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Medikamentöse Behandlung von Adipositas

aboutpixel.de (Hans-Jörg Nisch) © aboutpixel.de (Hans-Jörg Nisch)

Vor dem Beginn einer medikamentösen Behandlung der Adipositas erfolgt in der Regel die traditionelle Behandlung. In einem ersten Schritt wird hier die Ernährung umgestellt. Im Rahmen einer fettreduzierten Diät und mit festen, geregelten Zeiten zur Nahrungsaufnahme wird eine Gewichtsreduktion angestrebt. Die Diät wird begleitet von einem Programm aus körperlicher Aktivität, sodass sich die Betroffenen auch sportlich betätigen. Patienten, bei denen diese Therapie nicht von Erfolg gekrönt ist oder die einen stark erhöhten BMI aufweisen, sodass bereits ein hohes Gesundheitsrisiko besteht, kommen Medikamente zum Einsatz.

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Die Einnahme erfolgt in der Regel nur für kurze Zeit und wird
begleitet von weiteren gewichtsreduzierenden Maßnahmen, wie Sport oder eine strikte Diät. Folgende Medikamente kommen häufig bei der Behandlung von Adipositas zur Anwendung:

  • Chitosan

  • Orlistat/Xenical

  • Phenylpropanolamin
  • Cathin

Chitosan

Bei Chitosan handelt es sich um ein Naturprodukt, dass aus der Schale verschiedener Meeresfrüchte gewonnen wird. Es soll im Magen eine gelartige Flüssigkeit bilden, die in der Lage ist, Fett zu binden,
sodass dieses unverdaut wieder ausgeschieden werden kann. Auf diese Weise soll ein Gewichtsverlust erreicht werden. Die Behandlung kann ab einem BMI von 20 oder mehr erfolgen, wenn traditionelle Behandlungsmöglichkeiten erfolglos ausgeschöpft wurden. Darüber hinaus sollte die Anwendung nur für kurze Zeit und unter strenger Aufsicht und Absprache durch den behandelnden Arzt erfolgen.

Orlistat

Das Medikament Xenical mit dem Wirkstoff Orlistat ist ein rezeptpflichtiges Medikament, dass vom
Arzt bei einem BMI ab 27 verschrieben werden kann, um den Gewichtsverlust zu fördern. Dabei wird Xenical immer in Verbindung mit einer entsprechenden, fettreduzierenden Diät eingesetzt. Die
Einnahme der Hartkapsel mit 120mg Wirkstoff erfolgt in der Regel vor bzw. bis zu einer Stunde nach
der Einnahme von jeder Hauptmahlzeit. Gegebenenfalls kann der behandelnde Arzt die Dosis auch erhöhen. Für die geringere Dosierung von 60mg unter dem Markennamen Alli ist kein Rezept notwendig.

Xenical führt dazu, dass der Körper nur etwa 30% der aufgenommenen Nahrungsfette verdaut. Es
wird durch die Kapsel gebunden und wieder ausgeschieden. Auf diese Weise kommt es zum Gewichtsverlust. Da der Wirkstoff auf fetthaltige Nahrungsmitteln reagiert, kann auf die Einnahme
verzichtet werden, wenn keine Hauptmahlzeit oder keine fetthaltigen Gerichte eingenommen werden. Von der Einnahme in der Stillzeit und während der Schwangerschaft ist abzusehen. Häufige
Nebenwirkungen sind vor allem Kopfschmerzen, Übelkeit und öliger bzw. weicher Stuhlgang.

Phenylpropanolamin

Bei Phenylpropanolamin handelt es sich um einen Appetithemmer, der im zentralen Nervensystem die Ausschüttung von Noradrenalin verstärkt. Das Medikament vermindert den eigenen Appetit und fördert so - gemeinsam mit einer entsprechenden Diät und sportlichen Aktivitäten -
den Abnehmprozess. Das Medikament ist rezeptpflichtig und wird vom Arzt in der Regel bei Patienten
mit einem BMI von 30 oder größer verordnet, wenn andere Formen der Therapie nicht erfolgreich waren.

Die Einnahme erfolgt in der Regel vorrübergehend für eine kurze Zeit, da die
längerfristige Einnahme schädlich sein kann. Nach dem Absetzen des Medikamentes muss verstärkt auf die Einhaltung der Diät und auf die Beibehaltung der sportlichen Aktivitäten geachtet werden,
um eine erneute Gewichtszunahme zu verhindern.

Cathin

Bei Cathin handelt es sich um einen Appetithemmer. Ähnlich wie Phenylpropanolamin reduziert das Medikament den eigenen Appetit und regt zusätzlich die Gehirntätigkeit an. Außerdem hemmt es die Aufnahme von Nahrungsmittelbestandteilen im Darm. Die Einnahme erfolgt in
der Regel über einen kurzen Zeitraum und unter strenger Beobachtung durch den Arzt.

Geeignet sind Patienten
mit einem BMI von 30 oder größer, bei denen traditionelle Behandlungs- und Therapieformen
erfolglos geblieben sind. Teilweise wird eine Behandlung bereits ab einem Wert von 25 verschrieben, wenn bereits Gesundheitsrisiken vorliegen. Cathin ist rezeptpflichtig und kann Wechsel- sowie Nebenwirkungen haben.
Die genaue Dosis und die Form der Einnahme erfolgt daher nach genauer Absprache mit dem behandelnden Arzt.

Begleitende Diät notwendig

Da Medikamente wie Appetitzügler und Lipasehemmer nicht zur dauerhaften Behandlung entwickelt wurden, ist es bei allen Präparaten notwendig eine begleitende Diät bzw. Ernährungsumstellung zu verordnen. Diese wird während der Therapie erlernt und im Alltag verankert, sodass sie nach Absetzen der Medikamente problemlos fortgeführt werden kann. So soll einem möglichen Jojo-Effekt vorgebeugt werden.

Autor: Wissen-Gesundheit-Redaktion

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