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Gesunde Zähne durch Kieferorthopädie
Viele Menschen missverstehen die Aufgabe von Kieferorthopäden als Kampf für ein ästhetisch anmutendes Gebiss. Auf den ersten Blick mag das so wirken, denn schiefe Zähne werden mithilfe von Spangen gerade und so wird auch das Lächeln strahlender. Unterm Strich jedoch sind Kieferorthopäden auch im Kampf für gesunde Zähne unterwegs, denn Zahnfehlstellungen können Zähne krank machen.
So könnten die Folgen von Zahnfehlstellungen aussehen
Zahnfehlstellungen irritieren nicht nur das Gegenüber beim Blick ins Gesicht, sondern können auch diverse Folgen für die Zähne und den Menschen haben. Deswegen spezialisieren sich regionale Dienstleister zunehmend häufiger auf das Gesamtwerk der Kieferorthopädie – von Kinderzähnen über Zahnerhalt, Ästhetik und Implantologie bis hin zur Prophylaxe. Ihr Ziel dabei ist es, Gebiss und Zähne von Grund auf zu begleiten, um zu verhindern, dass Zahnfehlstellungen Krankheiten auslösen.
- Erschwerte Zahnhygiene. Vor allem eng aneinander oder übereinander liegende Zähne erhöhen das Risiko, dass die Zahnhygiene leidet. Die Folge: Karies und Parodontitis können sich ausbreiten, wenn nicht regelmäßig und gründlich mit Zahnbürste, Zahnseide und Zahnzwischenraumbürste der Mundraum gereinigt wird. Ohne diese Spezialbehandlung für Zähne, die sich eng an eng im Mund reihen, kann sich Zahnstein bilden. Auch das Bakterienwachstum im Mund wird so begünstigt. Wird nicht verstärkt auf die Zahnhygiene geachtet, können Parodontitis und Karies zu Zahnverlust führen.
- Schmerzen im Kiefer. Zahnfehlstellungen, bei denen das Oberkiefer und das Unterkiefer nicht aufeinanderpassen, können Schmerzen im Kiefergelenk bedingen. Meist bleibt es nicht bei diesen Schmerzen. Stattdessen wirkt sich die Zahnfehlstellung auf den Halswirbelbereich aus und kann sogar zu Rückenschmerzen und migräneartigen Kopfschmerzen führen. Auch konnten Allgemeinmediziner bereits beobachten, dass Zahnfehlstellungen, die zu Kieferproblemen führten, weitreichende Auswirkungen auf den Körper hatten – beispielsweise auf den Magen-Darm-Bereich, auf Herz und Kreislauf sowie auf Nase und Nebenhöhlen. Verdauungsprobleme können auch daher rühren, dass die Nahrung beim Beißen nicht magen-darm-gerecht zerkleinert wird.
- Sprachprobleme. Einige Zahnfehlstellungen, wie etwa Frontzähne, die nicht gerade stehen, können Störungen der Aussprache begünstigen. Logopäden beobachten nicht selten einen Zusammenhang mit dem Lispeln, wenn die Frontzähne nicht ordentlich in Reih‘ und Glied stehen. Vor allem z- und s-Laute sind dann schwer auszusprechen.
Ein Blick auf diese Einschränkungen und Folgen, die durch Zahnfehlstellungen bedingt werden können, rückt die Kieferorthopädie in ein ganz anderes Licht. Dabei geht es nicht um die Ästhetik eines ansehnlichen Grinsens, sondern um Zähne, die gerade und mit Abstand zueinander stehen, um ihre Funktion als Kauinstrumente erfüllen zu können und um leicht zu reinigen zu sein.
Folgeerkrankungen nach Zahnfehlstellungen sind keine Unbekannten
Die Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) hat einen detaillierteren Blick auf die Folgen geworfen, die den sogenannten CMD-Beschwerden folgen könnten. CMD steht als Abkürzung für „Craniomandibuläre Dysfunktion“ und bezeichnet so eine Kieferfehlstellung, die durch eine Funktionsstörung im Kausystem bedingt wird.
Die Zahlen, die die GZFA dazu veröffentlicht hat, sprechen eine deutliche Sprache: Knapp 19 Millionen Menschen leiden darunter, nachts mit den Zähnen zu knirschen. Knapp fünf Millionen Menschen leiden an Spannungskopfschmerzen, weitere acht Millionen Menschen klagen über migräneartige Kopfschmerzen. Knapp vier Millionen Menschen leiden an Tinnitus (Tendenz steigend). Knapp 20 Millionen Menschen sind regelmäßig wegen Schmerzen im Nacken-, Rücken- und Schulterbereich in Behandlung. Etwa eine Viertel Million Menschen leiden an Schmerzattacken im Gesicht. Über drei Millionen Menschen klagen über Schwindel, der nicht klassifiziert werden kann. Diese Erkrankungen und noch viele weitere mehr können Folgebeschwerden einer CMD sein.
Rechtzeitig einen Zahnprofi konsultieren, hilft Spätfolgen zu minimieren
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung spricht sich dafür aus, bereits dann erstmals den Zahnarzt aufzusuchen, wenn die ersten Milchzähne im Gebiss durchbrechen. Der frühe Besuch beim Zahnarzt hat dabei mehrere Vorteile, denn das Kind gewöhnt sich bereits früh daran, regelmäßig (einmal im Jahr) den Zahnarzt in den Mund blicken zu lassen. Vor allem Zahnarztpraxen, in denen sich die Zahnspezialisten auf junge Patienten einstellen, sind eine gute Adresse für den ersten Zahnarztbesuch. Jeder Zahnarztbesuch bis zum Schulalter sollte möglichst positiv vorbereitet werden. Kinderbücher, die den Besuch und den Behandlungsablauf aufzeigen, ohne Angst zu schüren, sorgen für Transparenz und ermöglichen dem Kind, sich auf den Zahnarztbesuch mental vorzubereiten. Eltern, die selbst unter Angst vorm Zahnarzt leiden, sollten ihre eigene Unsicherheit möglichst zurückstellen, damit diese nicht auf das Kind überschwappt. Ein regelmäßiger Besuch ermöglicht auch, Zahnfehlstellungen möglichst früh zu erkennen. Im besten Fall ist dann, wenn eine Zahnfehlstellung der zweiten Zähne abzusehen ist, kein Wechsel mehr nötig, wenn ein Team von Kieferorthopäden in der Praxis tätig ist.
Autor: Wissen-Gesundheit RedaktionWeitere Themen:
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