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Tabuthema Prostata-OP?
Eine Prostata-Operation ist für manche Männer Tabuthema Nummer eins, obwohl diese Scham gewiss unbegründet ist. Dabei gehört auch dieses Thema zur ganzheitlichen Betrachtung der Gesundheit im Leben mit dazu.. Patienten, die sich einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung und einer rechtzeitigen Prostata-Operation unterziehen, haben gute Chancen vollständig geheilt zu werden. Dies ist sogar dann der Fall, wenn eine radikale Prostatektomie durchgeführt wird. Hier wird die Entfernung der gesamten Prostata mit ihrer Kapsel, den angrenzenden Samenbläschen und den lokalen Lymphknoten angestrebt. Die vollständige Entfernung kann beispielsweise bei Prostatakrebs vonnöten bzw. teilweise gar lebensnotwendig sein. Mögliche Nebenwirkungen können gut behandelt werden.
Sexualität ausleben trotz Prostata-OP
Jede Operation kann mögliche Nebenwirkungen mit sich bringen, die anhaltend oder auch nur kurzfristig sein können. Bereits im Voraus sollte auf Ängste und denkbare Folgen eingegangen werden.
Für die Versteifung des Gliedes sind Nervenbahnen verantwortlich. Im Falle einer nervenschonenden Prostata-OP kann die Erektionsfähigkeit erhalten oder zumindest schnell wiedererlangt werden. Müssen die Nervenbahnen, die für eine Erektion erforderlich sind mit entfernt werden, so geht die Erektionsfähigkeit dabei überwiegend verloren. Dennoch besteht die Chance, dass nach einer bestimmten Zeit abermals eine Erektion möglich ist oder die erektile Dysfunktion zumindest deutlich nachlässt. Hierfür stehen eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten, wie die Einnahme von Tabletten, die Schwellkörperautoinjektionstherapie, der Einsatz einer Vakuumpumpe oder eine operative Therapie zur Verfügung. Eine Aufgabe der Nachsorge ist es, mögliche Therapieansätze in Betracht zu ziehen und den Patienten aufzuklären. Wesentlich ist jedoch, dass das „Orgasmuszentrum“ im unteren Teil der Wirbelsäule liegt und bei der Operation nicht beschädigt wird. So kann auch mit einem schlaffen Penis ein Orgasmus erreicht werden. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Ausleben der Sexualität ein erneutes Auftreten der Krebserkrankung nicht begünstigt. Kurzfristige schmerzhafte Empfindungen während des Orgasmus legen sich meist wieder, wenn der Körper seine Balance der Muskeln wiedergefunden hat. Hierbei können Osteopathische Behandlungen unterstützend wirken.
Keine Angst vor Verlust der Männlichkeit
Mitunter sind operierte Männer von einem Urinverlust während dem Sex betroffen, obwohl sie ansonsten kontinent sind. Diese Form der Inkontinenz führt oft zu großer Scham und einem vollständigen Verzicht auf Sex. Die Verwendung eines Kondoms sowie die Entleerung der Blase vor dem Sex können bereits hilfreich sein. Die unangenehme Begleiterscheinung kann auch durch Beckenbodentraining gelindert werden.
Wird eine Totaloperation durchgeführt, kommt es zu keiner Ejakulation mehr. Somit ist eine Schwangerschaftsverhütung nicht mehr erforderlich. Das Einfrieren von Sperma vor der Operation kann sinnvoll sein, wenn die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. Die Orgasmusfähigkeit wird von einem fehlenden Samenerguss jedoch nicht beeinträchtigt. Ein Verlust des sexuellen Interesses kann unter anderem durch psychische Gründe, wie der Angst vor dem Verlust der Männlichkeit ausgelöst werden. Ein Gespräch mit dem Partner bzw. der Partnerin sowie der Austausch mit anderen Betroffen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe können helfen. Be einer Unterfunktion des Sexualhormonspiegels kann eine Testosterongabe unter fachärztlicher Kontrolle veranlasst werden.
Gesund werden und gesund bleiben
Die Nachsorge beginnt, wenn die Behandlung abgeschlossen ist und soll verhindern, dass Rückfälle nicht frühzeitig erkannt werden. Die Behandlung von Nebenwirkungen und Spätfolgen der Therapie gehören ebenso zu den Aufgaben, wie die Unterstützung des Patienten bei physischen, sozialen und psychischen Problemen.
Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind sinnvoll, um die Rehabilitation fortzuführen und mögliche Nebenwirkungen der Behandlung zu besprechen und zu lindern. Hat man als Betroffener Probleme im Alltag, sollte man sich nicht scheuen mögliche Fragen zu stellen - auch hinsichtlich der psychologischen Krankheitsverarbeitung. Vertrauenswürdige Ansprechpartner können sowohl die niedergelassenen Ärzte als auch die Klinikambulanz sein.
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