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Für wen kommt eine Gleitsichtbrille in Frage?

pixabay / RondellMelling © pixabay / RondellMelling

Es gibt mittlerweile viele verschiedene Brillentypen, welche die unterschiedlichsten Sehschwächen ausgleichen können. Für Menschen, welche unter Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit gleichzeitig leiden, könnte eine Gleitsichtbrille die richtige Wahl sein. Dieser Brillentyp hat den Vorteil, dass sie beide Sehschwächen mit fließendem Übergang ausgleicht und so die Brille nicht ständig gewechselt werden muss. Eine Gleitsichtbrille eignet sich auch gut für Brillenträger mit Kurzsichtigkeit, welche altersbedingt Schwierigkeiten bekommen im nahen Bereich (z.B. beim Lesen) zu sehen.
Auch Leute, welche bisher keine Brille getragen haben, aber altersbedingt eine Sehschwäche im Nahbereich entwickeln können mit einer Gleitsichtbrille das ständige Auf- und Absetzen der Brille vermeiden. Viele Leute sehen es zudem als großen Vorteil bei einer solchen Brille, dass sie dünne Gläser haben und so durch die Brille keine Rückschlüsse auf Art der Sehschwäche bzw. das Alter gezogen werden können.
 

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Der Aufbau einer Gleitsichtbrille

Die Gläser einer Gleitsichtbrille sind in verschiedene Bereiche aufgeteilt und müssen speziell angefertigt werden, damit die Sehschwäche des Trägers optimal ausgeglichen werden kann. 

Im oberen Teil der Gläser wird das Glas so gefertigt, dass der Fernbereich ab ca. 2 Metern für den Träger scharf zu sehen ist. In der Mitte der Gläser ist die sogenannte Progressionszone, welche die Sehstärke für den Zwischenbereich zwischen 0,5 und 2 Meter reguliert. Für den Nahbereich bis zu 0,5 m, welcher z.B. beim Lesen benötigt wird, befindet sich im unteren Bereich der Gläser passendes Glas.

Dieser komplizierte Aufbau einer Gleitsichtbrille macht diese leider etwas teurer als eine normale Brille. Zudem fühlt es sich für den Träger zunächst sehr ungewöhnlich an und es braucht einige Zeit, bis sich die Augen an den Gleitsichteffekt gewöhnt haben.

 

Die verschiedenen Typen der Gleitsichtbrille

Im Bereich der Gleitsichtbrillen gibt es 3 unterschiedliche Typen, welche sich durch unterschiedliche Anpassung an die individuelle Sehschwäche unterscheiden. 
Zum einen gibt es sogenanntes Einfachglas bei den Gleitsichtbrillen, welches am günstigsten ist. Es weist zwar wie alle Gleitsichtbrillen die typische Aufteilung in Ober-, Mittel- und Unterbereich auf, welche jedoch oft nur minimal den Anforderungen einer solchen Brille gerecht werden. Sie haben oft das Problem, das im mittleren Bereich außen ein großer Teil des Blickfeldes unscharf bleibt. 

Deshalb sollte hier nicht am falschen Ende gespart werden und wenigstens eine Brille Universalgleitsichtglas gekauft werden.
Bei diesen wird die Brille nach bestimmten Werten, welche vom Optiker ermittelt werden können, gefertigt und weisen in allen Teilen des Glases ausreichende Werte für scharfes Sehen in allen Bereichen auf. Die Brillen aus Universalgleitsichtglas sind etwas teurer als solche aus Einfachglas und sind ab ca. 200 € erhältlich.

Um einiges komfortabler aber leider auch sehr teuer sind individuell gefertigte Gleitsichtgläser. Hierbei werden mit Hilfe von Computerprogrammen die genauen Werte für eine optimale Gleitsichtbrille ermittelt. Anschließend wird so ein Unikat erstellt, welches genau für die eigenen Sehschwächen ausgelegt ist. Die Anfertigung ist hierbei leider um einiges teurer und der Preis für eine individuell gefertigte Gleitsichtbrille beginnt ab ca. 1200 €.

Abgesehen von diesen Grundtypen der Gleitsichtbrillengläser gibt es auch noch einige Typen, welche speziell für bestimmte Nutzungsarten angefertigt werden. So gibt es Gleitsichtbrillen, welche eine besonders gute Schärfe bei der Nutzung von Computern aufweisen und hilfreich bei häufiger Arbeit am Schreibtisch sein können. Andere Gleitsichtbrillen sind besonders komfortabel bei der Nutzung von Smartphones. Es gibt auch spezielle Gleitsichtbrillen für Leute, welche häufig Sport treiben. Auch Sonnenbrillen können aus Gleitsichtgläsern hergestellt werden.

 

Wo bekomme ich eine Gleitsichtbrille?

Wer den Kauf einer Gleitsichtbrille in der Erwägung zieht, ist ein Gang zu einem guten Optiker zu empfehlen. Im Internet gibt es viele Lockangebote für besonders günstige Gleitsichtbrillen, bei welchen, sowohl der Sehtest als auch die Fertigung der Brille ohne Kontakt zu einem professionellen Optiker erfolgen sollen. Das Ergebnis einer solchen Fertigung kann dann eine Gleitsichtbrille sein, welche unangenehm zu tragen ist, in wichtigen Bereichen unscharfes Sehen erzeugt und zudem Kopfschmerzen erzeugen kann.

Zudem können bei den kompliziert gefertigten Gläsern und der Einstellung der Brille in der Anfangszeit Korrekturen nötig sein, welche ein Online-Anbieter dann nicht durchführen kann.

Wer eine Gleitsichtbrille kaufen möchte, sollte zumindest die Erhebung der Werte von einem professionellen Optiker durchführen lassen. Eine Gleitsichtbrille wird ohne exakte Werte, welche bei der Herstellung berücksichtigt werden müssen, sonst nicht den gewünschten Tragekomfort bieten. 

 

Was ist zu beachten bei der Eingewöhnungszeit?

Das Tragen einer Gleitsichtbrille wird vom Träger zunächst als etwas ungewöhnlich empfunden, da die Gläser die genannten drei Teilbereiche aufweisen.
Deswegen ist mit einer Eingewöhnungszeit von ca. 6 Wochen zu rechnen, bis das Tragen der Brille wie bei einer normalen Brille als etwas ganz Normales empfunden wird. 
Am Anfang sollte die Brille so oft es geht und bei den verschiedensten Tätigkeiten getragen werden, damit sich das Auge schnell an den Übergang zwischen Nahsicht- und Fernsicht gewöhnen kann. Für das Lesen oder andere Tätigkeiten im Nahbereich wird durch den unteren Teil der Brille geguckt. Für Tätigkeiten wie das Treppensteigen wird der mittlere Zwischenbericht genutzt. Autofahren, Fahrradfahren oder das Nutzen eines Gehwegs erfordern eine Weitsicht, welche durch den oberen Teil der Brille abgedeckt wird.

Das dies zunächst ein ungewöhnliches Tragegefühl ist, ist normal. Falls sich Kopfschmerzen oder Schwindel einstellen, sollte die Brille für ca. 20 Minuten abgesetzt werden. Falls diese nicht weggehen, kann die Brille unter Umständen beim Optiker noch einmal neu eingestellt werden, bis sie richtig sitzt.

 

Für wen ist eine Gleitsichtbrille ungeeignet?

Gleitsichtbrillen bringen für viele Menschen Vorteile, haben aber auch in manchen Bereich Schwächen und eignen sich deswegen weniger gut. 
Ein Nachteil von Gleitsichtbrillen ist, dass im Randbereich Linien und Ränder unscharf oder verzerrt aussehen. Deshalb ist eine Gleitsichtbrille für die Tätigkeit als technischer Zeichner oder Konstrukteur ungeeignet. Wer dauerhaft im Nahbereich sehr exakt sehen muss (wie z.B. als Schneider) sollte hierfür lieber zusätzlich eine Brille aus Einfachglas mit nur einer Sehstärke nutzen. 
Auch für Piloten ist die Kombination der Sehstärken einer Gleitsichtbrille eher ungünstig. Wer feststellen möchte, ob eine Gleitsichtbrille für den eigenen Beruf oder die hauptsächlichen Tätigkeiten im eigenen Leben geeignet ist, sollte sich hierfür am besten bei einem Optiker beraten lassen. 

Autor: Wissen-Gesundheit Redaktion

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