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Mädchen: Online-Anziehspiele schaden Körperbild

duwitt / pixelio.de © duwitt / pixelio.de

Online-Games, in denen sich alles um das Aussehen dreht, sind schlecht für die Entwicklung junger Mädchen. Das legt eine Studie der University of the West of England (UWE) http://uwe.ac.uk/ nahe. Denn schon nach nur zehn Minuten mit einer virtuellen Anziehpuppe gaben sich Grundschülerinnen mit ihrem eigenen Körper eher nicht zufrieden und wünschten sich eine schlankere Figur. Die Forscher kritisieren allgemein, dass kleine Mädchen zu oft Schlankheits-Botschaften ausgesetzt sind.

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Schlankheit über alles

Für die Studie haben 40 Mädchen im Alter von acht bis neun Jahren jeweils zehn Minuten lang das Spiel "Dream Date Dress Up" auf der Seite Friv.com gespielt, in dem sie einen virtuellen Avatar für ein Date zurechtmachen sollten. Unmittelbar danach haben sie mittels vorgegebener Silhouetten ihre eigene und ihre Wunsch-Körperform angegeben. Dabei zeigten sie eine signifikant höhere Präferenz für dünne Körper als eine ebenfalls 40-köpfige Vergleichsgruppe, die stattdessen mit "Penguin Diner" ein Spiel frei von Botschaften über Schönheitsideale gespielt hatte. Für die Forscher zeigt das, wie problematisch "Dream Date Dress Up" ist.

"Junge Mädchen mit sechs, sieben, acht, neun oder zehn sind die Zielgruppe dieses Spiels", moniert Studienleiterin Amy Slater, Psychologin an der UWE. "Müssen die wirklich darüber nachdenken, wie sie sich auf ein Date vorbereiten, und wie sie sich hübsch machen?" Aus ihrer Sicht ist das keine sinnvolle Botschaft. Das gilt umso mehr, da dieses und viele ähnliche kostenlose Anziehspiele oft mit sexualisierten Darstellungen überzogene Schlankheitsideale propagieren. "Das ist bedenklich, da Mädchen, die in jungen Jahren mit ihrem Körper unzufrieden sind, eher langfristig Probleme haben", betont Slater. Das Risiko von geringem Selbstwertgefühl, Essstörungen und Depression ist erhöht.

Weitreichendes Problem

Der potenziell negative Einfluss von Online-Anziehspielen ist nur ein - bislang noch schlecht erforschter - Teil einer viel umfassenderen Problematik. "Selbst, wenn sie diese Art Games nicht spielen, können viele junge Mädchen durch Magazine, Werbung, Kleidung und Spielzeug ähnlichen Botschaften ausgesetzt werden", warnt Slater. Sie wird die Studienergebnisse diese Woche auf der Fachkonferenz "Appearance Matters" in London genauer vorstellen, die Fragen des Körperbilds junger Mädchen und Frauen auch breiter aufgreift.

Autor: pressetext.com, 27.06.2016, Thomas Pichler

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