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Hirnforschung: Liebeskummer schmerzt körperlich
Wut, Angst, Herzschmerz: Liebeskummer tut weh, nicht nur seelisch. Wie eine Studie zeigt, gibt es auch eine Verbindungen zwischen den verletzten Gefühlen und körperlichen Beschwerden.
Forscher der University of Michigan beweisen, dass es nicht nur eine Floskel ist, wenn man sagt: Liebeskummer schmerzt. Die Wissenschaftler führten ein Experiment mit 40 Personen durch, die ein halbes Jahr vor der Untersuchung von Liebeskummer geplagt wurden. Der Test setzte sich aus zwei Teilen zusammen. Im ersten Schritt wurden die Teilnehmer mit der emotionalen Erfahrung der Trennung konfrontiert. Danach mussten sie einen körperlichen Schmerztest erdulden. Das Ergebnis ist eindeutig.
Ähnliche Hirnaktivitäten
Während beider Versuche haben die Forscher die Hirnaktivität der Probanden mit einer funktionalen Magnetresonanztomographie gemessen: Als die Teilnehmer ein Foto ihrer Ex-Partner sahen, wurden dieselben Gehirnregionen aktiv wie später, als sie experimentelle Hitzereize am Arm ertrugen. Der Gedanke an den emotionalen Tiefschlag erzeugte also ähnliche Reaktionen wie die Erfahrung von Schmerzreizen. Zum Vergleich wurden den Freiwilligen auch Fotos von Freunden gezeigt, mit denen sie positive Gefühle verbinden.
Körperlicher und emotionaler Schmerz sind auf der Ebene der Hirnaktivität vergleichbar: Sowohl die dorsale posteriore Insula als auch der sekundäre somatosensorische Cortex reagieren ähnlich. Dasselbe gilt zudem für andere emotionale Schmerzen, zum Beispiel beim Verlust eines nahestehenden Verwandten - so weitere Untersuchungen.
Gebrochenes Herz heilen
Das Experiment der amerikanischen Wissenschaftler zeigt, wie ernst Liebeskummer sein kann. Um vom Herzschmerz geheilt zu werden, bedarf es oft einem langwierigen Prozess. Tipps von Experten wie Christian Sander können einen dabei unterstützen. Am wichtigsten ist es, Abstand zum Ex-Partner zu halten. Psychologen vergleichen Verliebte häufig mit Drogensüchtigen. Die gleichen Schritte, die Süchtigen helfen, lindern auch die Trennung. Das heißt: Der Verlassene muss alle Verbindungen zum ehemaligen Partner abrechen, weil er oder sie die Droge für den Liebeskranken ist.
Abstand gewinnen fängt bereits damit an, Erinnerungsstücke im Keller oder Dachboden zu verstauen oder keinen Ort aufzusuchen, der an die alte Liebe erinnert. Wer viel mit Freunden unternimmt und sich etwas Gutes tut, erhöht seinen Dopaminspiegel. Das ist gut, da ein niedriger Wert die Entstehung von Depressionen fördert.
Autor: Wissen Gesundheit - RedaktionWeitere Themen:
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