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Krebszellen durch gezielte Hitze zerstörbar
Tumorzellen können neuerdings mit Hilfe von Wärme zerstört werden. Um eine Schädigung der gesunden Zellen zu vermeiden, soll laut der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie in Stuttgart die "regionale Tiefenhyperthermie" nun fokussiert die angegriffenen mit rund 43 Grad Celsius erwärmen, da diese hitzeempfindlicher sind. Elektromagnetische Wellen, die Wärme in die Tumorzellen transportieren, zerstören das angegriffene Gewebe. Die Geräte, die für die regionale Tiefenhyperthermie verwendet werden, sind aus diesem Grund auch in Strahlenkliniken auffindbar.
Ergänzend zu Strahlentherapie
"Insgesamt dauert eine Sitzung inklusive der Aufwärmzeit rund zwei Stunden. Das hängt jedoch davon ab, wie oft man diese Therapie anwendet. Wir machen es gewöhnlicherweise zwei Mal pro Woche", erklärt Rolf Sauer, emeritierter Radio-Onkologe und Direktor der Strahlenklinik in Erlangen.
Die regionale Hyperthermie alleine bekämpft jedoch keine Tumore und wird simultan und verstärkend zu einer Strahlentherapie, die im Normalfall rund sechs Wochen dauert, eingesetzt. "Diese Methode wird also additiv, nicht alternativ, angewandt", so Sauer. Die Therapie verlängert eine Strahlentherapie jedoch nicht.
Keine Spätfolgen
"Das Gute an der Tiefenhyperthermie ist, dass keine Spätfolgen auftreten", so der Spezialist. Auch Folgen einer Chemotherapie würden durch die zusätzliche Methode nicht verstärkt. "Akute Nebenwirkungen können jedoch starkes Schwitzen sein, das mit Fieber verglichen werden kann und mit der Zeit überaus anstrengend für die Patienten ist", führt der Onkologe aus.
Nach der Behandlungszeit würde diese Nebenwirkung jedoch wieder verschwinden. Auch Kreislaufprobleme oder ein brennendes Gefühl auf der Haut können bei der Behandlung auftauchen. Bei Letzterem müsse die Haut wieder abgekühlt werden. Dies könne unter anderem durch eine Änderung der Wärmestrahlrichtung erfolgen.
Autor: pressetext.de; Andreea Iosa (Stand: 02.10.2012)