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Shiatsu - der Begriff, die Anwendung und Ausbildung

pixabay.com - Body-n-Care (CC0 1.0) © pixabay.com - Body-n-Care (CC0 1.0)

Shiatsu - der Begriff, die Anwendung und Ausbildung

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Der Begriff Shiatsu ist in der heutigen Gesellschaft vielen nicht mehr unbekannt. Dennoch können sich nur wenige, die sich damit bisher nicht beschäftigt haben, etwas darunter vorstellen. Einige stecken Shiatsu gar in eine Schublade mit Jiu Jitsu, Aikido, Judo und Kendo, was allerdings vollkommen falsch ist, denn dabei handelt es sich um japanische Kampfsportarten, während Shiatsu eine Körpertherapie ist.

Shiatsu – eine Begriffserklärung


© pixabay.com - Arnaldo V. Carvalho

Shiatsu bedeutet zu Deutsch so viel wie „Fingerdruck“ und stammt in der heute bekannten Form aus Japan. Der Ursprung geht allerdings auf die chinesische Massage Tuina zurück, die wie die Akkupunktur zu den fünf Hauptsäulen der traditionellen chinesischen Medizin gehört.

Das in der westlichen Welt praktizierte Shiatsu verbindet sowohl die Weisheiten der fernöstlichen Heilkunst als auch die Theorien und Praktiken des Westens (Psychologie und Physiologie) miteinander.

Shiatsu werden allerdings keine Wunderheilungen nachgesagt, vielmehr ist das Ziel dieser Körpertherapie, Blockaden im Körper zu lösen und somit die natürlichen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Das geschieht in Form von Druckaufbau mittels Fingerspitzen, Ellenbogen, Handballen, aber auch Knien und Füßen.

Wer Shiatsu als „esoterischen Unsinn“ abtut, der irrt: Bereits im Jahr 1997 wurde Shiatsu von der EU-Kommission als eine von acht (darunter auch die Homöopathie und die Akkupunktur) Methoden der Komplementärmedizin aufgeführt und akzeptiert.

Anwendungsgebiete

Shiatsu kann kein generelles Heilversprechen liefern, jedoch haben verschiedene Forschungsreihen – darunter auch eine der Universität Leeds – ergeben, dass Shiatsu bei folgenden Erkrankungen hilfreich sein kann. Wenngleich in einigen Fällen der Gang zum Schulmediziner dennoch nicht ausgelassen werden sollte.

  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Tinnitus
  • Schlafstörungen
  • Schwächegefühl, Übermüdung, Erschöpfung, Burnout-Syndrom
  • Nervosität, innere Anspannung
  • Muskelverspannungen und Muskelzerrungen
  • Gelenkschmerzen
  • Sehnenscheidenentzündung
  • Rücken- und Nackenschmerzen, Ischiasbeschwerden, Hexenschuss
  • Magenschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Sodbrennen
  • zu hoher oder zu niedriger Blutdruck
  • Menstruationsbeschwerden
  • Beschwerden in den Wechseljahren

Die Shiatsu-Ausbildung

Um Shiatsu ausüben zu dürfen und damit sein Geld zu verdienen, bedarf es keiner staatlich anerkannten Ausbildung. Das ist schön für Quereinsteiger, bringt aber auch wie in anderen Berufsfeldern, die sich mit einer privaten Ausbildung erlernen lassen, schwarze Schafe mit sich. Um etwas mehr Sicherheit zu schaffen, gibt es allerdings Restriktionen im Gesundheits- und Heilberufe-Bereich, die auch hier Anwendung finden.


© pixabay.com - Body-n-Care

Um eine seriöse Ausbildung zum Shiatsu-Praktiker zu beginnen und erfolgreich abzuschließen, gibt es deutschlandweit verschiedene Shiatsu-Schulen, wobei darauf zu achten ist, dass die Ausbildung in einer solchen von den jeweiligen nationalen Berufsverbänden anerkannt sein sollte. Die ShenDo Shiatsu Institute sind beispielsweise bereits seit 1998 bundesweit tätig und vermitteln ihr Knowhow sowohl kompakt als auch fundiert und praxisnah.

Bevor eine solche Ausbildung angestrebt wird, sollte man sich aber sicher sein, dass gewisse Eigenschaften gegeben sind, da nur mit diesen die Therapie erfolgreich umgesetzt werden kann: Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein. Auch ist es von Vorteil, bereits aus Patientensicht mit Shiatsu in Kontakt gekommen zu sein, um zu wissen, worum es genau geht und wie sich diese Methode auf den Patienten auswirken kann. Eine medizinische oder heilberufliche Vorbildung ist allerdings nicht vonnöten.

Eine seriöse Ausbildung kann dabei nicht innerhalb von wenigen Wochen abgeschlossen sein. Von solchen Crash-Kursen ist daher Abstand zu nehmen, da in kurzer Zeit keinesfalls die wichtigen Grundlagen zur Ausübung des Berufs vermittelt und erlernt werden können. Eine seriöse Ausbildung hingegen dauert etwa 3 Jahre und nimmt ca. 500 Stunden in Anspruch. In dieser Zeit lernen Auszubildende folgendes:

  • Grundtechniken wie Haltung, Bewegung und generelle Arbeitsweise
  • geschichtliche Hintergründe dieser Therapiekunst
  • Wissenswertes über Meridianverläufe
  • Ki-Verständnis
  • Konzept von Kyo und Jitsu
  • verschiedene Behandlungstechniken und deren Abläufe sowie Körperübungen
  • Konzept der Fünf Wandlungsphasen der traditionellen fernöstlichen Medizin
  • Anatomie, Pathologie, Physiologie (Grundwissen)
  • Befunderhebungen
  • Kommunikation und Ethik
  • Rechtliche Grundlagen und Tipps zur Praxisgründung

Allein anhand dieser Kurzübersicht ist zu sehen, dass der Weg des Shiatsu-Praktikers ein viel umfangreicherer ist als lediglich die Anwendung einer Therapiemethode. Der Auszubildende muss viel über Gesundheit und Krankheit, über Hintergründe und über den Umgang mit Menschen lernen, bevor er sich selbst als Praktiker in das Berufsleben – eventuell sogar mit der eigenen Praxis – wagen sollte.

Die Weiterbildung


© pixabay.com - keskieve

Selbst wenn Shiatsu eine lang bestehende Form der Therapie ist, so kommen doch immer wieder neue Erkenntnisse hinzu, neue bzw. veränderte Behandlungsmethoden sind denkbar und das Wissen, das sich ein Shiatsu-Praktiker aneignen kann, scheint schier unendlich zu sein. Dementsprechend ist es für einen erfolgreichen und auch verantwortungsbewussten Praktiker unabdingbar, sich im Laufe seiner Karriere immer wieder fortzubilden.

Der Grundkurs, der mit Beendigung der Ausbildung erlernt worden ist, dient als gute Basis, um das Gelernte an Patienten umsetzen zu können. Dennoch kann in den drei Jahren nicht alles vermittelt werden, was tatsächlich wichtig ist. Um eine gute Qualität sichern zu können, ist die Weiterbildung also für jeden Shiatsu-Praktiker im Laufe der Zeit ein Muss.

Auch sind Zusatzausbildungen denkbar, um in der eigenen Praxis mehrere Behandlungsmethoden professionell anbieten zu können. Akkupunktur oder Ayurveda wären denkbare Richtungen, die eingeschlagen werden könnten.

Shiatsu selbst kann auch als Zusatzausbildung dienen, zum Beispiel für Alten- oder Krankenpfleger, die mit der Ausübung von Shiatsu ihren Patienten weitere Therapiemöglichkeiten anbieten.

Fördermöglichkeiten


© pixabay.com - Bernd Schwabe in Hannover

Auch wenn die Ausbildung zum Shiatsu-Praktiker kein staatlich anerkannter Beruf im herkömmlichen Sinne ist, so können dennoch Fördermittel in Anspruch genommen werden. Fakt ist, dass eine Ausbildung wie diese nicht wie bei den von der Handwerks- oder Handelskammer anerkannten Berufen vergütet wird, sondern vielmehr bezahlt werden muss. Da die Kosten einer solchen Ausbildung sich zwar in der Regel über die Jahre rentieren werden, steht vielen, die gerne Shiatsu praktizieren würden, die Finanzierung der Ausbildung im Weg. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, um trotz möglichen finanziellen Engpässen die Ausbildung absolvieren zu können:

  • Krankenkasse

In einigen Fällen werden von der Krankenkasse auf Antrag freiwillige Zuschüsse gezahlt, allerdings muss der Versicherte in dem Fall glaubhaft darlegen können, warum dieser Kurs für seine eigene Gesundheit wichtig ist.

  • Bildungsprämie

„Einen Prämiengutschein erhalten Weiterbildungsinteressierte, die in Deutschland durchschnittlich mindestens 15 Stunden in der Woche erwerbstätig sind und deren zu versteuerndes Jahreseinkommen 20.000 bzw. 40.000 Euro bei gemeinsam Veranlagten nicht übersteigt.“

Das bedeutet, dass zum Beispiel in Elternzeit befindliche Mütter, die mindestens 15 Stunden in der Woche erwerbstätig sind, ein Recht auf die Bildungsprämie haben und diese für einen Ausbildungskurs im Bereich Shiatsu einsetzen können. Weitere Informationen können direkt beim Bundesministerium für Bildung und Forschung nachgeschaut werden.

Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion

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