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Experten bezweifeln Sinn von Hautkrebs-Apps

Wikimedia Commons © Wikimedia Commons

Die Qualität von Apps, die versprechen bei der Erkennung von Hautkrebs behilflich zu sein, schwankt einer neuen Studie zufolge beträchtlich. Das beste der vier Handy-Programme im Test erkennt bösartige Muttermale laut Wissenschaftlern der University of Pittsburgh in 98,1 Prozent der Fälle, die schlechteste App hat eine Trefferquote von lediglich 6,8 Prozent. Ein Facharzt mit entsprechender Ausrüstung erkennt Melanome in rund 90 Prozent der Fälle bei der ersten Untersuchung. Nicht spezialisierte Mediziner erreichen lediglich eine Quote von etwa 70 Prozent, ein Wert den auch die beiden anderen der getesteten Apps bieten können.

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Sieger-App mit Ärzten

Die Software mit den besten Ergebnissen schickt Fotos von Muttermalen an zertifizierte Dermatologen, die dann eine Diagnose erstellen. Pro Bild kostet das den User fünf Dollar. Software, die lediglich auf Algorithmen zur Bewertung basieren, haben im Test der US-Forscher in mehreren Fällen eindeutig bösartige Wucherungen als gutartig eingestuft. Diese Programme kosten in der Regel maximal fünf Dollar. "Wenn die Menschen eine Rechtfertigung haben, professionelle Untersuchungen aufzuschieben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis jemand Schaden davonträgt", kritisiert Dermatologin Laura Ferris die Apps.

Auch andere Experten sehen die Verwendung von Apps zur Hautkrebs-Diagnose kritisch. Avi Lasarow, Hersteller einer Hautkrebs-App, betont im Wall Street Journal, dass seine Software kein Ersatz für einen Facharzt ist. "Das ist nur eine Hilfestellung, um zu bestimmen, ob es ein Problem geben könnte", so der Unternehmer. Andere Hersteller vergleichbarer Programme weisen darauf hin, dass die Apps das Bewusstsein für die Gefahrt von Hautkrebs steigern können. Die US-amerikanische Food and Drug Administration hat bisher keine Schritte unternommen, medizinische Consumer Apps auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Bei professionellen Apps für Ärzte wird die Wirksamkeit hingegen kontrolliert.

Medizin-Apps allgemein schlecht?

Medizinische Apps boomen auch außerhalb der Hautkrebs-Diagnose. Die technologischen Möglichkeiten der Smartphones haben im Zusammenspiel mit den enormen Geldsummen, die Investoren in die Entwicklung neuer Programme gepumpt haben, zu einer wahren Flut an Apps zur Selbstdiagnose geführt. Allerdings ist das Risiko eines gesundheitlichen Folgeschadens bei Programmen zur Überwachung des Herzrhythmus wesentlich geringer als bei einer Hautkrebs-Diagnose-App.

Die Namen der getesteten Apps geben die Wissenschaftler nicht preis. Die Erfolgsquote der Sieger-App ist jedenfalls beachtlich. Der Ansatz Fachärzte zu involvieren, ist allerdings mit höheren Kosten für die User verbunden. Laut Jamison Feramisco, einem US-Dermatologen, der ein Unternehmen gegründet hat, das Fotos von Muttermalen online gegen eine Gebühr von 70 Dollar prüft, sind die meisten Fachärzte auch selbst zuversichtlich, mit einem guten Foto eine akkurate Diagnose erstellen zu können.

Autor: Quelle: pressetext.de; Stand: 17.01.2013

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