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Vor- und Nachteile von Online-Apotheken

20.668 Apotheken gibt es in ganz Deutschland, 3.000 davon haben sich auf den Versand via Internetbestellung konzentriert. Die einen kritisieren den Rückgang der Apothekenbestände, die anderen befürworten den Zuwachs am Online-Handel und meinen, dass sich auch die Apotheken langsam dem Wandel der Zeit anpassen müssen. Demzufolge werden immer mehr kritische Stimmen laut, die einerseits mehr Förderungen für Apotheken mit festen Standorten verlangen. Andere Stimmen, wie etwa in Österreich, verlangen dagegen, dass auch bei ihnen die Vorteile der Online-Apotheken endlich akzeptiert und diese gesetzlich zugelassen werden.
Kritische Stimmen gegen den Online-Handel mit Medikamenten
Erstmals seit dem Jahr 1994 gibt es in Deutschland weniger als 21.000 Apotheken – und das, obwohl der demografische Wandel doch eher einen Zuwachs an Apotheken bewirken sollte. Um diesem Trend des Rückgangs an Apotheken entgegenzuwirken, entwickelte sich das Phänomen der Zulassung des beschränkten Mehrbesitzes. Dadurch dass einige Apothekenbesitzer nun Filialapotheken bilden konnten, wurden mehrere Schließungen verhindert. Ein moderner Trend, der schon lange von Apothekern und Medizinerverbänden gefordert wurde. Ein weiteres Problem bei Online-Apotheken ist die hohe Anzahl an Betrügern, die den seriösen Ruf einer Apotheke ausnutzen und falsche Produkte im Internet anbieten. Dabei kann es dazu kommen, dass Medikamente trotz Rezeptpflicht ohne Rezept verschickt werden, dass Medikamente keine oder zu viele Wirkstoffe beinhalten oder dass sie überteuert verkauft werden. Um Verbrauchern genügend Sicherheit zu bieten, führt das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) ein Register aller zugelassenen Versandapotheken, anhand dessen sich die Patienten und Kunden informieren können. Ein auffälliges Phänomen betrügerischer Apotheken im Internet: Sie legen Schwerpunkte, die es so bei keiner Apotheke mit einem festen Standpunkt geben würde. Ein gutes Beispiel dafür sind Versandapotheken, die sich allein auf Potenzverstärker oder Lifestyle-Mittel spezialisiert haben. Ernstzunehmende Apotheken würden dies nicht tun.
Online-Apotheken – Warum sich Österreich dafür einsetzt
Österreich ist in mancherlei Hinsicht rückständig, davon sind viele Österreicher überzeugt. Anders als in Deutschland dürfen Aspirin, Thomapyrin und Co. hier nicht online bestellt werden. Die Vorwürfe gegen dieses Verbot lauten, dass dadurch einerseits Wettbewerb verhindert werde und andererseits Verkäufern von falschen Medikamenten Tür und Tor geöffnet würden. Nun aber, im ersten Quartal 2014, kommt endlich Bewegung in die Sache. Auch Österreicher dürfen Medikamente nun bald über das Internet vertrieben. Voraussetzung ist allerdings, dass man über eine real existierende Apotheke verfügt und beachtet, dass verschreibungspflichtige Medikamente von dieser Liberalisierung bisher ausgeschlossen sind. Ein ganz klarer Vorteil der Online-Apotheken liegt im Preis. Natürlich veranstalten die Anbieter hier eine Preisschlacht um die besten Rabatte und Angebote; ein Vorteil, der den Konsumenten vorher noch nicht geboten war. Ausgeschlossen von diesen preislichen Nachlässen sind allerdings rezeptpflichtige Medikamente. Gegner der Online-Apotheken kritisieren häufig, dass Patienten hier nicht in dem Maße beraten werden können wie es in stationären Apotheken der Fall ist. Dies ist allerdings falsch. Internet-Apotheken wie Medipolis stellen ihren Kunden umfangreiche Ratgeber- und Informationsseiten zu interessanten Problematiken des Alltags zur Verfügung. Zusätzlich sind sie gesetzlich dazu verpflichtet, einen gelernten Pharmazeuten als Berater per Telefon für den Kunden zur Verfügung zu stellen. Diese Hotline ist kostenlos und leicht auf der Internetseite ausfindig zu machen.
Unsichere Zukunft?
Das Thema Online-Apotheken ist noch lange nicht vom Tisch. Zu unterschiedlich sind noch die Meinungen der Befürworter und Gegner. Unvermeidbar allerdings ist das enorme Wachstum, das eigentlich nur eines aussagt: Die Nachfrage ist groß, und die Deutschen scheinen sich über das große Angebot zu freuen. Viele europäische Nachbarn jedenfalls schauen bereits neidisch über die Grenze.
Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion