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Vitamin-D-Mangel macht Übergewicht noch riskanter
Menschen, die sowohl übergewichtig sind als auch Vitamin-D-Mangel aufweisen, haben ein besonders hohes Risiko für Insulinresistenz und in Folge auch Diabetes. Das zeigen Forscher der Drexel University School of Public Health in einer Studie. "Vitaminmangel und Adipositas sind individuelle Risikofaktoren für Insulinresistenz, in Kombination erhöht sich das Risiko jedoch noch deutlich", sagt Studienautor Shaum Kabadi.
32-fache Gefahr
20 Mal häufiger sind Menschen häufiger als andere von Insulinresistenz betroffen, wenn sie zwar adipös sind, hinsichtlich des Vitamin-D-Spiegels jedoch keine Probleme haben. Tritt das Übergewicht gemeinsam mit dem Vitaminmangel auf, erhöht sich die Gefahr allerdings auf das 32-Fache. "Es ist jedoch nicht klar, ob Adipositas selbst einen niedrigen Vitamin D-Spiegel verursacht oder ob das Umgekehrte zutrifft", erklärt Forschungsleiter Longjian Liu.
Indizien statt Risikofaktoren
Auf dieses Henne-Ei-Problem verweist auch der Mediziner Helmut Schatz, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Als einzige zulässige Aussage der Studie wertet der Experte, dass es Indikatoren für den Zusammenhang zwischen Übergewicht, Vitamin D-Mangel und Diabetes gibt. "Das sind dann aber noch keine konkreten Risikofaktoren", so Schatz.
Zu früh für Vitamin-D-Empfehlung
Laut Schatz sind positive Effekte einer Vitamin-D-Gabe nur in bestimmten Fällen gesichert. Dazu gehören etwa Rachitis bei Säuglingen, Knochenleiden, chronische Niereninsuffizienz, Nebenschilddrüsenschwäche sowie die Prävention bei älteren Menschen, die Osteoporose- und sturzgefährdet sind. Für Krankheitsbilder wie Krebs, Herzkreislaufleiden, Diabetes, Multiple Sklerose, Immun- und Infektionskrankheiten liegen Schatz zufolge bislang nicht genügend valide Daten vor.
Autor: pressetext.de; Oranus Mahmoodi (Stand: 26.07.2012)