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Cannabis auf Rezept

pixabay / herbalhemp © pixabay / herbalhemp

Seit dem 10. März 2017 ist ein Gesetz in Deutschland in Kraft, das die Verordnung von Cannabis zu medizinischen Zwecken erlaubt. Bei schwerwiegenden Erkrankungen ist es seither möglich, medizinisches Marihuana aus der Apotheke zu erhalten. Die Kosten dafür übernehmen in einem Großteil der Fälle die Krankenkasse.

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Unter bestimmten Voraussetzungen haben Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung die Möglichkeit, sich medizinisches Marihuana verschreiben zu lassen. Ärzte dürfen nicht nur getrocknete Cannabisblüten, sondern auch Extrakte und Arzneimittel verschreiben, die die Wirkstoffe Dronabinol und Nabilon enthalten. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Akzeptanz der Droge als Medikament in der Gesellschaft steigt und immer mehr Berichte über Cannabis Interesse erfahren.

Gesetzliche Voraussetzungen für den Anspruch auf medizinischen Cannabis

Die gesetzliche Grundlage für die Verschreibung von medizinischem Cannabis findet sich in § 31 Absatz 6 SGB V. Die Versorgung mit Cannabis ist nur dann möglich, wenn beim Patienten durch eine allgemein anerkannte medizinische Behandlung, also beispielsweise durch herkömmliche chemische Medikamente, keine Verbesserung eintritt. Weiterhin muss im Einzelfall durch den Arzt geklärt werden, ob eine Verbesserung durch medizinischen Cannabis zu erwarten ist und die Nebenwirkungen eine derartige Therapie zulassen.

Dabei haben nur Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen Anspruch auf Cannabis-Präparate. Als schwerwiegend gilt eine Krankheit, wenn sie entweder lebensbedrohlich ist, oder eine so schwere gesundheitliche Störung verursacht, dass die Lebensqualität auf Dauer beeinträchtigt wird. Da gesetzlich keine klaren Regelungen hinsichtlich dieser Kriterien vorliegen, entscheidet der behandelnde Arzt in Rücksprache mit dem Patienten, ob eine Therapie mit Cannabis-Präparaten sinnvoll ist.

Daraufhin prüft die Krankenkasse, ob die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme vorhanden sind. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass rund zwei Drittel aller Verordnungen von den Krankenkassen übernommen werden. In den anderen Fällen haben die Kassen weitere Informationen verlangt.

Bei welchen Krankheiten kann medizinischer Cannabis helfen?

Die Wirkungen der Cannabis-Präparate decken einen breiten medizinischen Bereich ab, weshalb es auch zu begrüßen ist, dass keine strikte Abgrenzung im Gesetz vorliegt, sondern der Arzt entscheidet. Häufige Krankheiten und Symptome, bei denen Cannabis zur Linderung eingesetzt wird, sind:

  • Chronische Schmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen bei der Chemotherapie
  • Appetitlosigkeit bei HIV/AIDS
  • Multiple Sklerose
  • Tourette-Syndrom
  • Depressive Störungen

Die Ursache für die Wirkung von Cannabis ist die Wechselwirkung der in der Pflanze enthaltenen Cannabinoide, zu denen auch Tetrahydrocannabinol (THC), mit dem Endocannabinoid-System des Körpers. Die Effekte sind aber mitunter von Mensch zu Mensch verschieden und man darf auch die Risiken nicht vernachlässigen.

Cannabis kann abhängig machen und sogar Halluzinationen oder Psychosen verursachen. Daher ist die Therapie mit Cannabis-Präparaten nicht für alle Personen geeignet. Herzrasen, Schwindelgefühl und Müdigkeit sind weitere bekannte Nebenwirkungen bei der Einnahme oder Inhalation von Cannabis-Präparaten. Es gibt auch Alternativen: Die Nutzung ungefährlicher Naturheilprodukte im Alltag kann bei einigen Betroffenen ebenfalls zu einer besseren Gesundheit beitragen, haben aber häufig nicht den nötigen Effekt bei schwerwiegenden Erkrankungen.

Forschungen zur medizinischen Wirkung der Hanfpflanze stehen noch am Anfang

Informationen über Cannabis-Produkte sind aktuell noch zu wenig vorhanden, um umfassende Therapiemöglichkeiten klinisch zu bestätigen. Die medizinischen Forschungen wurden in den letzten Jahrzehnten stark vernachlässigt, da der Fokus der Betrachtung von Cannabis nur auf der Wirkung als Droge und nicht als Medikament lag. Linderung bei verschiedenen Symptomen sind allerdings seit Jahrtausenden bekannt.

Ein weiterer Bestandteil der Hanfpflanze, Cannabidiol (CBD), hat im Gegensatz dazu in der jüngeren Vergangenheit einen regelrechten Hype erlebt. Da bei der Verwendung von CBD dem THC ähnliche und auch weitreichendere gesundheitliche Verbesserungen entstehen können, sind CBD-Öle mittlerweile überall zu finden.

Autor: Wissen-Gesundheit Redaktion

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