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Diabetes: Digitale Tools alleine reichen nicht

Digitale Tools zu Überwachung von Diabetes haben auf die Nutzer in Bezug auf Depressionen, Blutdruck, Gewicht und Lebensqualität insgesamt nur kurzlebige positive Auswirkungen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Cochrane Collaboration, welche die Daten von über 3.500 Patienten umfasst, die an Diabetes Typ 2 leiden und ihren Computer oder ihr Mobiltelefon nutzen, um ihre Erkrankung unter Kontrolle zu halten.
Besseres Verständnis möglich
"Ich erachte diese Systeme durchaus als praktische Ergänzung. Ausschlaggebend ist jedoch, ob der Patient den richtigen Zugang zu seiner Erkrankung findet und bereit ist, zu kooperieren und den Empfehlungen des jeweiligen Arztes zu folgen", sagt Günther Wawrowsky, Facharzt für innere Medizin. Laut dem Experten sehen dennoch einige einen Vorteil in diesem System und werden dadurch zusätzlich motiviert.
Laut Angaben der American Diabetes Association leiden in den USA derzeit mehr als 25,8 Mio. Menschen an Diabetes. Chronisch kranke Patienten haben daher die Möglichkeit, personalisierte Programme für Computer oder Smartphone zu nutzen, um ihre Krankheit zu bewältigen. Somit können Betroffene einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die Kosten im Gesundheitswesen zu senken.
Selbstmanagement oft schwierig
In der Erhebung bewertet wurden Statistiken, Online-Hilfen in Form von gegenseitiger Unterstützung sowie Indikatoren zur Erreichung der jeweiligen Ziele und zur Kontrolle des Glucosespiegels im Blut. Obwohl diese Programme den Ergebnissen zufolge zwar zu einem besseren Verständnis der Erkrankung führen, nehmen sie kaum Einfluss auf Essgewohnheiten der Patienten und deren sportliche Betätigung.
Laut Forschungsleiter Kingshuk Pal ist effektives Selbstmanagement eine sehr komplexe Aufgabe, die eine Umgestaltung vieler Aspekte des menschlichen Lebens fordert. Jede Gegenmaßnahme zur Förderung dieses Prozesses müsse eine nachhaltige Veränderung der Verhaltensweisen wie Essgewohnheiten und körperlicher Betätigung herbeiführen. Darüber hinaus wäre es wichtig, emotionale Unterstützung zu leisten und eine regelmäßige Einnahme der Medikamente herbeizuführen.
Autor: Quelle: pressetext.de; Stand: 4.4.2013