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Oliver Kahn motiviert Diabetiker, am Ball zu bleiben

diabetesDE / Deckbar © diabetesDE / Deckbar

„Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker“, ist einer der Leitsätze von Fußballlegende Oliver Kahn. Nur durch eine starke Vision für ein lohnenswertes Ziel, einen persönlichen Traum, bringen Profifußballer die Disziplin auf, ihre Leistung abrufen zu können und auch trotz mancher unvermeidlicher Niederlagen am Ball zu bleiben – und wieder Erfolg zu haben. Bei einer gesundheitspolitischen Veranstaltung der gemeinnützigen Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe mit Politikvertretern und Fachexperten anlässlich des Weltdiabetestages gestern Abend in Berlin verglich der dreifache Welttorhüter die Motivation eines Leistungssportlers mit der eines chronisch erkrankten Menschen. Sich eine hohe Lebensqualität beim Älterwerden zu erhalten, Folgekrankheiten zu vermeiden, mitten im Leben stehen und Spaß haben, dies seien lohnenswerte Ziele für Menschen mit Diabetes. Es verlange ein hohes Maß an Disziplin für das tägliche Selbstmanagement bei Blutzuckerkontrolle und Gewichthalten – jeden Tag aufs Neue. Das sei eine nicht zu unterschätzende Leistung, denn im Gegensatz zum Profi-Fußball ginge es nicht ums Spiel, sondern ums Leben.

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Gemeinsam mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Ingrid Fischbach, dem Bundestagsabgeordneten Dietrich Monstadt (CDU) sowie dem Vorstandsvorsitzenden von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Prof. Dr. Thomas Danne, und der Deutschland-Chefin von Novo Nordisk, Krisja Vermeylen, illuminierte Kahn das Brandenburger Tor in Blau, der weltweiten Symbolfarbe im Kampf gegen Diabetes. Aktuell sind mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen, weltweit sind es 382 Millionen. Im Anschluss an die Illumination ging es in die Akademie der Künste, in der Oliver Kahn nach den Ansprachen von Ingrid Fischbach und Dietrich Monstadt einen kurzweiligen Vortrag zum Thema „Motivation, Disziplin und Erfolg“ hielt. Kahn erklärte aus eigener Erfahrung, Erfolg könne man nur haben durch Disziplin, Ausdauer und die Fähigkeit, aus Niederlagen zu lernen – und nicht aufzugeben. Dazu brauche es auch Geduld. Er riet Menschen mit Diabetes, das Auf und Ab ihrer chronischen Erkrankung anzunehmen und sich nicht entmutigen zu lassen, sondern „weiter am Ball zu bleiben“ und „aktiv mitzuspielen“. Geladen waren Bundestagsabgeordnete, Fachexperten und Vertreter des Gesundheitswesens.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Ingrid Fischbach verwies in ihrer Rede darauf, dass die jetzige Bundesregierung sich dem Thema Diabetes besonders annehmen würde, nicht nur durch die Integration von Diabetes als Gesundheitsziel im Präventionsgesetz, sondern auch durch gezielte Aufklärungsmaßnahmen durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Der Bundestagsabgeordnete Dietrich Monstadt (CDU), bekennender Typ-2-Diabetiker, forderte konkret mehr Sportunterricht und Ernährungsbildung in den Schulen und betonte: „Wir müssen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern, denn der Tsunami der Diabeteserkrankungen wird so gewaltig sein, dass wir uns schwer vorstellen können, wie wir das finanzieren wollen.“



(©diabetesDE/Deckbar)

In einer von TV-Moderatorin Andrea Ballschuh moderierten Podiumsdiskussion machte Prof. Danne deutlich, dass die Zahl der Erkranken nur eingedämmt werden könne, wenn die Politik endlich auch Maßnahmen der Verhältnisprävention umsetzen würde, die Primärprävention müsse schon im frühen Kindesalter anfangen. „Wir brauchen den Paradigmenwechsel hin zu einer gesünderen Umgestaltung unserer Umwelt, zum Beispiel durch Marketingeinschränkungen für ungesunde Kinderlebensmittel, für einheitliche Qualitätskriterien in der Schulverpflegung, mindestens eine Stunde Bewegung am Tag für alle Schüler – und wir müssen auch über eine Besteuerung ungesunder und eine Verbilligung gesunder Lebensmittel nachdenken, damit wir es Menschen leichter machen, sich gesund zu verhalten – nur so können wir den Tsunami an chronischen Krankheiten und speziell Diabetes langfristig aufhalten!“ Notwendig sei es darüber hinaus, zeitnah einen Nationalen Diabetesplan auf den Weg zu bringen. „Ein Nationaler Diabetesplan mit einem bundesweiten Diabetes-Register ist die Voraussetzung dafür, dass wir strukturell, also nachhaltig die Versorgungssituation für Menschen mit Diabetes in Deutschland verbessern können und die Erkrankung früher erkannt und besser behandelt wird!“, appellierte Danne an die Politik und betonte, dass es ein Armutszeugnis sei, dass Deutschland in Stagnation verfalle, während 18 von 28 europäischen Ländern einen solchen Nationalen Diabetesplan bereits auf den Weg gebracht hätten.

PD Dr. Erhard Siegel, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), kritisierte im Hinblick auf die Vorbildfunktion von Fußballern: „Es sind die falschen Botschaften für unsere Kinder, wenn ausgerechnet die Fußballnationalmannschaft für Nuss-Nugat-Creme und Softgetränke oder Chips wirbt.“

Autor: Quelle: diabetesDE

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