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Unbehandelt: Hohe Selbstmordrate bei Ärzten

istockphoto.com © istockphoto.com

Ärzte sind einem erhöhten Selbstmord-Risiko ausgesetzt, da sie bei Problemen der seelischen Gesundheit nur selten professionelle Hilfe beanspruchen. Zu dieser Erkenntnis sind US-Forscher der University of Michigan Medical School gekommen. Der berufliche Stress sowie eine selten in Anspruch genommene psychische Behandlung treiben die Selbstmordrate unter den Medizinern nach oben. Der Grund, warum diese eine fachliche Unterstützung oft verweigern, ist laut Studie unter anderem der Wunsch nach oder der Glaube an Selbst-Behandlung. Auch bekommen Ärzte häufig keine angemessen verschriebene Medikation.

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Überlastung und Perfektionismus gefährdend

"Ich denke, dass bei Ärzten eine zunehmend hohe Arbeitsüberlastung bei gleichzeitig hohem Verantwortungsgefühl und Perfektionismus gegeben ist", erklärt Thomas Schaller, Klinischer und Gesundheitspsychologe. Zudem sei der Patient von heute kritischer und besser informiert als noch vor einiger Zeit.

"Der Arzt steht also unter stärkerer Beobachtung und dies führt speziell bei Jungärzten zu einer größeren Versagensangst", so Schaller. Der Stress, dem der Mediziner ausgesetzt ist, führe zu Konzentrationsschwierigkeiten, die Fehler begünstigten. "Der Arzt reagiert oft mit Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen, besonders wenn sich der Behandlungserfolg bei einem Patienten nicht einstellen konnte", führt der Experte aus.

Eingeständnis und Therapie wesentlich

"Von einigen Ärzten, die Klienten bei mir sind, weiß ich, dass ihnen die Patientengeschichten viel näher gehen, als sie sich eingestehen", erläutert der Psychologe. Sie unterdrücken solche Gefühle oft, was sich langfristig negativ auf die Psyche auswirke. Zudem leide das Selbstwertgefühl darunter, wenn man als Arzt nicht mehr "funktioniere", besonders bei denjenigen, die sich zu stark über die Arbeit definieren.

Dies alles könne sehr oft zu Erschöpfungsdepressionen, schweren Depressionen oder sogar zum Suizid führen. Für viele Ärzte stelle eine professionelle Hilfe beim Therapeuten eine große Hemmschwelle dar. Sie können es sich oft nicht eingestehen, dass sie Hilfe brauchen und sich nicht selbst helfen können.

"Eine adäquate Behandlung von Ärzten stellt in erster Linie sicher die Psychotherapie, wie die Verhaltenstherapie, in Kombination mit einer medikamentösen Therapie dar", so Schaller. Der Arzt sollte sich zudem fragen, ob er nicht mehr Erholungsphasen oder einen Ausgleich zur Arbeit benötigt. Auch das Pflegen sozialer Kontakte kann diesem Stress entgegenwirken.

Autor: pressetext.de; Andreea Iosa (Stand: 14.11.2012)

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