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Lebensmittel ohne Glyphosat – Heilsbringer oder Mogelpackung?
Immer wieder gerät das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in den Verdacht, krebserregend zu sein. Dennoch haben die EU-Mitgliedstaaten im vergangenen Jahr der Neuzulassung auf dem europäischen Markt zugestimmt. Doch wie kann der Endverbraucher die Risiken für Mensch und Umwelt minimieren. Glyphosat-freie Nahrungsergänzungsmittel versprechen Hoffnung.
Gleich zweimal gab es im vergangenen Herbst Anlass für Umweltaktivisten aufzuschreien. Die Neuzulassung des umstrittenen Glyphosats und eine weitere Meldung erhitzte die Gemüter: Die Fluginsekten-Biomasse ist in den vergangenen rund 25 Jahren um gut drei Viertel geschrumpft.
Krebserregend – ja oder nein?
Als Ursache dafür machen Experten unter anderem den unverhältnismäßigen Einsatz von Unkrautvernichtern fest, der den Lebensraum der Insekten bedroht und ihnen auch unmittelbar als Gift Schaden zufügt. Daneben sind die Ergebnisse verschiedener Studien zu Glyphosat besorgniserregend: So stufte unter anderem die Behörde für Gesundheit und Umwelt in Kalifornien im letzten Sommer das Unkrautvernichtungsmittel als „wahrscheinlich krebserregend“ ein.
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Andere Institute wiederum erklären, es bestehe vermutlich keine Gefahr für den Menschen beim Verzehr Glyphosat-behandelter Lebensmittel. Doch die Unsicherheit bleibt. Viele Menschen möchten lieber auf die Einnahme solcher Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel verzichten, gleichzeitig bewerten sie ihre Möglichkeiten der Einflussnahme als extrem gering. Die Macht der großen Lobbyisten scheint überwältigend aus Sicht der Verbraucher.
Den eigenen Konsum verändern
Auf der anderen Seite zeigt der steigende Bio-Boom, welche Wirkung Endkunden langfristig in Bezug auf die Agrarwirtschaft erzielen können. Das eigene Konsumverhalten ist durchaus ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung politischer Entwicklungen. Das Private ist politisch. Unterschätzt werden sollte auch nicht die Wirkung des eigenen Verhaltens auf die direkte Umgebung, sprich: Freunde, Verwandte, Nachbarn und Kollegen.
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Auch Anbieter reagieren auf die veränderte Wahrnehmung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat. Schon heute bieten erste Unternehmen Glyphosat-freie Nahrungsergänzungsmittel an. Der Vorreiter kommt aus den USA. Bereits im November kündigte ein Nahrungsergänzungsmittelhersteller an, sein gesamtes Sortiment ab sofort „zertifiziert Glyphosate Residue Free“ herzustellen.
Bio-Zertifizierte Nahrungsergänzungsmittel
Neben dem Einsatz von Glyphosat verzichtet MegaFood damit auch auf andere Düngemittel, Antibiotika und Wachstumshormone. Die Bio-Zertifizierung wurde vom sogenannte Detox project durchgeführt. Weitere Infos dazu finden Sie unter DetoxProject.org.
Autor: Wissen Gesundheit - RedaktionWeitere Themen:
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