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Verhütung für den Mann – welche Methoden sind Männersache?

shutterstock / Studio KIWI © shutterstock / Studio KIWI

Verhütung wird meist als Frauensache betrachtet, da ihnen zahlreiche verschiedene Verhütungsmethoden zur Verfügung stehen. Männer können lediglich auf das Kondom zurückgreifen oder als drastische Maßnahme auf eine Vasektomie. Mittlerweile hat sich in der Forschung jedoch einiges getan, sodass Männern in naher Zukunft mit dem Vasalgel und dem Samenleiterventil wohl noch weitere Methoden zur Verfügung stehen. 

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Die Barrieremethode Kondom

Das Kondom ist eine sogenannte Barrieremethode und gehört zu den beliebtesten Verhütungsmethoden. Es besteht aus einem dünnen Latexschlauch, der über den steifen Penis des Mannes gerollt wird. Im Schlauch wird die Samenflüssigkeit aufgefangen. Neben dem Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft, besteht auch ein Schutz gegenüber sexuell übertragbaren Infektionen, indem der Kontakt zwischen Körperflüssigkeit und Vaginalschleimhaut verhindert wird.

Die Anwendung des Kondoms kann spontan und schnell erfolgen, jedoch ist die korrekte Handhabung entscheidend für die Sicherheit. Mit einem Pearl Index von 2 bis 12 ist der Verhütungsschutz im Vergleich zur hormonellen Verhütung der Frau gering. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass etwa 2 bis 12 von 100 Frauen trotz Verhütung mit dem Kondom schwanger werden.

Um einen sicheren Schutz zu garantieren, sollte neben der korrekten Handhabung auch auf die Qualität geachtet werden. Die Verpackung sollte ein entsprechendes Gütesiegel aufweisen und das Kondom selbst nicht älter als vier bis fünf Jahre sein. Zudem ist es wichtig die richtige Größe zu wählen um ein Abrutschen zu vermeiden.

Kondome sind leicht erhältlich und relativ günstig. Sie sind schnell anwendbar und führen in der Regel nicht zu Nebenwirkungen, solange keine Unverträglichkeit gegenüber Latex besteht. Jedoch können sie bei einigen Männern zu einer Minderung des Empfindens am Glied kommen. Dies kann sich jedoch auch vorteilhaft auswirken um die Zeit bis zur Ejakulation hinauszuzögern.

Vasektomie für eine abgeschlossene Familienplanung

©shutterstock (Blamb)

Die Vasektomie als Eingriff steht Männern vor allem bei abgeschlossener Familienplanung zur Verfügung. Obwohl es möglich ist den Eingriff rückgängig zu machen, kann nicht vollkommen garantiert werden, dass die Zeugungsfähigkeit wiederhergestellt wird. Entsprechend empfehlen die Ärzte diesen Schritt erst zu wagen, wenn kein weiteres Kind mehr gewünscht wird.

Im Gegensatz zur weiblichen Sterilisation handelt es sich bei der Vasektomie um einen kleinen Eingriff, der unter lokaler Betäubung durchgeführt werden kann. Die Samenleiter werden durchtrennt, damit das Ejakulat keine Samenzellen mehr enthält. Gleichzeitig werden in den Hoden neugebildete Samenzellen direkt wieder abgebaut. Die Vasektomie gilt als eine der sichersten Verhütungsmethoden, da eine Befruchtung zu nahezu 100% ausgeschlossen werden kann.

Das sexuelle Lustempfinden, die Erektionsfähigkeit sowie Ejakulationsfähigkeit werden nicht beeinträchtigt. Die Kosten für eine Vasektomie muss der Mann bzw. das Paar jedoch selbst tragen, eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist nicht möglich. Zudem verhindert diese Verhütungsmethode keine Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten.

Vasalgel als zukünftige Verhütung


©euroclinix

Das Vasalgel ist ein Verhütungsgel für Männer, dass sich zur Zeit noch in der Testphase befindet und auf dem RISUG-Verfahren beruht. Es handelt sich dabei um ein Kunststoffgel, dass in den Samenleiter injiziert wird.

Das Styrol-Maleinsäurenhybdrid-Copolymer sitzt an den Wänden des Samenleiters fest und verengt den Samenleitergang. Spermien können weiterhin durchdringen, kommen dabei jedoch in Kontakt mit dem Polymer, dass aufgrund der umliegenden Feuchtigkeit positiv geladen ist. Die Spermien werden daraufhin negativ geladen und sind unbeweglich – eine Befruchtung wird verhindert.

Der Samenleiter wird bei dieser Technik weder durchtrennt noch blockiert – dadurch soll die Wiederherstellung der Fruchtbarkeit durch Entfernen des Gels möglich sein. Erste Tests an Hasen zeigen positive Befunde, jedoch fallen sie bei Pavianen wiederum gemischt aus. Die Forscher planen noch für 2016 die Untersuchungen auf Menschen auszuweiten. Bei überzeugenden Ergebnissen soll eine Markteinführung im folgenden Jahr erfolgen.

Samenleiterventil


©Bimek

Das Samenleiterventil ist eine relativ neue Methodik, die sich ebenfalls in der Testphase befindet. Aktuell wird sie lediglich vom Erfinder selbst, Clemens Bimek, getestet. Das Ventil soll eine Verhütung per Knopfdruck ermöglichen.

Die Samenleiter werden durchtrennt und das Ventil als Brücke zwischen den Enden eingesetzt. Das Ventil wird in geöffnetem Zustand eingesetzt, sodass zunächst noch Samenzellen in das Ejakulat gelangen können. Indem ein Kippschalter per leichtem Druck auf den Hoden betätigt wird, wird das Ventil geschlossen, sodass kein Samenzellen mehr durchdringen können. Dieser akute unfruchtbare Zustand stellt sich etwa drei Monate nach Verschluss des Ventils ein. Um die Fruchtbarkeit wiederherzustellen muss lediglich der Schalter erneut umgelegt werden.

Bis das Ventil zugelassen wird muss die Testreihe noch auf weitere Versuchspersonen ausgeweitet werden. Experten sind zudem skeptisch gegenüber möglicher Narbenbildungen während des Eingriffs. Bilden sich Narben an den Samenleiterenden, die besonders dünn sind, so ist die Wiederherstellung der Fruchtbarkeit nicht mehr gewährleistet.

Autor: Wissen-Gesundheit-Redaktion

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