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Migräne - Prävention, Auslöser und Behandlung
Wer schon mal einen Migräneanfall hatte, weiß, dass es sich dabei um mehr als einen harmlosen Kopfschmerz handelt. Was ist Migräne eigentlich genau, das fragen sich viele. Und was kann man dagegen tun? Kann man sich überhaupt vor einer Migräneattacke schützen? Viele Fragen, mit denen sich Betroffene befassen und zu denen es mannigfaltige Informationen gibt. Lesen Sie hier alle wichtigen Informationen in gebündelter Form.
Was die Migräne eigentlich ist
Bei Migräne handelt es sich um eine neurobiologische Funktionsstörung im Gehirn. Im sogenannten Migräne Zentrum werden Schmerzinformationen falsch verarbeitet und es kommt zu einer Überproduktion von Botenstoffen, die dem Körper vermitteln, er habe starke Schmerzen. Konkret äußert sich die Migräne in starken pochenden, klopfenden oder stechenden Kopfschmerzen, die meistens nur eine Kopfseite betreffen. Dieser Schmerz kann so heftig sein, dass er den kompletten Tagesablauf beeinflusst. Meistens ziehen sich Betroffene ins Bett zurück und warten darauf, dass es aufhört. Leider können sich solche Migräneattacken von ein paar Stunden bis hin zu mehreren Tagen ziehen. Ein echtes Problem also.
Wie kommt es zur Migräne? - Die auslösenden Faktoren (Trigger)
An einer Migräne erkranken kann grundsätzlich jeder. Aber es wurde auch beobachtet, dass die erbliche Veranlagung entscheidend dazu beiträgt, ob es zum Ausbruch kommt oder nicht. Häufig gibt es Faktoren, die den Ausbruch einer Migräneattacke begünstigen können. Nicht alle erwähnten Trigger treffen auf jeden Betroffenen zu. Aber in einigen Dingen werden sich Patienten wiedererkennen können. Kurz angerissen, welche Trigger einen erneuten Migräneanfall auslösen können:
- Starke äußere Reize wie Lärm, Licht, Gerüche
- Starke Emotionen wie Angst, Freude, Trauer, Schrecken. Auch emotionale Schwankungen gehören dazu
- Unregelmäßige Schlafenszeiten bzw. zu viel oder zu wenig Schlaf
- Unregelmäßige Ernährung, so dass es im Tagesverlauf zu starken Schwankungen des Blutzuckers kommt
- bestimmte Lebensmittel wie Nüsse, Zitrusfrüchte, Schokolade oder Alkohol, hier vor allem Rotwein
- Hormonelle Schwankungen oder Veränderungen des Hormonhaushalts (Pubertät, Pille, Menstruation, Wechseljahre, Hormonpräparate)
- Als Nebenwirkungen mancher Medikamente
- Schlechte Luft durch Rauchen, unzureichende Belüftung oder Abgase (nicht nur im Straßenverkehr, auch zum Beispiel beim Rasenmähen)
Wie wird die Migräne behandelt?
Zunächst zur Prävention: Wenn Sie die oben beschriebenen Trigger kennen, dann achten Sie darauf, was bei Ihnen Grund für die Migräne sein könnte. Reagieren Sie entsprechend. Tragen Sie bei grellem Sonnenlicht eine Sonnenbrille, nutzen Sie Ohrstöpsel, wenn Sie irgendwo sind, wo es lauter sein könnte (Konzert, Straßenverkehr, Kindergarten). Meiden Sie Alkohol oder passen Sie Ihren Konsum an. Wechseln Sie die Medikamente, auch der Wechsel auf ein anderes Hormonpräparat könnte nützlich sein.
Medikamente gegen Migräne
Wer hin und wieder unter Kopfschmerzen leidet, muss nicht dauerhaft mit einem Medikament gegen Migräne behandelt werden. Doch bei einer ausgeprägten Migräne können Medikamente die Lebensqualität deutlich verbessern. Dafür gibt es bestimmte Voraussetzungen, wann diese zum Einsatz kommen sollten.
- Die Migräne beeinflusst Sie in Ihrem Leben so stark, dass die Lebensqualität darunter leidet. Beziehungen geraten in die Krise, der Arbeitsplatz ist gefährdet, schulische Leistungen nehmen ab, Sie isolieren sich vom Sozialleben und so weiter
- Es kommt zu immer häufigeren Migräneattacken, die Abstände zwischen den Anfällen verkürzen sich
- Sie haben derart heftige Migräneanfälle, so dass es zu neurologischen Ausfallerscheinungen kommt
- Sie leiden öfter als drei Mal pro Monat unter Migräne
- Sie nehmen Medikamente zu sich, die nicht der Prophylaxe dienen, sondern der akuten Behandlung des Schmerzes. Und das mehr als zehn Mal pro Monat
- Die akuten Medikamente wirken nicht mehr
- Keine andere Behandlungsmöglichkeit hat bisher geholfen, die Migräne in den Griff zu bekommen
Weitere Möglichkeiten der Behandlung
Wenn Sie Medikamente nehmen, dann führen Sie ein Migräne Tagebuch. Dort schreiben Sie auf, wann Sie Migräneattacken hatte, unter welchen Umständen es dazu kam und so weiter. Außerdem die Dosierung des Medikaments und ob es geholfen hat. Dadurch tasten Sie sich nach und nach an eine zufriedenstellende medikamentöse Behandlung heran. Außerdem notieren Sie so, ob und welche Trigger zu der Attacke geführt haben könnten.
- Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen (PMR) vermittelt ein besseres Körpergefühl. Sie lernen, einzelne Körperbereiche gezielt zu entspannen und anzuspannen.
- Biofeedback. Bei dieser Therapie werden unbewusste Vorgänge im Körper sichtbar gemacht, zum Beispiel durch Bilder oder akustische Signale. Dadurch lässt sich trainieren, auch vegetative Körperbereiche bewusst zu beeinflussen. Konkret in diesem Fall die Schläfenarterien bewusst zu entspannen.
- Akut helfen auch Hausmittel wie Salz-Eis-Packungen, die auf die Stirn und die Schläfen gedrückt werden. Auch die symptomatische Behandlung der typischen Begleiterscheinungen bei Migräne lassen sich über Hausmittel regulieren. Zum Beispiel Kamillentee bei Übelkeit.
- Homöopathie solle die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen. Wissenschaftlich bewiesen ist dies nicht. Allerdings gibt es Betroffene, die darauf setzen und damit Erfolge erzielen.
Wichtig ist es, sich der Migräne nicht kampflos auszuliefern. Die Migräne beeindruckt durch ihren Schmerz und das unverhofft plötzliche Auftreten. Aber lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Sie entscheiden, was mit Ihrem Körper geschieht und haben es in der Macht, daran etwas zu ändern.
Autor: Wissen-Gesundheit RedaktionWeitere Themen:
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