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Auf Facebook authentisch zu sein, ist besser für die geistige Gesundheit
Facebook ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Fast jeder hat einen Account, von Privatpersonen über Firmen bis hin zu Schulen oder öffentliche Einrichtungen. Gerade Privatpersonen nutzen Facebook, um mit ihren Freunden in Verbindung zu bleiben oder um sich darzustellen. Doch gerade diese Selbstdarstellung kann sich negativ auf die geistige Gesundheit auswirken.
Interaktion auf Facebook
Durch Facebook und die sozialen Medien hat sich die Kommunikationslandschaft nachhaltig verändert. Viele Nutzer gehen sehr offen mit ihren Bildern und Informationen um, alles wird gepostet und zumindest mit Freunden, wenn nicht sogar mit der Welt, geteilt. Die Anzahl der „Freunde“ wird zu einem Gradmesser, wie „erfolgreich“ jemand im Internet ist. Likes werden zu Währung, an dem sich jeder Post und jedes gepostete Foto messen muss. Alles wird geteilt. „Schau dir diesen Blog-Beitrag an“ oder „Kommentiere dieses Foto“, die sozialen Medien erwarten fortwährende Interaktion von ihren Nutzern.
Wer kritische Beiträge postet, kann schon mal einen Shitstorm ernten. Andererseits kann ein Post auch viel Mitgefühl und Unterstützung erzeugen. Beides ist gleichzeitig möglich und von daher muss sich jeder Nutzer darauf einstellen, dass sein Post positive, aber auch negative Reaktionen hervorrufen kann.
Was fasziniert Menschen an den sozialen Netzen
Facebook schafft einen Raum, in dem sich Nutzer darstellen und Meinungen austauschen können. All dies geschieht mit einem Distanzgefühl, das nicht real ist. Meinungen werden überspitzt dargestellt, weil die Nutzer das Gefühl haben, dass sie dafür nicht belangt werden können. Interaktion und Austausch sind über die Grenzen möglich und jeder Nutzer verwendet Facebook, um Rückmeldungen und auf diese Weise auch Anerkennung zu erfahren.
Gerade junge Menschen nutzen Facebook und Co, um ein Selbstbild von sich zu entwickeln. Das ist ein normaler Entwicklungsschritt, der zu dem Alter dazugehört. Soziale Gruppen schaffen ein Zusammengehörigkeitsgefühl, dass wichtig ist und den Selbstwert stärkt. Jugendliche vernetzen sich und teilen die gleiche Leidenschaft. Für Jugendliche, die sich ansonsten eher fehl am Platz fühlen oder keine Gleichgesinnten finden, können Facebookgruppen durchaus ein Segen sein.
Gefahren auf Facebook und den sozialen Medien
Doch gerade junge Menschen können durch die Selbstdarstellung auf Facebook in ein seelisches Ungleichgewicht geraten. Durch die weltweite Vernetzung stoßen viele Jugendliche auf vermeintliche Ideale und realitätsferne Vorbilder. Die sogenannte Perfektion wird mit Bildbearbeitungsprogrammen erreicht und ist kein Resultat harter Arbeit und Selbstdisziplin.
Diese sogenannte Perfektion beeinflusst besonders Nutzer mit geringem Selbstwertgefühl. Diese Nutzer posten eher selten etwas in ihrem Account, da sie sich weder als interessant noch als hübsch empfinden. Dafür vergleichen sie sich permanent mit den Stars und Sternchen in den sozialen Medien, die für die absolute Perfektion stehen. Diese Influencer sehen schon morgens nach dem Aufstehen gut aus und alles, was diese Menschen in die Hand nehmen, wird ein Erfolg. Wer unzufrieden mit seinem Leben ist und gleichzeitig sieht, dass die Vorbilder es viel besser haben, bei dem werden langfristig depressive Tendenzen begünstigt.
Doch auch Influencer kämpfen mit Anerkennung und Likes in den sozialen Medien. Der Zwang immer perfekt zu sein, wirkt sich negativ auf das eigene Leben aus. Alles ist Selbstdarstellung und wer dabei versucht jemanden darzustellen, der er nicht ist, wird unter dieser Verbiegung der Persönlichkeit leiden. Glücklicherweise wird immer öfter ausgiebig über dieses Thema in den Medien berichtet. Gerade für Influencer bedeutet das einen Wandel. Nutzer wollen immer mehr authentische Menschen sehen, die zu ihren Ecken und Kanten stehen und diese auch öffentlich zeigen. Der Trend geht dahin, dass viele Influencer auf Authentizität setzen, da sich sonst die Follower von ihnen abwenden.
Facebook und die sozialen Medien sind weder gut noch schlecht. Es kommt immer darauf an, was die Nutzer daraus machen. Nutzer können sich gegenseitig Hilfestellungen geben oder mit einem gemeinen Post verletzen. Es ist wichtig, der Jugend dabei zu helfen Schein und sein voneinander zu unterscheiden und zu vermitteln, dass jeder mit Respekt zu behandeln ist.
Autor: Wissen-Gesundheit RedaktionWeitere Themen:
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