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Winterdepression
Wenn die Tage kürzer werden, sinkt mit den Temperaturen oft auch die Stimmung. Die verringerte Sonneneinstrahlung aber auch ein veränderter Biorhythmus können zu emotionalen Verstimmungen führen. Es handelt sich dabei nicht um ein Randphänomen, sondern um eine weit verbreitete Erscheinung. Kein Wunder, dass es dafür auch einen eigenen Namen gibt: die Rede ist von der sogenannten Winterdepression. Aber wie sieht deren Krankheitsbild aus und was lässt sich dagegen tun?
Was ist eine Winterdepression?
Die Winterdepression ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es handelt sich dabei nicht um eine psychosomatische Erkrankung oder kleine persönliche Verstimmung. Die Winterdepression wird von der Schulmedizin anerkannt. Als saisonal bedingte psychische Störung wird sie in der internationalen Klassifikation der Krankheiten und Gesundheitsprobleme explizit genannt. Sie wird nach ICD-10 unter die rezidivierenden depressiven Störungen eingeordnet. Das bedeutet, dass es sich um eine Erkrankung handelt, die wiederkehren, aber auch abklingen kann.
Symptome einer Winterdepression
Zu den klassischen Symptomen einer Winterdepression gehören eine emotional bedrückte innere Stimmungslage, sinkende Energie und Kraft des Menschen, Angstzustände. Zudem kennzeichnet sich diese Art der Depression durch eine verlängerte Dauer des Schlafes und besonderen Heißhunger auf Schokolade und andere Süßigkeiten. Damit kann wiederum eine Zunahme des Körpergewichts einhergehen. Appetitzügler und gesunde Ernährung kann Ihnen helfen eventuellen “Winterspeck” wieder loszuwerden.
Ursachen für eine Winterdepression
Die Winterdepression kann verschiedene Ursachen haben. Durch die verkürzte Tageszeit ändert sich der Biorhythmus des Menschen. Manche Personen werden dadurch aus der Bahn geworfen. Die kalten Tage sorgen dafür, dass immer mehr bunte Blätter aus der Natur verschwinden. Die Sinne werden folglich weniger angeregt. Kaltes und nasses Wetter sorgen zudem dafür, dass sich der Mensch weniger im Freien bewegt. Dies und die verkürzte Tagesdauer bringen einen erheblichen Lichtmangel mit sich. Wenn der Mensch kaum noch Sonnenlicht abbekommt, kann der Körper kein eigenes Vitamin D produzieren. Bei Melatonin und Serotonin kann es zu Engpässen kommen. Daraus ergeben sich erschwerte physische Bedingungen, die sich bei vielen Menschen auf die Psyche auswirken.
Wer leidet an Winterdepression?
Insbesondere in Ländern mit besonders dunklem Winter ist die Quote an Winterdepressionen in der Bevölkerung besonders hoch. Ein klassisches Beispiel dafür ist Skandinavien. In bestimmten Regionen gibt es hier im Winter kaum noch Sonnenlicht. Die Finnen haben deshalb besonders viele Winterdepressive. Aber das Land ist mit dem Problem auch vertraut. Es setzt auf gute Behandlung und hat Möglichkeiten entwickelt, mit denen sich die Verstimmung behandeln lässt. Eine gesellige Zusammenkunft in der Sauna kann Menschen schnell auf andere Gedanken bringen. Schweden hat zum Beispiel hell beleuchtete Bus- und Bahnhaltestellen eingeführt um der Depression entgegenzuwirken. Aber auch die Einnahme von natürlichem Vitamin D ist ausgesprochen wichtig.
Vorbeugen - Wie vermeide ich eine Winterdepression?
Kalte Temperaturen sollten gerade im Winter nicht von einem schönen Spaziergang im Freien abhalten. Während es bei den Finnen in bestimmten Monaten tatsächlich fast komplett dunkel bleibt, gibt es hierzulande auch im Winter noch etwas Sonnenlicht. Dieses sollte man gezielt nutzen. Aber auch die frische Luft und die Bewegung sorgen dafür, dass der Körper nicht zu schnell in den depressiven Winterschlaf verfällt. Auch mit einem guten Maß an Sport lässt sich vorbeugen. Diese Art der Bewegung sorgt ebenfalls für gute Stimmung. Schließlich kann der Mensch bewährte Entspannungsmöglichkeiten in seinen Alltag integrieren. Sie tun dem Körper und Geist gleichermaßen gut und bringen positive Gedanken.
Was kann ich gegen eine Winterdepression tun?
Wärme- und Lichttherapie hat sich als besonders nützlich erwiesen. Es ist kein Zufall, dass die Sauna gerade in Ländern mit einem harten Winter so weit verbreitet ist. Hier kann man Energie auftanken und das geringer werdende Sonnenlicht gezielt ausgleichen. Auch eine gute Strukturierung des Alltag hilft gegen die Verstimmung. Sie kann dafür sorgen, dass der Mensch geistig wach bleibt. Einen schönen Tee zum Einschlafen sollte man sich im Winter aber ebenfalls gönnen. Er tut dem Geist gut.
Der Test - habe ich eine Winterdepression?
Ob eine Winterdepression vorliegt, lässt sich recht einfach feststellen. Eine Vielzahl von fachlich versierten Tests geben einen guten Aufschluss. Sie sind heute auch im Netz frei zugänglich. Wer sich einem solchen Test unterzieht, kann leicht feststellen, ob und wie viele der typischen Symptome auf die eigene Gemütslage zutreffen. Neben Fragen nach saisonaler Gewichtszunahme werden dabei auch die eigenen Essensgewohnheiten im Winter, die Lust oder Unlust andere Menschen zu treffen und andere wichtige Bereiche in den Blick genommen. Ein entsprechender Test kann im Zweifelsfall wichtige Hinweise geben. Für eine klare Diagnose ist jedoch ein Arztbesuch notwendig. Nur ein ausgebildeter Mediziner kann eine seriöse Einschätzung über Krankheitsbilder abgeben.
Was hilft bei einer Winterdepression? Was sollte ich tun?
Ein bewährtes Mittel gegen die Winterdepression wurde bereits erwähnt: die Lichttherapie kann helfen. Eine Infrarotsauna wirkt oft Wunder. Wenn diese nicht zur Verfügung steht, lassen sich andere Mittel in diese Richtung nutzen. Mit einer gut ausgewählten Lampe lässt sich der Körper mit Licht versorgen. Es gibt sowohl Infrarotlampen wie auch Lampen, die künstlich Sonnenlicht produzieren. Im Gegensatz zu einer normalen Leuchte versorgt dieses den Körper mit den richtigen Lichtstrahlen. Professionelle Lichttherapie setzt Patienten in spezielle Kammern. In diesen werden sie mit Licht ohne UV-Strahlung bestrahlt. Das fehlende Sonnenlicht wird damit besonders umfangreich ausgeglichen.
Auch Medikamente lassen sich gegen Winterdepression einsetzen. So gibt es Präparate, die für einen Ausgleich des Melatonin-Serotonin-Stoffwechsels sorgen. Auch Vitamin-D-Präparate können ihre Wirkung entfalten. Mit den richtigen Mitteln wird der Körper schnell wieder auf Trab und der Geist auf gute Gedanken gebracht.
Ein wichtiges Mittel gegen die Winterdepression ist auch regelmäßiger Sport. Er sorgt dafür, dass der Körper sich verausgabt, der Kreislauf fit gehalten und Gelenkproblemen wie Gelenkentzündungen vorgebeugt wird. Regelmäßiger Sport wirkt auf zweierlei Ebenen: Er setzt Glückshormone im Körper frei. Diese wirken der emotionalen Verstimmung effizient entgegen. Zweitens sorgt der Sport dafür, dass sich Menschen körperlich verausgaben. Anschließend können diese besser schlafen. Während des Schlafs kann sich der Körper dann besonders gut regenerieren.
Fazit
Eine Winterdepression sollte behandelt werden. Die saisonale Depression kann sich ansonsten ebenso negativ auswirken, wie eine ganz normale Depression. Im Gegensatz zu dieser jedoch lässt sich die Krankheit vergleichsweise einfach in den Griff bekommen. Wer weiß, wie seine Stimmungsschwankungen zustande kommen und dass sie mit dem abnehmenden Licht zusammenhängen, der kann sie sehr gezielt behandeln. Auch im Winter kann der Mensch so ein glückliches Leben führen und muss seinen Geist nicht zu lange mit negativen Gedanken quälen. Die richtigen Hilfestellungen machen es möglich.
Autor: Wissen Gesundheit - Redaktion