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Sozialplattformen helfen beim Raucherentzug
Spezialisierte soziale Netzwerke, die sich auf die Raucherentwöhnung spezialisiert haben, können dabei helfen, langfristig der Zigarette zu entsagen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Joe Phua, Wissenschaftler an der University Of Georgia, der mehrere dieser Plattformen näher unter die Lupe genommen hat. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Communication veröffentlicht.
Stärkeres Gemeinschaftsgefühl
"Es ist lange bekannt, dass Menschen in Gemeinschaften ihr Verhalten leichter ändern, als in anonymen Gruppen wie zum Beispiel am Arbeitsplatz. Seine Erfolge, Misserfolge, Schwierigkeiten und Erlebnisse mit anderen zu teilen, ist in vielen Therapien ein wesentlicher Baustein", sagt Jörg Blumtritt, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Social Media. Der große Vorteil von Social Media sei, dass Betroffene selbst für sehr seltene Probleme Menschen zum Austausch finden.
Phua zufolge stärken diese speziellen Online-Portale den Gemeinschaftssinn und schaffen soziale Bindungen, die einen dabei unterstützen können, nicht rückfällig zu werden. "Meiner Meinung nach leisten Gesundheits-Foren einen unschätzbar wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Situation vieler Betroffener - seien es chronisch Kranke oder Suchtkranke", bestätigt auch Blumtritt.
Zusätzlich haben die User die Möglichkeit sich mit den anderen Mitgliedern zu identifizieren und Erfahrungen auszutauschen. "Diese Studie hilft dabei, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass soziale Netzwerke den Menschen dabei helfen können, ihren Gesundheitszustand zu verbessern", erklärt Phua.
Tabufreiheit der Social Media
Laut Blumtritt gibt es hinsichtlich derartiger Online-Gesundheitsportale zwei besonders wichtige Aspekte. "Da ist zum einen die Niederschwelligkeit, welche es den Betroffenen erlaubt, 'hineinzuschnuppern' und sich erst einmal umzusehen. Zum anderen besteht Tabufreiheit, durch die auch Menschen, die aufgrund ihrer Suchtkrankheit in vielen gesellschaftlichen Gruppen verurteilt werden, Hilfe erhalten."
Derartige Online-Communitys können aber auch als Teil einer umfangreichen Therapie von Nutzen sein. "Spezialisierte Sozialplattformen können entweder als unabhängige Möglichkeit genutzt werden, um chronische Krankheiten zu behandeln oder in Form eines ganzheitlichen Behandlungsplans, wo neben professioneller Hilfe außerhalb des Internets auch soziale Netzwerke zur Verfügung stehen", erläutert der Wissenschaftler. Insbesondere auf gesundheitsorientierten Plattformen käme es zu einer starken Vernetzung.
Vertrauensbasis erhöht Motivation
Phua hat die Umfrageergebnisse von 252 Frauen und Männern aus unterschiedlichen Ländern, die Mitglieder in einer von sechs auf den Raucherentzug spezialisierten Online-Plattformen waren, ausgewertet. Sein Fazit ist, dass die User vermehrt soziale Beziehungen aufbauen können, durch die eine Vertrauensbasis geschaffen wird. Das gemeinsame Ziel mit dem Rauchen aufzuhören, erhöht nicht nur die Motivation, sondern auch die Erfolgschance dauerhaft von diesem Laster loszukommen.
Autor: Quelle: pressetext.de; Stand: 1.10.2013