News
Wenn sich der Spinalkanal verengt: die Spinalkanalstenose
Der Bandscheibenvorfall ist die wohl bekannteste Ursache für Rückenschmerzen. Dabei gibt es jedoch auch andere Krankheitsbilder, die die Wirbelsäule betreffen, zum Beispiel die Spinalkanalstenose (auch spinale Stenose, Spinalstenose oder Wirbelkanalstenose). Doch was verbirgt sich hinter dieser weniger bekannten Erkrankung?
Rückenschmerzen und Verspannungen – so äußert sich die Spinalkanalstenose
Ein Einkaufsbummel, ein Sonntagsspaziergang oder die abendliche Runde mit dem Familienhund – all diese Tätigkeiten werden zur Qual oder sind sogar kaum noch möglich. Doch auch Stehen und Sitzen können bereits zu starken Schmerzen führen. Da meist die Lendenwirbel betroffen sind, strahlen die Schmerzen in die Beine aus. Zudem bilden sich Verspannungen vor allem im unteren Rücken. Bei einer fortgeschrittenen spinalen Stenose kann es sogar zu Taubheitserscheinungen in den Beinen kommen, außerdem zu Empfindungen wie etwa Kribbeln, Kälte oder Wärme. In schweren Fällen verlieren die Betroffenen sogar die Kontrolle über Blase und Darm und leiden an einer eingeschränkten Sexualfunktion. Linderung tritt in der Regel bei Tätigkeiten ein, bei denen die Wirbelsäule nach vorne gebeugt und somit gestreckt wird, zum Beispiel beim Bücken oder beim Fahrradfahren.
Die physiologischen Ursachen der Spinalkanalstenose
Der Spinalkanal (auch Wirbelkanal) enthält das Rückenmark. Er verläuft durch die Wirbellöcher innerhalb der Wirbelsäule von den Halswirbeln bis zum Kreuzbein. Von einer Spinalkanalstenose sprechen Mediziner dann, wenn sich dieser Kanal verengt. Das ist in vielen Fällen unproblematisch, führt in anderen Fällen aber zu starken Schmerzen – nämlich dann, wenn die Nervenwurzeln und das Rückenmark beengt werden. Besonders ältere Menschen sind von einer Spinalkanalstenose betroffen. Zu der Verengung des Wirbelkanals kommt es nämlich vor allem durch Verschleißerscheinungen. Die Bandscheiben nutzen sich ab und rücken näher zusammen. Der Körper versucht dies auszugleichen, indem er knöcherne Auswüchse ausbildet. Diese aber dringen auch in den Spinalkanal vor und engen diesen ein. Das ist besonders für jene Betroffenen problematisch, die genetisch bedingt nur über einen relativ schmalen Spinalkanal verfügen. Erfahren Sie mehr zu den Ursachen der Spinalkanalstenose auf Joimax.com.
Behandlungsformen
Wie bei allen Wirbelsäulenerkrankungen werden auch bei einer Spinalkanalstenose zunächst alle konservativen, das heißt nicht-operativen Maßnahmen ausgeschöpft. Diese dienen vorwiegend der Entlastung der Wirbelsäule als auch der Entspannung der Rückenmuskulatur. Die Entlastung der Wirbelsäule kann durch das Tragen eines Stützkorsetts oder das Vermeiden von belastenden Haltungen (Stehen, Gehen) erzielt werden. Auch sportliche Tätigkeiten mit gebeugter Wirbelsäule wie etwa Fahrradfahren können bei leichten Symptomen einen guten Ausgleich darstellen. Zur Entspannung der Rückenmuskulatur können Physiotherapie, Wärmetherapie oder Elektrotherapie eingesetzt werden. Gegebenenfalls empfiehlt es sich zusätzlich, medikamentös eine Linderung der Schmerzen herbeizuführen. Eine Operation ist nur in den wenigsten Fällen tatsächlich notwendig.
Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion