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Chlamydien häufigste sexuell übertragbare Krankheit

Gerade in Deutschland steht es mit dem Wissen über STI, damit sind die sexuell übertragbaren Infektionen gemeint, sehr schlecht. Dieser Umstand ergibt sich aus einer repräsentativen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der BZgA. Viele Allgemeinbürger hatten demnach bereits etwas über Syphilis oder Gonorrhoe gehört, wenn namentlich danach gefragt wurde. Es waren mehr als 90 Prozent in einem Alter ab 16 Jahren. So hatten ein wenig mehr als die Hälfte der befragten Frauen und nur etwas mehr als ein Drittel der befragten Männer von Chlamydien und über deren Infektion gehört. Noch schlechter viel das Ergebnis aus, wenn nach bekannten STI gefragt wurde. Da wurden nur noch von 10 Prozent der Befragten die Chlamydien genannt. Frau Marita Völker-Albert von der BZgA sagt, dass außer Syphilis und Tripper über andere sexuell übertragbaren Krankheiten nur sehr wenig in der Bevölkerung bekannt sei.
Was sind die Chlamydien?
Die Chlamydien-Infektion ist eine der meist sexuell übertragenen Erkrankungen in der Welt. Ausgelöst wird sie häufig durch die Bakterien Chlamydia trachomatis. Global sind bis zu 10 Prozent der Bevölkerung infiziert, je nach Altersgruppen gestaffelt. Betroffen sind Frauen und Männer gleichermaßen und auch Überträger der Bakterien. Gefährdet sind besonders junge Mädchen und Frauen, da anatomisch bedingt ihr Muttermund schnell infiziert werden kann. Schätzungsweise ziehen sich jedes Jahr rund 300.000 Frauen eine Chlamydien-Infektion zu. Ausgegangen wird jedoch von einer erhöhten Dunkelziffer.
Kostenlose Chlamydien-Untersuchung der Krankenkassen
Es ist nicht genügend bekannt, dass die Krankenkassen eine kostenfreie Chlamydien-Untersuchung für Frauen bis 25 Jahre ermöglichen. Von vielen Menschen werden die Risiken einer sexuell übertragenen Krankheit unterschätzt. Dazu trägt auch das Unwissen über eine Chlamydien-Infektion bei. Die Benutzung von Kondomen verringert eine Infektion, ist aber kein 100-prozentiger Schutz. Frauen sollten von dem Angebot einer turnusmäßigen Untersuchung Gebrauch machen. Sie sollten ärztlichen Rat einholen, wenn sie der Meinung sind, sie könnten sich angesteckt haben. Gerade Chlamydien-Infektionen bleiben oft unerkannt. Bei Frauen können sie im schlimmsten Fall zu einer Unfruchtbarkeit führen.
Was sind die Ursachen einer Infektion?
Chlamydien werden im Allgemeinen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr bei oft wechselnden Partnern übertragen. Die Bakterien vermehren sich in menschlichen Zellen und können unterschiedliche Krankheiten auslösen. Das oft vorkommenden Bakterium Chlamydia trachomatis ruft dabei im Genitalbereich Erkrankungen hervor und führt zu Entzündungen am Auge. Eine Erblindung kann die Folge sein. Chlamydia pneumoniae kann zu einer Entzündung der Bronchien und der Nasennebenhöhlen führen, wie auch eine Lungenentzündung. Chlamydia psittaci kommt selten vor. Es kann eine Papageienkrankheit hervorrufen, die einer schweren Lungenentzündung gleichkommt.
Was sind die Symptome?
Etwa drei Wochen nach einer Ansteckung kommt es zu ersten Beschwerden, meist als Brennen beim Wasserlassen, Juckreiz, Schmerzen mit einem Ausfluss im genitalen Bereich. Oft treten bei Frauen keinerlei sichtbare oder spürbare Zeichen auf. Dieser Umstand kann dazu führen, dass infizierte Frauen die Chlamydien auf ihre Partner übertragen. Beim Mann führt die Infektion zu den gleichen Beschwerden und wenn unentdeckt, überträgt auch er die Bakterien auf den Partner. Unbehandelt kann es in beiden Fällen zu einer Unfruchtbarkeit als Spätfolge der Infektion kommen.
Die Folgen einer unbehandelten Infektion durch Chlamydien
Bei Frauen kann es zu eitrigen Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, der Eierstöcke und den Eileitern kommen. Damit verbundenes Fieber, Durchfall und starke Bauchschmerzen können hinzukommen. Durch die Entzündungen kann es zur Vernarbung und Verklebung von Eileitern kommen. Unfruchtbarkeit und eine Eileiter-Schwangerschaft können die Folge sein. Es wird geschätzt, dass etwa 100.000 Frauen in Deutschland durch eine verschleppte Chlamydien-Infektion unfruchtbar sind. Editieren Bei schwangeren Frauen mit einer Chlamydien-Infektion kann es zum vorzeitigen Fruchtblasensprung oder sogar zu Fehl- und Frühgeburten kommen. Hinzu kommt, dass sich die Kinder während der Geburt anstecken. Bei Männern führt eine Infektion oft zu einer Harnröhren-Entzündung. Starker Harndrang mit ziehenden Schmerzen kann auftreten. Es kann zu weiteren Entzündungen der Prostata und der Nebenhoden kommen und bei Nichtbehandlung zur Unfruchtbarkeit führen.
Wie wird die Infektion festgestellt?
Der Arzt wird bei einer Untersuchung einen Abstrich und eine Urinprobe machen und im Labor untersuchen lassen. Werden im Urin und im Abstrich Antikörper gegen Chlamydien nachgewiesen, geht der Arzt von einer Chlamydien-Infektion mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Durch weitere spezielle Untersuchungen und der Zucht von Zellkulturen kann die Diagnose sicher festgestellt werden.
Vorsorge durch regelmäßige Untersuchungen
Jedes Jahr stecken sich etwas 300.000 Frauen mit Chlamydien an und von zusätzlich 100.000 unfruchtbaren Frauen wird ausgegangen. Es sollte für alle Frauen ratsam sein, jährlich einmal eine Chlamydien-Untersuchung durchführen zu lassen. Dabei soll nochmals darauf hingewiesen werden, dass diese Tests von den Krankenkassen bis zum 25. Lebensjahr bezahlt werden.
Mehr Informationen zu Chlamydien:
http://www.wissen-gesundheit.de/Aktuelles/News/6034--Chlamydien-Infektion-heimliche-Sexualkrankheit-
https://www.euroclinix.net/de/geschlechtskrankheiten/chlamydien
https://www.gib-aids-keine-chance.de/wissen/sti/chlamydien.php
http://www.wissen-gesundheit.de/Aktuelles/News/8412--Schnelltest-fuer-Chlamydien-entwickelt
http://www.apotheken-umschau.de/Krankheiten/Chlamydien-Unerkannte-Gefahr-106659.html
