der Frage, ob sich Frauen aus sexuellen Minderheiten in etwaigen Missbrauchserlebnissen der Kindheit und sexuellen Übergriffen im Erwachsenenalter unterscheiden. Analysiert wurde dabei auch, inwieweit die Frauen eher die männliche, die weibliche oder eine androgyne Rolle übernahmen. Eine Zuordnung zur esten Variante war bei 15 Prozent, zur zweiten bei 40 Prozent der Antworten möglich.

"Frauen, die sich als eher männlich bezeichneten, machten deutlich häufiger Angaben zu emotionaler und körperlicher Vernachlässigung in der Kindheit. Frauen, die sich stärker weiblich fühlen, berichteten hingegen öfters von erzwungenem Sex im Erwachsenenalter", erklärt Studienleiterin Keren Lehavot. Aufgrund der Häufigkeit des Problems sei es wichtig herauszufinden, wer davon am stärksten betroffen ist. "Mediziner und soziale Einrichtungen, die mit sexuellen Minderheiten arbeiten, sollten die Bedeutung von Geschlechtsidentität und geschlechtsspezifischer Rolle in ihren Einschätzungen, Gesprächen und Therapiesitzungen berücksichtigen", fordert die Psychologin.

Reihenfolge ungewiss

Laut den Forschern belegen frühere Studien, dass Frauen aus sexuellen Minderheiten häufiger Missbrauchserfahrungen hinter sich haben als heterosexuelle Frauen. Die aktuelle Erhebung erlaubt allerdings keine Aussagen darüber, ob die Traumaereignisse aus der Zeit vor oder nach der Bildung der sexuellen Identität der Studienteilnehmerinnen stammen. "Künftige Forschung sollte deshalb besonders darauf achten, inwiefern Viktimisierung im Kindesalter, Ausdruck von Geschlechtigkeit und sexuelle Orientierung zusammenhängen, gemeinsam mit Meilensteilen der sexuellen Identität und dem Coming-Out gegenüber der Familie", betont Lehavot.

Autor: pressetext.de; Johannes Pernsteiner (Stand: 18.06.2012)

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