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Krebsstammzellen: Drei Studien belegen Existenz

phil.cdc.gov (James Gathany) © phil.cdc.gov (James Gathany)

Wissenschaftler haben jene Zellen in Tumoren entdeckt, die für ein erneutes Wachtum verantwortlich sind. Drei eigenständige Studien mit Mäusen haben bestätigt, dass das Tumorwachstum durch sogenannte Krebsstammzellen hervorgerufen wird. Damit dürfte eine der größten Kontroversen der Krebsforschung beendet sein. Zudem bedeuten die Forschungsergebnisse einen Paradigmenwechsel in diesem Bereich. Details der Studien wurden in Nature und Science veröffentlicht.

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Tumore für immer verbannen

Medizinern gelingt es häufig nur, die Größe von Tumoren durch verschiedene Behandlungsansätze zu verringern. Patienten erleiden jedoch auch oft einen Rückfall, bei dem der Tumor erneut zu wachsen beginnt. Laut einigen Experten ist dafür verantwortlich, dass es bei der Behandlung nicht gelingt, eine kleine Menge von Zellen auszulöschen, die das Tumorwachstum fördern, die sogenannten Krebsstammzellen. Sie gehen auch davon aus, dass genau auf diese Zellen abgezielt werden sollte, damit der Tumor ein für alle Mal besiegt werden kann.

Die Beweislage für die Existenz der Krebsstammzellen war bisher eher schwach. Jetzt haben jedoch drei separate Wissenschaftlerteams direkte Indizien dafür gefunden, dass Krebsstammzellen das Krebswachstum bei Gehirn-, Darm- und Hautkrebs fördern. Es wird daher angenommen, dass das für alle Arten von Krebs gelten könnte, bei der es zu einer Ausbildung von Tumoren kommt.

Laut Cedric Blanpain von der Vrije Universiteit Brussel, dem leitenden Wissenschaftler einer der drei Studien, könnten diese Ergebnisse völlig neue Möglichkeiten für die Behandlung von vielen Arten von Krebserkrankungen ermöglichen. "Sind diese Zellen wirklich diejenigen, die das Tumorwachstum auslösen, dann kann man vielleicht auch direkt auf diese abzielen", so Blanpain im BBC-Interview.

Normalen Stammzellen sehr ähnlich

Die jetzt identifizierten Krebsstammzellen sind den gesunden Stammzellen sehr ähnlich, die für das Wachstum und die Erneuerung des Gewebes im Körper verantwortlich sind. Eine Therapie, die auf die Krebsstammzellen abzielt, könnte daher auch gesundes Gewebe zerstören. Daher hat es nun oberste Priorität herauszufinden, ob es deutliche Unterschiede zwischen normalen Stammzellen und Krebsstammzellen gibt.

Die Existenz von Krebsstammzellen ist für Hugo Snippert vom Universitair Medisch Centrum Utrecht, dem Leiter der Studie zu Darmtumoren, ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Krebsforschung. "Viele haben argumentiert, dass diese Zellen nicht existieren. Wir haben erstmals nachgewiesen, dass es Krebsstammzellen gibt und dass die Tumore von ihnen aufrechterhalten werden."

Luis Parada von der University of Texas, der Leiter der Studie, die Stammzellen in den Gehirntumoren von Mäusen nachgewiesen hat, geht von der Möglichkeit eines neuen Behandlungsansatzes für feste Tumore aus. "Die Krebsstammzellen verändern das Paradigma. Das Ziel, Tumore zu verkleinern, könnte sich als das weniger wichtige als das Abzielen auf die Krebstammzellen im Tumor erweisen."

Autor: pressetext.de; Michaela Monschein (Stand: 02.08.2012)

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