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Klartraum: Bewusste Träume gegen Ängste und Depressionen
Menschen können sich im Schlaf bewusst werden, dass sie gerade träumen. Dieses Phänomen nennt man Klartraum oder luzide Träume. Wer Herr über die eigenen Träume ist, kann selbst bestimmen, welche Bilder im Kopf entstehen. Diesen Ansatz möchten Forscher nutzen, um beispielsweise Depressionen und Ängsten zu therapieren.
Etwa ein Viertel aller Erwachsenen hat einer Studie zufolge mindestens einmal im Leben einen luziden Traum. Kinder haben hingegen relativ häufig luzide Träume. Das hilft diesen vor allem bei Albträumen. Da im Klartraum nichts passieren kann, werden manche Kinder mutig und stellen sich ihren Monstern im Traum anstatt davor wegzulaufen. Wenn sie sich dann tagsüber mit der Traumsituation auseinandersetzen und mit anderen darüber sprechen, werden die Ängste aktiv bekämpft.
Schrecken vor nächtlichen Erlebnissen verlieren
Klarträume können auch bei psychischen Erkrankungen helfen. Die Schlafforscherin Dr. Ursula Voss hat herausgefunden, dass luzide Träume ein eigenes Muster haben. Während sich weite Hirnareale im Schlummermodus befinden, arbeitet ein kleiner Bereich der Hirnrinde so aktiv wie im Wachzustand. Die Zone am Stirn- und Schläfenlappen steuert die bewussten Vorgänge. Diese Erkenntnis kann zu therapeutischen Zwecken verwendet werden.
Erkrankungen wie Schizophrenie oder Depressionen gehen mit einer verringerten Kontrolle durch den Stirnlappen einher. Die Schlafforscherin möchte daher, dass betroffene Patienten, die schlimme Ereignisse nicht verarbeiten können, das Klarträumen trainieren. Die Menschen sollen lernen, wieder Vertrauen in die Nacht zu gewinnen. Sie sollen wissen, dass sie gerade träumen und so den Schrecken vor bösen nächtlichen Erlebnissen verlieren. Wie die Behandlung von Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen gezeigt hat, hatten diese zwar nicht weniger Albträume, sie waren dank luzider Träume jedoch weniger ängstlich und depressiv und schliefen besser durch.
Klarträumen erlernen
Die größten Erfolge erzielte Dr. Ursula Voss bei Menschen, die Albträume hatten, aber vollkommen gesund waren. Zwei Drittel der Behandelten hatten nach der Therapie einen guten Schlaf. Ob jeder Mensch luzide Träume haben kann, ist noch unklar. Mit viel Geduld, einem vierwöchigem Training und Hilfsmittel wie Klartraum Kräuter, die Träume anregen, kann es ein jeder probieren. Dabei gibt es verschiedene Techniken: Viele Patienten nehmen sich zum Beispiel fest vor, luzide zu träumen, sprechen viel mit anderen darüber oder stellen sich die Frage "Träume ich oder bin ich wach?". Es macht hier Sinn, das Hinterfragen des eigenen Bewusstseinszustands auch im Traum zu ermöglichen.
Zudem haben Studien gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, öfter Klarträume haben als andere. Träume bewusst zu erleben lässt sich also trainieren. Mit welcher Technik dies am besten funktioniert, muss jeder für sich selbst ausprobieren.
Autor: Wissen Gesundheit