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Sind Sie Teil der überbeschäftigten Gesellschaft? Hier fünf einfache Knigge zum allgemeinen Wohlbefinden
Sind Sie auch ein Opfer der gestressten Gesellschaft geworden und zählen auch Sie zu den permanent Überbeschäftigten? Sind auch Sie ständig auf Achse und rund um die Uhr für Gott und die Welt erreichbar? Gerade jetzt in einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Arbeitsplatz und Zuhause immer unschärfer werden, fühlen sich viele Menschen auf Grund der neuen Gegebenheiten, die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst wurden, extrem überbeschäftigt.
Homeoffice bedeutet für viele Werktätige, dass das Arbeitspensum vielfach auch außerhalb der vertraglich vereinbarten Arbeitszeiten erfüllt wird: Ohne Unterbrechung werden E-Mails beantwortet und Anrufe entgegengenommen, auch zu Zeiten, die wir für Freizeitaktivitäten verwenden oder uns um unsere Familien kümmern sollten. Alle guten Ratschläge der Gesundheitsexperten passen im Moment so gar nicht zu unserem täglichen Leben.
Diese permanente Verfügbarkeit scheint auf den ersten Blick vorbildlich für den Arbeitgeber zu sein, aber sie hat auch einen schalen Beigeschmack. Denn anstatt die Produktivität zu steigern, kann die „überbeschäftigte Gesellschaft“ auch genau das Gegenteil bewirken. In einem kürzlich erst veröffentlichten Harvard Business Review-Bericht wurde festgestellt, dass übermäßige Arbeitsbereitschaft, Rufbereitschaft und Verfügbarkeit enormen Stress auf die betroffenen Personen verursacht und von unseren eigentlichen Zielen ablenkt. In einigen Fällen kann dies sogar zu einem Burnout führen.
Welche Schritte können Sie nun unternehmen, um aus dieser Falle zu entkommen, wenn es gerade Sie sind, die von der „überbeschäftigten Gesellschaft“ heimgesucht worden sind? Beschäftigt zu sein bedeutet nicht, dass Sie auch unbedingt effektiv ans Werk gehen.
Folgenden Empfehlungen wurden von verschiedenen Experten erarbeitet, sodass Sie zwar weniger beschäftigt und verfügbar sind, dafür aber effektiver und erfolgreicher sind.
Genießen Sie jeden einzelnen Urlaubstag
Es mag manchmal wirklich lächerlich klingen, aber viele von uns sind nicht einmal mehr in der Lage, alle uns zustehenden Urlaubsansprüche in Anspruch zu nehmen. Leider ist dies in vielen Fällen bereits Wirklichkeit geworden. So wurde 2018 bereits auf der Webseite der Jobbörse Glassdoor festgestellt, dass der durchschnittliche britische Arbeitnehmer nur 62% seines jährlichen Urlaubsanspruchs konsumiert, wobei vier von zehn Erwachsenen weniger als die Hälfte davon in Anspruch nehmen.
Aber dem nicht genug: Von denen, die ihre Urlaubsanspruch voll konsumieren, überprüften dennoch rund ein Viertel jener Personen weiterhin regelmäßig ihre E-Mails, aus Angst, nicht jobkonform zu sein.
Mit ein wenig persönlicher Planung und Organisation ist es jedoch möglich, viele dieser Tätigkeiten während des Urlaubs komplett zu vermeiden. Wir präsentieren Ihnen in diesem Artikel vier Leitfäden, die die urlaubenden Arbeitnehmer unbedingt befolgen sollten, um die sich bereits eingeschlichene Urlaubs-Unkultur überwinden zu können.
- Planen Sie Ihren Urlaub lange im Voraus, und teilen Sie allen Ihren Kollegen und Vorgesetzten mit, dass Sie während dieser Zeit nicht erreichbar sein werden.
- Verfassen Sie eine gute, automatischen Abwesenheitsnotiz für Ihre eingehenden E-Mails und bestimmen Sie einen Kollegen, der Sie bei dringenden Fragen vertreten kann.
- Teilen Sie Ihren Kollegen mit, an welchen Projekten Sie gerade arbeiten und wo die während Ihrer Abwesenheit erwarteten Wichtigkeiten auftreten werden - ein paar Minuten Tipps und Einschulung wird Ihnen auf lange Sicht viel Stress und Hektik ersparen.
- Schalten Sie Ihr Telefon aus, sobald Ihr Urlaub begonnen hat und gehen Sie bewusst offline!
Hören Sie auf, ständig das Telefon zu überprüfen
Das Telefon klingelt, summt, piepst oder vibriert und wir greifen sofort danach. Ein Automatismus, der uns bereits ins Blut übergegangen ist. Die meisten Benachrichtigungen sind jedoch unwichtig, zumeist sind es Ankündigungen aus den abhängig machenden sozialen Medien von weitentfernten Bekannten. Auch wenn wir nur ein paar Sekunden damit verbringen, einen Blick auf das Mobiltelefon zu werfen, kann dieser Vorgang anschließend zu nachfolgende Aktionen führen, die eigentlich so gar nicht von Ihnen geplant waren. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht wurde geschätzt, dass wir täglich etwa drei Stunden und 15 Minuten mit und vor unseren Telefonen verbringen, und ein Großteil davon ist unwesentliche und unnötige Dinge bestimmt.
Erhöhter Telefongebrauch kann aber auch zu anderen Verhaltensauffälligkeiten führen, so wurden bei einigen Personen Angstzustände konstatiert und auch die Körperhaltung verändert sich durch eine übertrieben lange Nutzung unserer Smartphones. In einigen Fällen wurde sogar die Beeinflussung der Atmungsleistung verschiedener Hard-Core Nutzer festgestellt, denn eine schlechte Körperhaltung und eine unregelmäßige Sauerstoffversorgung des Gehirns führen zu Stress. Daher gilt: wir fühlen uns schlechter, je länger wir scrollen.
Um schnelle Abhilfe zu schaffen, sollen alle Arten von Benachrichtigungen auf Ihren Mobiltelefonen deaktiviert werden. Denn das meiste, das wir auf unseren Telefonen vollbringen, ist nicht gut für unsere Gesundheit. Soziale Medien, süchtig machende Spiele und alarmgebende Nachrichten ziehen uns in der Regel magisch an. Es liegt nahe, dass wir nicht so oft auf unsere Handys schauen und unproduktive Dinge tun, wenn wir wirklich nur die allerwichtigsten Benachrichtigungen erlauben.
Wenn Sie Schwierigkeiten dabei haben sollten, diese Selbstschutzmaßnahmen eigenhändig durchzuführen, so gibt es viele Tools, die Ihnen dabei helfen können. Es mag ironisch klingen, aber es gibt Apps, die Sie davon abhalten, andere Apps zu verwenden.
Wenn Sie Ihre Telefonnutzung um nur 25% reduzieren können, so werden Sie bald feststellen, wie viel mehr zusätzliche Zeit Sie gewonnen haben und um wie viel weniger Sie sich „beschäftigt“ fühlen werden.
Lediglich zwei Mal täglich die E-Mails checken
Ein Teil unserer Sucht nach diesen mobilen Geräten liegt in deren Fähigkeit, uns permanent mit Nachrichten und mit anderen Inhalten zu versorgen und so unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen. Aus diesem Grund aktualisieren viele von uns ständig ihre Sozialen-Medien-Feeds, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und immer und überall die neuesten Beiträge zu sehen. Wir fühlen einen kurzen Moment der Freude, ähnlich wie jenes Gefühl, das wir beispielsweise durch einen Gewinn bei einem Online-Casinospiel bekommen.
E-Mails sind eine weitere Triebfeder unserer Abhängigkeit von den mobilen Endgeräten; ständig überprüfen wir den Posteingang auf neue Nachrichten. Unsere selbstauferlegte Arbeitseinstellung zwingt uns förmlich dazu mehrmals am Tag die E-Mails zu überprüfen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass eine neue wichtige Nachricht eingetroffen ist. Zusätzlich antworten wir noch auf unwichtige E-Mails, und übersehen dabei die tatsächliche Wichtigkeit anderer Informationen.
Nehmen wir uns vor, nur mehr zweimal am Tag unsere E-Mails zu überprüfen. Viele Experten schwören auf diese Regel und können sich dadurch in der restlichen Zeit auf produktivere Aufgaben konzentrieren. Und Sie bleiben dennoch immer auf dem Laufenden. Ein bekannter Guru für Persönlichkeitsentwicklung postuliert sogar, dass Sie sie am Morgen den E-Mail Eingang nicht überprüfen sollen, und nennt sieben Gründe, warum Sie bis nach dem Mittagessen mit dieser Tätigkeit warten sollten.
Eines ist sicher: Je weniger Zeit wir damit verbringen, unwichtige E-Mails zu durchforsten, desto weniger gestresst und beschäftigt werden wir sein und desto mehr Zeit haben wir für die entscheidenden Dinge.
Üben Sie sich in Achtsamkeit
Viele Menschen verdrehen beim Schlagwort „Meditation“ die Augen: Machen dies nicht nur die Hippies? Und nimmt dies nicht viel Zeit in Anspruch, wenn eigentlich Nichts getan wird?
Genau das Gegenteil ist der Fall, denn angesichts der stetig wachsenden Anforderungen eines geschäftigen Arbeitslebens, von dem immer mehr Personen weltweit betroffen sind, betrachten Millionen von Menschen die Meditation als Fixpunkt für die tägliche Entspannung.
Die Übung in Achtsamkeit ist eine beliebte Form der Meditation, die nur wenige Minuten dauert und einfach in einen bequemen Stuhl oder im eigenen Bett durchgeführt werden kann. Atmen Sie tief ein und konzentrieren Sie sich auf Ihre Umgebung: nehmen Sie die Geräusche wahr, betrachten Sie genau Ihre Umwelt und nehmen Sie die Gerüche auf, die Sie umgeben.
So, die gängige Expertenmeinung, kann in kürzester Zeit Stress ohne viele Zutun abgebaut werden. Wenn Sie also gerade wieder hin- und hergerissen sind und nicht wissen sollten, wo links oder rechts ist, nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, und üben Sie sich in der Achtsamskeitsmeditation.
Lernen Sie, "Nein" zu sagen.
"Überbeschäftigtheit" ist oft ein direktes Ergebnis der sogenannten "Ja-Sager-Kultur". Wir wollen andere Leute nicht enttäuschen, im Stich lassen oder nicht als unkooperativ erscheinen. Deshalb sind wir immer damit einverstanden, bei anderen Aufgaben mitzuhelfen oder unproduktive Arbeit, die eigentlich auch von anderen Personen gemacht werden könnten, zu übernehmen.
Aber eine Aufgabe oder ein Ansuchen abzulehnen muss nicht immer beleidigend sein. Wenn Sie effektiv Nein sagen, kann dies sogar Ihr Ansehen bei den Mitmenschen erhöhen, denn Sie sind es, der fokussiert und effizient auftritt. Auch so kann Respekt erarbeitet werden.
Nehmen Sie diese Ratschläge ernst und versuchen Sie sich daran zu halten. Und nach einiger Zeit überprüfen Sie, wie Ihnen diese Änderungen gut getan haben. Sie werden feststellen, dass Sie mehr Zeit für sich selbst und Ihre Lieben geschaffen haben, und bei der Einhaltung dieser oben genannten Tipps werden Sie erkennen, dass „die permanente Bereitschaft“ schließlich nicht unbedingt Ihr Leben dominieren muss.
Autor: Wissen-Gesundheit RedaktionWeitere Themen:
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