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Ratgeber zur Entstehung und Beseitigung von Stressschwitzen und gewöhnlicher Schweißbildung
Nivea hat bei vielen Fernsehzuschauern Verwunderung entfacht. Die populäre, deutsche Firma für Hygieneartikel, die beispielsweise mit dem Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, Jogi Löw, im Fernsehen wirbt, hat einen Werbespot herausgebracht. In diesem wird für ein neues Produkt namens Stressprotect geworben, das nicht nur gegen das alltägliche Schwitzen, sondern auch gegen „Stress-Schwitzen“ schützen soll. Doch existiert dies wirklich und wenn ja, worin liegt der Unterschied zur gewöhnlichen Schweißbildung? Wie kann man ferner die ungewollte Schweißbildung gezielt unterbinden?
Stress-Schwitzen
Der von der Firma Nivea verwendete Begriff ist zwar eher inoffiziell, veranschaulicht jedoch, wann diese Art von Schwitzen auftritt. Im Gegensatz zum regulären Schwitzen, welches der Kühlung des Körpers dient, tritt es beim Menschen auf, wenn dieser in Stress gerät. Das bedeutet, dass durch äußere Reize, welche Stressoren genannt werden, psychische und physische Reaktionen hervorgerufen werden. Den letzteren ist das Schwitzen als Reaktion zuzurechnen, die zur Bewältigung der Stresssituation beiträgt. Gefühle wie Aufregung, Unsicherheit, Angst, Überraschung oder ähnliche zeigen sich beispielsweise bei
- Vorträgen, Referaten oder Bühnenauftritten vor größerem Publikum,
- Dates, insbesondere zu Beginn oder mit unbekannten Personen,
- wichtigen Gesprächen wie Geschäftsverhandlungen, Bewerbungsgesprächen,
- Streit- oder Konfliktsituationen oder
- bestimmten äußeren Einwirkungen wie Lärm, großer Höhe oder ähnlichem.
Beim Stress-Schwitzen ist charakteristisch, dass es unabhängig von der Temperatur auftritt. Es wird daher der übermäßigen Schweißbildung, also der Hyperhidrose zugerechnet und auch mit dem kalten Schweiß in Verbindung gebracht.
Zwei Hormone, Noradrenalin und Adrenalin unterstützen den Körper hierbei in der Umverteilung des Blutes, das in die Muskeln fließen soll. Dafür werden durch die erwähnten Hormone die Blutgefäße verengt, was bewirkt, dass die Körpertemperatur sinkt. Überdies wird eine weitere Abkühlung durch den Schweiß herbeigeführt. Im Zusammenhang damit ist wahrscheinlich auch die Redewendung entstanden, die ausdrückt, dass man in heiklen Situationen „einen kühlen Kopf bewahren“ sollte.
Zweck und Entstehung von Schweiß
Schwitzen ist zunächst eine gesunde und wichtige Eigenheit des menschlichen Körpers. Über die Hautoberfläche werden Schadstoffe ausgeschieden. Dies trägt nicht nur zum Wohlbefinden bei und entschlackt wie bei Saunagängen, die abwechselnd mit kaltem Abduschen durchgeführt werden. Schwitzen reinigt den Körper auch von Erregern und treibt daher zum Beispiel den Genesungsprozess voran, wenn man sich erkältet oder eine Grippe hat.
Die ekkrinen Schweißdrüsen stoßen ein zu über 99 Prozent aus Wasser und sonst aus Elektrolyten, Aminosäuren und Harnstoff bestehendes Substrat aus. Sie sind beinahe über den gesamten Körper verteilt. Daneben existieren die apokrinen Schweißdrüsen. Sie befinden sich lediglich im Genital- und Achselbereich und werden mit der Sexualreife der Menschen ausgebildet. Schweiß besitzt bei seiner Entstehung keinen Geruch. Erst durch den Prozess des Abbauens von Fettsäuren zu kurzkettigen Butter- oder Ameisensäuren entsteht der charakteristische Schweißgeruch. Er wird durch Bakterien auf der Oberfläche der Haut verursacht. Deren Vermehrung wird durch Wärme, bereits vorhandene Körperfette und Feuchtigkeit begünstigt. Diese Bedingungen finden sich beispielsweise in geschlossenen Schuhen oder unter den Achselhöhlen. Mehr Details zur Entstehung des Schweißgeruchs, beispielsweise auch über die Unterschiede bei Männern und Frauen, bieten Infoportale wie haut.de.
Abhilfe und Vorbeugung
Die alltägliche Schweißbildung, die beispielsweise durch leichte körperliche Anstrengungen, wie dem kurzen Sprint, um einen Bus zu erwischen oder durch gewöhnliche äußere Einflüsse, wie die schlagartig höheren Temperaturen beim Verlassen der kühleren Wohnung in den Sommermonaten verursacht wird, kann durch Deodorants verhindert werden.
Menschen, die jedoch aufgrund von Allergien kein Deodorant verwenden können, müssen andere Mittel ausprobieren. Sie können beispielsweise auf Achselpads von Gesundheitsanbietern wie L’axelle oder auf pflanzliche Tinkturen und Bäder zurückgreifen, etwa mit Bockshornklee-Samen oder dem Sud aus Eichenblättern und Zinn. Umstritten ist die Akupunktur als Methode gegen übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose). Wer den Eindruck hat, dass er zu viel schwitzt, sollte jedoch zunächst einen gesunden Lebensstil anstreben und auf
- Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum
- übermäßigen Alkoholkonsum
- Kaffeegenuss oder
- scharf gewürztes Essen
verzichten. Wie erwähnt kann Saunieren eine Hilfe sein, noch sinnvoller ist es aber, mehrfach in der Woche Sport zu treiben. Dies hilft, die Schweißentwicklung zu regulieren, so dass diese nicht mehr so häufig ungewollt auftritt.
Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion