News
Elektrische Unterhose schützt vor Wundliegen
Eine elektrische Unterhose soll bei zu langem Liegen oder Sitzen vor schmerzhaften Wunden bewahren. Diese technologische Innovation wurde von Ärzten an der Calgary University in einem kurzen Verfahren an 37 Probanden getestet, die leichte Stromwellen an gewissen Stellen empfingen. Dadurch konnten wundgelegene Stellen vermieden werden, die vor allem in Krankenhäusern ein großes Problem darstellen. Patienten sind oft zu krank, um aus dem Bett zu kommen. Ältere Menschen mit hohem Blutkreislauf tragen dabei ein erhöhtes Risiko für einen sogenannten Dekubitus, eine geschwürartige Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes.
Starke Beeinträchtigung der Patienten
Ein Geschwür, das durch langes Liegen verursacht wird, kann mehrere Auswirkungen auf den Patienten haben. "Es können Entzündungen, Infektionen sowie Schmerzen entstehen, die die Patienten stark beeinträchtigen", erklärt Gerhard Salzlechner, Pflegedirektor an der Chrisitan-Doppler-Klinik in Salzburg.
Um diese auf natürliche Weise zu verhindern, müssen die Patienten einer regelmäßigen Druckentlastung unterzogen werden, indem sie in bestimmten Intervallen von Pflegepersonal umgelagert werden. "Diese Wunden entstehen durch die Quetschung des Gewebes. Um eine ausreichende Blutzufuhr an diesen Stellen wieder zu gewährleisten, muss der Druck, der im Gewebe entsteht, gestoppt werden", führt er aus.
Matratzen erleichtern Druckentlastung
Hierzulande gibt es noch keine Strom-basierten Methoden, um eine Wunde durch Liegen zu verhindern. Eine Prognose auf eine tatsächliche positive Auswirkung ist demnach nicht möglich. Was jedoch schon verwendet wird, sind sogenannte Dekubitus-Matratzen. Diese lassen sich in unterschiedliche Formen aufpumpen und entlasten bestimmte Körperregionen.
"Auch die Hautpflege ist neben der permanenten Umlegung der Patienten, die lange Zeit bettlägerig sind, wesentlich", sagt Salzlechner. Durch die kontinuierliche Kontrolle komme es folglich auch zu einer steten Beschäftigung des Pflegepersonals. Ob sich die elektrische Unterhose künftig auch in Europa durchsetzen kann, wird der weitere Verlauf zeigen.
Autor: pressetext.de; Andreea Iosa (Stand: 18.10.2012)