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Harninkontinenz vorbeugen
Eine Blasenschwäche ist sowohl für Frauen als auch für Männer ein sehr sensibles Thema: Selten wird darüber gesprochen – wenn überhaupt, dann nur mit dem Arzt des Vertrauens. Mit einer Blasenschwäche geht daher meist auch eine psychische Belastung einher: Scham, Isolation oder Depressionen können die Folgen sein. Die Harninkontinenz tritt bei Männern wie Frauen auf – vorgebeugt wird trotzdem von den Wenigsten: Doch mittels entsprechender Maßnahmen – wie gezieltem Beckenbodentraining – kann die Entstehung einer Blasenschwäche oft verhindert werden.
Gezieltes Beckenbodentraining
Den Beckenboden zu trainieren ist die wohl effektivste Möglichkeit, frühzeitig einer Harninkontinenz vorzubeugen. Doch werden die Muskelpartien am unteren Rumpf meist nur von Frauen kurz nach ihrer Schwangerschaft trainiert. Der Großteil der Menschen verzichtet die meiste Zeit über auf ein Training der Beckenbodenmuskulatur. Dabei sind laut eines Artikels der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nahezu 50 Prozent aller Frauen von Problemen in diesem Muskelbereich betroffen. Bei den Männern treten Probleme mit dem Beckenboden seltener auf – doch mit zunehmenden Alter wird eine Inkontinenz auch bei ihnen wahrscheinlicher. Das Beckenbodentraining ist nicht mit einem klassischen Fitnessprogramm gleichzusetzen. Es sind weder eine spezielle Umgebung noch eine teure Ausrüstung notwendig. Stattdessen können viele Übungen von jedem und theoretisch immer und überall ausgeführt werden. Auch ältere Personen im Alter von über 70 Jahren können die Beckenmuskulatur noch trainieren – meist mit großen Erfolg: Wie in diesem Ratgeber zu lesen ist, stellen – unabhängig vom Alter – bis zu 70 Prozent aller Inkontinenz-Betroffenen durch Beckenbodentraining eine Besserung fest. Doch wie funktionieren die Übungen und wie werden sie richtig umgesetzt? Grundsätzlich sollten die Übungen vor der ersten Anwendung unter Anleitung eines fachkundigen Arztes oder eines Physiotherapeuten oder im Rahmen spezieller Kurse in Fitnessstudios gelernt und geübt werden. Einen ersten Eindruck, wie die Übungen aussehen und ablaufen, vermittelt aber schon dieses Video der Apotheken Umschau. Dabei sollte man keine kurzfristigen Erfolge erwarten: Mindestens drei Monate lang müssen die Übungen regelmäßig durchgeführt werden. Dann "hat man die ersten Erfolge", erklärt die Physiotherapeutin Clarissa Bittner.
Wie kann außerdem vorgebeugt werden?
Unterstützende Maßnahmen zur Vorbeugung von Inkontinenz erläutert der Gynäkologe Heinz Kölbl in diesem Focus-Artikel. Demnach wirkt Rauchen und der damit verbundene chronische Husten vieler Raucher belastend auf den Beckenboden, da durch den Husten ein ständiger Druck auf dem Bauchraum lastet. Besser also: Mit dem Rauchen aufhören! Ebenso belastet Übergewicht den Beckenboden. Daher wird auch zu einem gesunden Abnehmen geraten – zum Beispiel durch eine ausgewogene Ernährung und Sport. Zudem wird auch bei einer Inkontinenz zu ausreichender Flüssigkeitszufuhr geraten! Wer viel trinkt, trainiert die Blasenmuskulatur und verringert die Gefahr einer Infektion durch Bakterien und Keime. Weiterführende Informationen zur Diagnose, dem Verlauf und der Behandlung von Harninkontinenz haben wir hier zusammengestellt.
Autor: Wissen-Gesundheit-Redaktion