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Gesundes Immunsystem: Wie Saunabesuche das Leben verlängern
Ein gestärktes Immunsystem bildet die Grundlage für einen gesunden und leistungsfähigen Körper. Regelmäßige Saunagänge leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Einem alten finnischen Sprichwort zufolge ist eine Sauna als Apotheke der armen Menschen anzusehen. Tatsächlich unterstützt der Sauna-Gang den Körper auf mannigfaltige Weise. Finnischen Forschern zufolge wirken sich die positiven Effekte des regelmäßigen Schwitzens sogar lebensverlängernd aus.
Die finnische Sauna als klassisches traditionelles Heißluftbad
Zwar sind die Deutschen im europäischen Vergleich nicht die Sauna-Liebhaber schlechthin, doch gehen sie gerne saunieren. Gemäß aktuellen statistischen Zahlen gehen etwa 5,33 Millionen Deutsche in ihrer Freizeit regelmäßig in die Sauna oder ins Dampfbad. Weitere 21 Millionen genießen die heißen Dämpfe gelegentlich in unregelmäßigen Abständen. Viele von ihnen entscheiden sich für die klassische Variante des Heißluftbads: die finnische Sauna.
Anders als in Deutschland ist die Sauna im skandinavischen Land mit lediglich 5,2 Millionen Einwohnern ein kultureller Bestandteil. Schon kleine Babys begleiten ihre Eltern von klein auf in das Heißluftbad. In der finnischen Saunakabine herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, welche die Körpertemperatur des Menschen ansteigen lässt. Auf diese Weise aktiviert sich der Stoffwechsel, der Körper schwitzt die ungesunden Stoffe einfach aus. Gleichzeitig kommt der Kreislauf in Schwung, was sich auf lange Sicht positiv auf die Herzgesundheit auswirkt. Eine festgeschriebene Länge des Saunierens gibt es bei den Finnen nicht. Jeder hält sich so lange im heißen Gemeinschaftsraum auf, wie er möchte.
Sauna-Vielfalt: von klassischem Saunaofen, über elektronische Öfen, bis zur Infrarotkabine
Nicht jedem Menschen sagt das gemeinsame Schwitzen mit Fremden auf engstem Raum zu. Aus diesem Grund ziehen es einige gesundheitsbewussten Menschen in Betracht, eine Sauna oder Infrarotkabine für die eigenen vier Wände anzuschaffen. Kleiner und meist kostengünstiger, eignen sich die hautfreundlichen Infrarotkabinen speziell für ältere Menschen und Patienten mit vorbelastetem Herz-Kreislaufsystem. Gleichzeitig kommen die Schwitzenden in der Infrarotkabine ohne zusätzlichen Aufguss aus. Denn die gesundheitsfördernden Infrarotstrahlen dringen bis in die untersten Hautschichten vor, wo sie eine angenehme Tiefenwärme erzeugen.
Liebhaber der traditionellen und natürlichen Reinigung entscheiden sich für einen herkömmlichen Saunaofen. Mit einem sogenannten Kombinationsofen ist es möglich, die verschiedensten Saunaarten zu imitieren. Solch ein Ofen kann Heißluftbäder wie die finnische Sauna, klassische Warmluftbäder oder entspannende Kräuterdampfbäder erzeugen. Durch die integrierte Verdampfertasche tritt der Dampf zwischen den heißen Steinen gleichmäßig aus. Auf eine zusätzliche Edelstahl-Schale lassen sich die benötigten ätherischen Essenzen und Öle für eine reichhaltige Aroma-Therapie auftragen.
Regelmäßiges Saunieren verlängert Forschern zufolge das Leben
Im traditionellen Land der Heißluftbäder, Finnland, befassen sich die Forscher unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten regelmäßig mit dem Saunagang. Zuletzt wertete ein Team der Universität Jyväskylä alle bisherigen Studien aus, um daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen. Sie stellten fest, dass sich der regelmäßige Sauna-Besuch in vielerlei Hinsicht gesundheitlich positiv bemerkbar macht.
- Saunagänger reduzieren das Risiko, an Gefäßerkrankungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder oxidativem Stress zu erkranken.
- Da die Blutgefäße durch das Saunieren elastischer werden, lassen sich damit zusammenhängende gesundheitliche Beschwerden wie Arthritis oder Thrombosen lindern.
- Das Risiko für einen Schlaganfall geht durch die regelmäßigen Sauna-Besuche um bis zu 70 Prozent zurück.
- Die Atmungsorgane arbeiten aufgrund der hohen Temperaturen sehr stark. Durch das tiefe und intensive Durchatmen kann die Lunge auf Dauer mehr Luft aufnehmen. Gleichzeitig durchbluten die Schleimhäute aufgrund der heißen Luft stärker als sonst. Hiervon profitieren Asthma-Patienten oder Menschen, die mit einer chronischen Bronchitis zu kämpfen haben.
- Nicht zuletzt leben die Saunagänger länger, weil sie glücklicher sind. Das Heißluftbad regt den Körper an, einen Cocktail aus Endorphinen, Serotonin und anderen Glückshormonen zu produzieren. Diese Mischung löst ein euphorisches Gefühl aus, das zu einem langanhaltenden Wohlbefinden beiträgt.
Der erhöhte Serotoninspiegel nach der Sauna hilft Patienten mit Schlafstörungen besser einzuschlafen. |
Als Studienteilnehmer wählten die finnischen Wissenschaftler ausschließlich Männer mittleren Alters. Eine ähnliche Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen regelmäßigen Sauna-Besuchen und Sport. Auch zu dieser Erhebung luden die Forscher lediglich finnische Männer ein. Daher lassen sich die Studienergebnisse nicht ohne Weiteres auf Frauen oder Menschen mit anderen Nationalitäten übertragen. Für die Forscher steht allerdings fest, dass die Wärme der Sauna die Muskeln entspannt und Muskelkater entgegenwirkt. Kombiniert mit sportlichen Einheiten nach dem Schwitzbad, stärke die Sauna das Herz-Kreislaufsystem.
Positiver Sauna-Effekt gilt für alle Geschlechte.
Eine neuere Langzeit-Studie konnte die positiven Effekte des Saunierens auch für Frauen nachweisen. Die weiblichen Probandinnen, die länger als 45 Minuten pro Woche in die Sauna gehen, minimieren ihr kardiovaskuläres Risiko. Um zu den Ergebnissen zu gelangen, teilten die Forscher alle Probanden in drei unterschiedliche Gruppen ein. Die erste Gruppe ging einmal wöchentlich in das Heißluftbad. Die zweite Gruppe saunierte zwei- bis dreimal pro Woche. Die dritte und letzte Gruppe ging jeden Tag in der Woche einmal in die Sauna. Für das Experiment wählten die Forscher die klassische finnische Sauna mit Temperaturen zwischen 80 und 110 Grad Celsius.
Neben der Regelmäßigkeit der Sauna-Besuche spielt auch die Verweildauer eine gesundheitliche Rolle. Studienteilnehmer, die ausdauernder waren, verzeichneten langfristig gesehen positivere Effekte. So geht das Sterberisiko infolge einer Herz-Kreislauf-Erkrankung bei einem 45-minütigen oder längeren Saunagang um 40 Prozent zurück. Auf Basis ihrer Ergebnisse empfehlen die Wissenschaftler, drei- bis viermal wöchentlich für mindestens 45 Minuten zu saunieren.
Bei Erkältungen ist ein Sauna-Besuch nicht ratsam
Zu den weitreichenden positiven Effekten des Saunierens gehört, dass die körpereigene Immunabwehr widerstandsfähiger wird. So beugt das regelmäßige Wechselspiel zwischen dem Heißluftbad und anschließender Kältedusche Erkältungen vor. Patienten mit einer Erkältung sollten diese allerdings nicht in einer Sauna auskurieren. Zum einen besteht eine erhöhte Gefahr, die Mitmenschen mit den übertragbaren Viren anzustecken. Zum anderen setzt die Hitze dem ohnehin schon geschwächten Körper zusätzlich zu. Nur bei einer abklingenden Erkältung raten die Ärzte zu einem Sauna-Besuch. Auch Patienten mit offenen Wunden oder akuten Entzündungen sollten den Sauna-Besuch vermeiden.
Chronische Kopfschmerzen vom Typ CTTH verbessern sich durch einen Saunabesuch.
Stattdessen sei es für die Patienten ratsam, zu Hause das Bett zu hüten. Bei einem Infekt kann allerdings ein heißes orientalisches Bad zur schnelleren Genesung beitragen. Die Heißluftbäder regen die Durchblutung an und tragen zum seelischen Wohlbefinden bei. Das anschließende Peeling durchblutet das Bindegewebe und strafft die durch die Erkältung beanspruchte Haut.
Autor: Wissen-Gesundheit RedaktionWeitere Themen:
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