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Bakterien im Erdreich: Basis für neue Antibiotika

pixelio.de / C. Menichelli © pixelio.de / C. Menichelli

Eine jahrzehntelange Durststrecke bei der Entwicklung neuer Antibiotika könnte nach einem Durchbruch der Northeastern University http://northeastern.edu/ zu Ende gehen. Das neue Verfahren zum Züchten von Bakterien mittels Erde hat 25 neue Antibiotika ermöglicht. Eines davon gilt als sehr vielversprechend. Die letzte neue Antibiotika-Klasse, die klinisch eingesetzt werden konnte, wurde vor fast drei Jahrzehnten entdeckt. Gleichzeitig sind die Krankheitserreger immer resistenter geworden.

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"Unterirdisches Bakterien-Hotel"

Die in "Nature" http://nature.com/ veröffentlichte Studie wird von Experten wie Laura Piddock von der University of Birmingham http://birmingham.ac.uk/ als Impulsgeber angesehen. Das Team um Kim Lewis konzentrierte sich bei Tests mit Erde auf den Ursprung fast aller Antibiotika. Das Erdreich ist voller Mikroben, aber nur ein Prozent kann im Labor gezüchtet werden.

Die Wissenschaftler schufen ein "unterirdisches Hotel" für Bakterien. Jedes Bakterium erhielt ein eigenes "Zimmer" und das ganze Gerät wurde in der Erde versenkt. Damit konnte die einzigartige Chemie der Erde genutzt und gleichzeitig auch der Zugriff auf die Bakterien erhalten werden. Die Forscher gehen davon aus, dass sie auf diese Weise fast die Hälfte aller Bakterien in der Erde herstellen können.

Erreger gegen Teixobactin chancenlos

Chemikalien, die Mikroben herstellen, wurden auf ihre antimikrobiellen Eigenschaften untersucht. Laut Lewis wurden so bisher 25 neue Antibiotika entdeckt. So auch Teixobactin, das das größte Potenzial hat. Tests mit diesem Antibiotikum haben ergeben, dass es für Bakterien giftig ist, aber nicht für das Gewebe von Säugetieren. Mäuse überlebten so eine tödliche MSRA-Dosis. Tests am Menschen sollen folgen.

Laut den Forschern ist es unwahrscheinlich, dass Bakterien resistent gegen Teixobactin werden. Das Antibiotikum zielt auf die Fette ab, die entscheidend für die Bildung der Zellwände von Bakterien sind. Diese Hürde sollte daher für Bakterien nur schwer zu überwinden sein. Lewis zufolge ist ein derartig resistenzfreies Antibiotikum noch nie dagewesen.

Die Wissenschaftler vergleichen ihre Entdeckung mit Vancomycin, das in den 1950er-Jahren entdeckt wurde. Eine Resistenz trat erst in den späten 1980er-Jahren auf. Offen bleibt jedoch die Frage, ob diese Verzögerung auf Eigenschaften des Antibiotikums oder auf seine geringe Verbreitung zurückzuführen ist.

Autor: pressetext.com, Michaela Monschein, 08.01.2015

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