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Pilzinfektion: Bessere Diagnose gegen Resistenzen

Rainer Sturm  / pixelio.de © Rainer Sturm / pixelio.de

Pilzinfektion: Bessere Diagnose gegen Resistenzen

Mediziner fordern Ansetzen bei der Ursache und nicht bei der Wirkung

Die schlechte Verschreibungspraxis bei Pilzerkrankungen weltweit führt zu einem zu häufigen Einsatz von Antibiotika und damit zu einer immer gefährlicheren Zunahme der Resistenzen gegen antimikrobielle Medikamente. Zu diesem Ergebnis kommen Mitglieder des Global Action Fund for Fungal Infections http://gaffi.org in ihrer aktuellen Studie.

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Immenser Kostenfaktor

Die Forscher um David Perlin argumentieren im Fachmagazin "Emerging Infectious Diseases", dass die mangelnde Aufmerksamkeit als Ursache für das Scheitern der Behandlung von Pilzerkrankungen nicht ausreichend berücksichtigt wird und fordern daher Verbesserungen bei der Diagnose. Antibiotikaresistenz ist laut der WHO eine der größten Bedrohungen der Gesundheit. Sie steht allein in den USA jährlich mit 23.000 Todesfällen in Zusammenhang und führt zu zusätzlichen Gesundheitskosten von fast 25 Mrd. Dollar.

Die Centers for Disease Control http://cdc.gov stehen derzeit an der Spitze einer 50 Staaten umfassenden Initiative zur Bekämpfung von Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind. Dafür steht ein Budget in Höhe von 160 Mio. Dollar zur Verfügung. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass genau in diesem Bereich mehr Augenmerk auf die grundlegenden Pilzinfektionen gelegt werden muss.

Superresistenzen verhindern

Laut Perlin, Direktor des Rutgers New Jersey Medical School Public Health Research Institute http://phri.org , ist für die internationale Umsetzung eines Plans zur Prävention antimikrobieller Resistenz von Bedeutung, dass nicht blindlings Pilzinfektionen behandelt werden, die gemeinsam mit Antibiotika auftreten und damit versehentlich noch eine größere Resistenz gegen diese Medikamente verursacht wird.

Dem Forscher nach stehen rasche und günstige Tests für wichtige Pilzinfektionen zur Verfügung, die jedoch nicht weit verbreitet sind. Eine bessere Ausbildung sei erforderlich, um in der Gesundheitsversorgung zu mehr Tests zu ermutigen, damit die richtigen Medikamente verabreicht werden. Die Studie benennt in diesem Kontext vier verbreitete klinische Situationen, in denen das Fehlen von routinemäßig durchgeführten Tests die Lage häufig verschlechtert.

Zahlreiche Patienten, bei denen eine Tuberkulose festgestellt wird, leiden nicht an dieser Krankheit und werden trotzdem mit teuren, aber in diesen Fällen unwirksamen Medikamenten behandelt. Ein einfacher Test erkennt den Pilz Aspergillus, der einfach behandelt werden kann. 2013 wurden der WHO mehr als 2,7 Millionen TB-Fälle mit negativen Abstrichen gemeldet.

Korrektes Erkennen von Pilzen

Die falsche Diagnose einer von Pilzen hervorgerufenen Sepsis in Spitälern und Intensivstationen führt bei Patienten mit einer invasiven Candidainfektion zum verfehlten Einsatz von Breitspektrumantibiotika. Durch Pilze hervorgerufenes Asthma wird oft fälschlich als COPD diagnostiziert und mit antibakteriellen Arzneimitteln und Steroiden behandelt.

Ein weiteres großes Problem stellt die übertriebene oder zu geringe Behandlung der Lungenkrankheit PCP bei HIV-positiven Patienten dar. Die Forscher gehen davon aus, dass bei rund 400.000 Patienten mit PCP keine entsprechende Diagnose erstellt wird. Bei mehr als zwei Mio. Betroffenen wird die falsche Behandlung durchgeführt. Pilzinfektionen, die häufig nicht diagnostiziert werden, verursachen weltweit rund 1,5 Mio. Todesfälle.

Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion

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