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Viagra kann die Leber vor Sepsis schützen

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Gefäßerweiternde Substanzen wie Sildenafil, auch bekannt unter dem Namen Viagra, die bisher überwiegend zur Potenzsteigerung Verwendung fanden, sind ebenfalls ein wirkungsvoller Schutz für die Leber und zahlreiche weitere innerer Organe. Sie schützen bei einer Blutvergiftung vor der sogenannten Sepsis. Bei dieser Krankheit, die durch Toxine und Bakterien ausgelöst wird, können sich sämtliche Organe entzünden, was häufig zum Organversagen führt. Die medizinische Neuentdeckung gelang zwei US-amerikanischen Forschern, die an der Universität in Pittsburgh tätig sind. Bisher wurden ausschließlich Versuche an Mäusen durchgeführt. Erst möchten die Forscher ihre bisherigen Ergebnisse an einem größeren Tiermodell überprüfen und bestätigt sehen, bevor die ersten Studien mit Menschen stattfinden sollen. Beim Tierversuch verabreichten die amerikanischen Forscher den Mäusen den Wirkstoff Sildenafil direkt in ihre Leber, woraufhin die Produktion von zyklischem GMP angeregt wurde, was Rezeptoren freisetzte und mehr Moleküle des Entzündungsmarkers gebunden wurden. 

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Die Krankheit Sepsis


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Sepsis ist eine Blutvergiftung, die durch eine lokale Infektion durch Bakterien hervorgerufen wird. Ursachen sind beispielsweise Infektionen an Körperteilen, eine Lungenentzündung oder infizierte Zahnwurzeln. Vom Infektionsherd herführend, verbreiten sich die Bakterien im gesamten Körper aus. Das Immunsystem ist überfordert und reagiert mit Entzündungen, die nach und nach sämtliche wichtigen Organe wie beispielsweise die Nieren oder die Leber befallen könnten. Dadurch werden die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Lebenswichtige Funktionen fallen nacheinander aus und dem Organismus fällt es immer schwerer, die einer Kettenreaktion ähnlichen Krankheit aufzuhalten. Fallen mehrere Organe nacheinander oder gleichzeitig aus, sprechen die Ärzte von einem "septischen Schock", der in sehr vielen Fällen zum Tod führt. Eine fortgeschrittene Sepsis ist an einer Gelbsucht zu erkennen. Die Augen und die Haut sind gelb gefärbt, was ein Anzeichen dafür ist, dass die Leber schon sehr stark geschädigt ist.

Mehr zu Sepsis: http://www.sepsis-hilfe.org/de/informationen-zur-sepsis/die-krankheit.html

Die Sepsis wird in ihrer Gefährlichkeit von vielen Menschen unterschätzt

Dabei verläuft die Krankheit in 30-50 Prozent aller Fälle tödlich und wer eine Sepsis überlebt, muss mit schwerwiegenden Spätfolgen rechnen. In der Bundesrepublik erkranken jedes Jahr etwa 150.000 Menschen. Die Krankheit steht nach dem Herzinfarkt an dritter Stelle aller Todesursachen und ist die häufigste Todesursache auf den Intensivstationen aller Krankenhäuser weltweit. In Deutschland fordert die Krankheit ca. 162 Todesfälle jährlich und die Zahl der Opfer steigt schnell und kontinuierlich an. Gefährlich ist die Krankheit auch, weil sie oft nicht rechtzeitig erkannt wird, weil der Krankheit die Symptome wie beispielsweise Fieber, gestörte Atmung und allgemeines Unwohlsein, nicht immer eindeutig zugeordnet werden können. Gelbsucht ist erst in spätem Stadium erkennbar.

Sildenafil: Das vielversprechende Medikament gegen die Sepsis

Auf den Markt gelangte Sildenafil 1998 unter dem Namen Viagra. Es wurde von Pharma-Unternehmen Pfizer entwickelt, um Erektionsstörungen zu behandeln. Viagra, die berühmte blaue Pille, trat ihren Siegeszug um die ganze Welt an und wird mittlerweile, unter verschiedenen Namen, von unterschiedlichen Pharmakonzernen hergestellt. Eigentlich sollte Viagra als ein blutdrucksenkendes Medikament entwickelt werden und wurde erst für klinische Studien als Potenzmittel angemeldet, als ein englischer Provinzarzt, der das Blutdruck-Präparat entwickeln und testen sollte, dem Entwicklungschef von Pfizer mitteilte, dass das Präparat gegen Bluthochdruck praktisch wirkungslos sei.

Mehr zum Wirkstoff Sildenafil: http://www.121doc.at/sildenafil.html


Der zukünftige Hoffnungsträger für Sepsis-Patienten, Ärzte und Gesundheitssystemen

Für die Wissenschaftler der Universität in Pittsburgh ist es eine große Herausforderung, den Wirkstoff Sildenafil weiter zu erforschen. Sie möchten ihre Studien schnell zum Abschluss zu bringen, damit Sepsis effektiver und schneller behandelt werden kann. Denn Sepsis sollte möglichst früh behandelt werden, damit das Medikament seine volle Wirksamkeit entfalten kann, wodurch sich die Heilungschancen des Patienten wesentlich erhöhen. Ein großer Vorteil, der den Wissenschaftlern viel Zeit und Pharmakonzernen viele Kosten einspart: Sildenafil muss als Medikament nicht mehr zugelassen werden, da es sich ja bereits als Arzneistoff im öffentlichen Handel befindet und von Millionen Menschen angewandt wird. Ebenfalls könnte die Neuentdeckung die Behandlungskosten bei Sepsis wesentlich reduzieren. Die heutigen Behandlungsmethoden sind zeitaufwändig, oft nicht erfolgreich und deshalb, je nach Schweregrad und Dauer der Krankheit, äußerst kostspielig.

Zur Studie: http://stke.sciencemag.org/content/8/361/ra11.abstract

Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion

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