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Von der klassischen Sauna zum türkischen Hamam: Rituale und Wirkung
Regelmäßige Saunagänge tragen insbesondere in den Wintermonaten dazu bei, das Immunsystem zu stärken und die Muskeln und Gelenke zu entspannen. Je nach Art der Sauna variieren die Waschungs- und Entspannungsrituale sowie das Temperaturverhältnis – daher sollte man die Dauer des Heißluftbades stets auf sein Wohlbefinden und den gesundheitlichen Zustand abstimmen.
Der Klassiker: Die finnische Sauna
Nahezu jeder Wellnessbereich verfügt über das wohl bekannteste, traditionelle Heißluftbad aus der skandinavischen Tradition. Doch neben der finnischen Sauna betreiben Bäder wie die der Stadtwerke München auch Sanarien oder Dampfkabinen mit ätherischen Ölen und speziellen Anwendungen. Diese sind meist niedriger temperiert als das nordische Bad, denn auf den obersten Liegebänken der finnischen Sauna herrschen Temperaturen von bis zu 100 Grad. Traditionell folgt nach jedem der drei Sitzungen von 12 bis 15 Minuten ein kaltes Bad. Durch diesen Wechselprozess in der Sauna werden die Abwehrkräfte sowie das Herz-Kreislauf-System gestärkt. Obwohl die Luftfeuchtigkeit mit durchschnittlich zehn Prozent sehr gering und das Gefühl daher als recht angenehm empfunden wird, sollten Bluthochdruck-Patienten oder solche mit starken Kreislaufbeschwerden die traditionelle Sauna meiden.
Die Bio-Sauna als schonende Variante
An die Tradition der finnischen Sauna, die in dem skandinavischen Land 1986 sogar ihren eigenen Feiertag erhielt, knüpft die etwas niedriger temperierte Bio-Sauna an. In der Kombination aus Heißluftbad und Dampfkabine mit etwa 65 bis 70 Grad gilt das sogenannte Sanarium als kreislaufschonende Sauna für Einsteiger, in der sich die Besucher bis zu einer halben Stunde aufhalten können. Dennoch wird hier in der Regel ebenso geschwitzt wie in der finnischen Sauna, denn es herrscht eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 55 Prozent. Das feuchte Warmluftbad ist traditionell nicht so sehr verankert und wird oft in Verbindung mit einer Licht- oder Infrarottherapie genutzt, mit Kräutern und Ölen versetzt oder Heilschlammanwendungen kombiniert. Hierbei werden neben der entspannenden Wirkung auf die Muskeln und Gelenke auch die Poren der Haut gereinigt sowie die Atemwege beruhigt.
Die Tradition des Hamam: Zeitintensives Saunieren
Hamam wurzelt in der orientalischen Tradition und wird oft in dafür speziellen Zentren oder türkischen Bädern angeboten. Hier befinden sich ein Warmluftraum, in dem etwa 40 Grad herrschen, sowie zwei Heißlufträume mit etwa 50 Grad. Nachdem der Saunagang bei hohen Temperaturen beendet wurde, vollziehen die Gäste eine rituelle Waschung und entspannen anschließend auf warmen Steinen. Hier erfolgt die traditionelle Massage durch einen sogenannten Bader, der den Rücken mit einem speziellen Handschuh aus Ziegenhaar, Kokos- oder Seidenfasern einreibt. Nach dem Peeling, das das Bindegewebe durchblutet und die obersten Hautschichten sanft entfernt, wird die orientalische Saunatradition des Hamam mit einer zwanzigminütigen Seifenschaummassage beendet.
Autor: Wissen - Gesundheit - Redaktion