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Botox als Reha-Therapie nach Schlaganfall
Eine Botox-Injektion in die Armmuskeln von Schlaganfall-Patienten ändert die Aktivität im Gehirn und kann als Erholungstherapie bei ernsthaften spastischen Lähmungen wirksam sein, wie Neuroscience Research Australia herausgefunden hat. Die Experten untersuchten die Nervenaktivität in den Armen und im Gehirn von Betroffenen vor und nach der Botox-Spritze. Ergebnis: Das Nervengift hat sowohl die Leistung der Armmuskeln als auch die des Gehirns verbessert.
Wirkung hält bis zu sechs Monate
"Botox löst Muskelkrämpfe und wird unter anderem auch bei Patienten mit Multipler Sklerose oder bei Kinderlähmung eingesetzt", erklärt Oberarzt Milan Vosko des AKH Linz. Die Wirkung von Botox halte jedoch nur für einen bestimmten Zeitraum von bis zu sechs Monaten an. Eine Wirkung lässt sich außerdem erst nach einigen Tagen feststellen.
"Grundsätzlich aktiviert jede Bewegung bestimmte Gehirnregionen. Eine Rehabilitation ist auch effektiver, wenn die Patienten sich die Bewegungen zusätzlich vorstellen", so der Arzt. Eine konventionelle Therapie für Schlaganfall-Patienten beinhaltet eine frühe und intensive Physio- und Ergotherapie, wobei die betroffenen Körperteile bewegt werden.
Sofortiges Reagieren unabdingbar
"Die beschädigten Hirnteile bleiben definitiv beschädigt. Die benachbarten Nervenzellen sollen durch die Therapie daher deren Funktion übernehmen", führt Vosko aus. "Allein bei einem Verdacht auf einen Schlaganfall sollte sofort die Rettung gerufen werden", warnt der Fachmann.
Symptome dafür können unter anderem eine halbseitige Lähmung, Sensibilitäts- und Sprachstörungen sowie plötzlicher Schwindel sein. Der Patient muss daraufhin in das nähest liegende Krankenhaus mit einer Stroke-Unit gebracht werden, in der eine Thrombolyse vorgenommen wird, indem das verstopfte Gefäß wieder freigemacht wird.
Autor: Quelle: pressetext.de; Stand: 10.1.2013