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Schweinegrippe: Neue Viren gegen Tamiflu resistent
Wissenschaftlern des WHO Collaborating Centre for Reference and Research on Influenza macht die Bedrohung durch eine neue Art von pandemischer Grippe Sorgen, die gegen Medikamente resistent ist und sich in der Bevölkerung ausbreitet. Dieser Stamm der Schweinegrippe hat gelernt, dem Medikament Tamiflu (Oseltamivir) auszuweichen und tritt jetzt zwar selten, aber doch auch außerhalb von Krankenhäusern auf.
Impfungen als Gegenmaßnahme
Laut dem Team um Aeron Hurt ist dieses Virus "fitter" als andere resistente Stämme. Die Welt sollte sich daher auf Ausbrüche von Erkrankungen vorbereiten. Experten berichten von einer Handvoll ähnlicher Erkrankungen in Europa. Laut der Health Protection Agency wird die Lage genau überwacht. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse auf einer Tagung der Australasian Society for Infectious Diseases der Öffentlichkeit präsentiert.
Das H1N1pdm09-Schweinegrippevirus reagiert mit Relenza (Zanamivir) noch auf ein anderes retrovirales Medikament. Tamiflu ist jetzt jedoch bereits wirkungslos gegen einen Virenstamm, der in der Allgemeinheit auftritt und nicht bei kranken Patienten, die an ernsten Grunderkrankungen leiden und ein schwaches Immunsystem haben. Impfungen können das Auftreten einer Infektion verhindern.
Globale Ausbreitung befürchtet
Hurt zufolge besteht die größte Sorge darin, dass sich diese resistenten Viren weltweit ausbreiten. 2008 entwickelte das H1N1-Virus eine Resistenz gegen Oseltamivir und breitete sich innerhalb von weniger als zwölf Monaten auf der ganzen Welt aus. Der neue Virenstamm breitet sich bei Menschen aus, die nie mit Tamiflu behandelt worden sind.
Das legt nahe, dass der Virus bei der Übertragung von Mensch zu Mensch sehr erfolgreich ist. Laut Hurt belegen das auch die Tierversuche seines Teams. Obwohl dieser Virenstamm noch relativ selten ist und davon nur rund zwei Prozent der an Schweinegrippe Erkrankten in Australien betroffen sind, befürchtet der Wissenschaftler, dass das Virus das Potenzial zu einer weltweiten Ausbreitung hat.
Acht Fälle mit H1N1pdm09-Virus
In Großbritannien hat die HPA acht Fälle des gegen Oseltamivir resistenten H1N1pdm09-Virus verzeichnet. Laut dem zuständigen Experten Richard Pebody hat sich diese Resistenz in den Gemeinden seit der Pandemie 2009 und 2010 leicht erhöht. Die Anzahl der gemeldeten Fälle bleibt jedoch gering.
Es wird angenommen, dass weltweit rund 200.000 Menschen bereits an den Folgen der Erkrankung gestorben sind. Die Pandemie wurde offiziell für beendet erklärt. Das Virus ist jedoch noch immer im Umlauf. Während der Pandemie wurde H1N1 das dominante Grippevirus. Das ist heute nicht mehr der Fall. Viele Länder berichten von einer ganzen Reihe von Grippeviren.
Autor: Quelle: pressetext.de; Stand: 19.3.2013