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Alterssichtigkeit - Ab wann benötigt man eine Gleitsichtbrille

pixabay / Ana_J © pixabay / Ana_J

„Alterssichtigkeit trifft ausnahmslos jeden“, ist das Statement von Dr. Georg Eckert, Mitglied des Bundesverbandes der Augenärzte Deutschlands e. V.. Jeder Mensch zwischen 40 und 50 Jahren, so haben es diverse Studien belegt, wird Veränderungen in seinem Sehvermögen feststellen, durch die insbesondere das nahe Sehen eingeschränkt wird. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen hält fest, dass fast jeder Mensch ab dem 45. Lebensjahr eine Brille benötigt, um das Defizit der Augen auszugleichen.

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Was ist Alterssichtigkeit?

Alterssichtigkeit, auch Presbyopie genannt, ist ein natürlicher Alterungsprozess der Linse. Es handelt sich demnach nicht um eine Erkrankung, sondern einen Funktionsverlust.

Dieser Prozess beginnt bereits in der Kindheit, lässt sich jedoch bis zu ins Alter von etwa 40 Jahren problemlos ausgleichen. Studien haben herausgefunden, dass die Augen von Kleinkindern Gegenstände scharf stellen können, die sich in nur 5 Zentimetern Entfernung befinden. Im Laufe der Jahre nimmt diese Nahanpassungsfähigkeit ab, sodass ein gesundes Auge im Alter von 20 Jahren mindestens 10 Zentimeter Entfernung benötigt, um die gleiche Leistung zu vollbringen.

Alterssichtigkeit tritt im Durchschnitt ab dem 40. Lebensjahr auf. Die Distanz, die das Auge ab diesem Zeitpunkt braucht, um nahe Gegenstände klar und deutlich wahrzunehmen, liegt bei etwa 25 Zentimetern, mit 50 Jahren müssen im Schnitt gute 50 Zentimeter zwischen dem Auge und dem Gegenstand sein, damit bei der Scharfstellung keine Probleme auftreten.

Wie kommt es zur Alterssichtigkeit?

Die Augenlinse verhärtet im Laufe des Lebens, wodurch die Akkomodationsleistung nachlässt. Ab etwa dem 40. Lebensjahr lässt die Anpassungsfähigkeit der Linse alle 5 Jahre um etwa 0,75 Dioptrien nach. Obwohl die Akkomodationsleistung das gesamte Leben über abnimmt, werden erst ab Mitte 40 die Anzeichen deutlich und schränken den Alltag ein. Laut Forschungsergebnissen geht die Elastizität der Linse zwischen dem 60. und dem 70. Lebensjahr vollständig verloren.

Dadurch, dass die Augenlinse verhärtet und dicker wird, weil sich das Gewebe verdichtet, lässt die Nahanpassungsfähigkeit nach. Die Verformbarkeit der Linse wird eingeschränkt, was dazu führt, dass ihre Brechkraft abnimmt. Das Auge kann das Licht nicht mehr richtig bündeln, wodurch das Bild auf der Netzhaut nicht scharf abgebildet wird.

Wie funktioniert das Scharfstellen eines Bildes?

Für die Flexibilität der Linse, die maßgeblich an der Scharfstellung eines Bildes beteiligt ist, ist insbesondere der Ziliarmuskel verantwortlich. Dieser Muskel zieht die Aufhängebänder der Linse zusammen oder löst deren Anspannung, je nachdem, ob das Auge in die Ferne schaut oder einen nahe gelegenen Gegenstand betrachtet.

Ist der Ziliarmuskel entspannt, ist die Linse flach und das Auge kann problemlos in die Ferne schauen und ein scharfes Bild auf der Netzhaut abbilden. Ist der Muskel angespannt, ist die Linse gewölbt und die Kurzsicht wird verbessert.

Kann man Alterssichtigkeit behandeln?

Behandelt werden kann Presbyopie im klassischen Sinne nicht, da es sich nicht um eine Krankheit handelt. Es gibt allerdings unterschiedliche Möglichkeiten, den Sehfehler auszugleichen. Am einfachsten eignet sich dafür eine Brille, die entweder im Drogeriemarkt als einfaches Modell oder beim Optiker mit individuell angepassten Werten gekauft werden kann. Abhängig davon, ob die betroffene Person im Vorfeld bereits Brillenträger gewesen ist, bietet sich unter Umständen eine Brille mit Gleitsichtgläsern an. Darüber hinaus sind auch Kontaktlinsen oder eine Augen-OP denkbar.

Die Kölner Augenklinik am Neumarkt führt seit 2019 klinische Studien zur Alterssichtigkeit durch, die von der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum sowie vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte genehmigt wurden. Die Studien beschäftigen sich mit der Frage, ob es möglich ist, den Elastizitätsverlust der Linse rückgängig zu machen, was mittels eines Femtosekunden-Lasers erreicht werden soll. Durch die Akkomodationsleistung der Linse, die dadurch zurückgewonnen werden soll, soll das Auge erneut im Stande sein, den Nahbereich wieder besser scharf stellen zu können.

Bei Alterssichtigkeit handelt es sich nicht um eine erblich bedingt auftretende Schwächung der Augenleistung, sondern um eine altersbedingte. Einige Forscher vertreten die Meinung, dass der Ziliarmuskel mittels unterschiedlicher Übungen gestärkt werden und die Alterssichtigkeit somit aufgeschoben werden könne. Wissenschaftlich bewiesen wurde dies bisher jedoch nicht. Es gibt allerdings Faktoren, die die Ausbildung der Presbyopie beschleunigen können. Dazu gehören unter anderem Diabetes, unterschiedliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Multiple Sklerose.

Fazit: Alterssichtigkeit ist unumgänglich und trifft jeden

Presbyopie ist als altersbedingte Fehlfunktion eine Einschränkung der Sehkraft, gegen die sich niemand wehren kann. Die Alterssichtigkeit tritt auf, da die Linse im Alter starr wird und an Elastizität verliert, wodurch die Naheinstellung für das Auge schwierig wird.

Bisher gibt es keine Möglichkeiten, Alterssichtigkeit zu behandeln. Durch eine Sehhilfe kann die Presbyopie perfekt ausgeglichen werden, sodass die Betroffenen keine Einschränkungen ihrer Lebensqualität zu fürchten haben.

Autor: Wissen-Gesundheit Redaktion

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