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Wein und Gesundheit

pixabay / kaboompics © pixabay / kaboompics

"Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben." – das wusste schon Wilhelm Busch. Dass Wein gesund sein kann, haben schon zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Die Studien zeigen: ein geringer bis moderater, regelmäßiger Weinkonsum kann durchaus Teil eines gesunden Lebensstils sein, denn ein „gutes Tröpfchen“ zum Abendessen kann unter anderem folgende Vorteile haben:

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  • stärkt Herz und Kreislauf
  • enthält gesundheitsfördernde Pflanzenstoffe
  • reich an Antioxidantien
  • reduziert Stress und verlangsamt den Abbau von Glückhormonen
  • wirkt verdauungsfördernd

Dabei ist die gesundheitsförderliche Wirkung des alkoholhaltigen Getränks alle andere als eine neue Entdeckung.

Geschichte des Weins in der Medizin

Wein zählt zu den ältesten Kulturgetränken der Welt – schon den alten Römern, Griechen und Ägyptern war sein heilsames Potential bekannt. Erste Aufzeichnungen, laut denen Wein spezifisch für medizinische Anwendungen genutzt wurde, finden sich bereits um 400 vor Christus. Der griechische Arzt und Lehrer Hippokrates, der auch als „Vater der Medizin“ bezeichnet wird, nutzte Wein unter anderem als Schlaf- und Beruhigungsmittel, als Schmerzmittel sowie als Kräftigungsmittel für Genesende. Außerdem verschrieb er Wein bei Herz- und Kreislaufstörungen, Kopfweh, Verstimmungszuständen, Völlegefühl und bakteriell oder toxisch bedingten Darmkrankheiten. Sogar bei Augenkrankheiten kam Wein zum Einsatz, äußerlich wurde dieser zur Wundbehandlung und – mit Wasser verdünnt – als Antiseptikum genutzt. Weiterhin setzte man Wein in zahlreichen Kulturen als Badezusatz und als harntreibendes Mittel ein.

Auf die Qualität und Menge kommt es an

Trotz all seiner Vorteile darf dabei nicht vergessen werden, dass es sich bei Wein um ein alkoholhaltiges Getränk handelt. Und bekannterweise liegt die Grenze zwischen nützlich und schädlich bei Alkohol sehr nah beieinander. Trinkt man zu viel, heben die Nachteile des zu hohen Alkoholkonsums die Vorteile schnell wieder auf. Wer regelmäßig „einen über den Durst trinkt“ riskiert außerdem, in die Alkoholabhängigkeit zu geraten. Aus diesem Grund empfehlen Mediziner, jede Woche zwei bis drei Tage eine Pause einzulegen.

Wie viel Wein zu viel ist, ist übrigens ziemlich eindeutig definiert: Frauen mittleren Alters sollten täglich nicht mehr als 20 Gramm Alkohol zu sich nehmen, ein Mann im selben Alter sollte die 30 Gramm nicht überschreiten. Für den Weingenuss bedeutet das: wer auf positive gesundheitliche Effekte ohne negative Nachwirkungen hofft, sollte es als Frau bei 150, als Mann bei 250 Millilitern pro Tag belassen.

Zudem ist auch die Qualität entscheidend für mögliche gesundheitliche Vorteile. Vor allem Resveratol gilt als einer der wirksamsten „Radikalfänger“ überhaupt. Das Polyphenol steckt – wie viele andere Polyphenole – vor allem in der Schale, dem Kern und dem Stiel der Traube. Daher muss auf die Weinherstellung und das Weingut geachtet werden, das bestätigen auch die Erfahrungen von Reichsgraf von Ingelheim. Auch ein ausbalanciertes Ökosystem der Weinberge und der Verzicht von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ist hier entscheidend für die Qualität.

Das tägliche Glas Wein kann demzufolge wie ein „Cocktail aus Antioxidantien“ wirken, wenn auf Menge und Qualität geachtet wird:

1. Gut für Herz und Kreislauf – das tägliche Gläschen Wein

Ein Gläschen in Ehren sollte tatsächlich niemand verwehren, denn moderater Weingenuss hat senkt durch seine durchblutungsfördernde Wirkung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere für Herzinfarkte. Durch ein tägliches Gläschen Wein verbessert sich außerdem der Blutfluss und die Gerinnungseigenschaften des Blutes, wodurch die Gefahr für Thrombosen sinkt.

Für einen großen Teil der positiven Wirkung auf Herz- und Kreislauf ist der im Wein enthaltene Alkohol verantwortlich, weshalb sowohl Rot- als auch Weißwein einen gesundheitsfördernden Effekt haben. Gleich mehrere wissenschaftliche Studien aus Frankreich, Dänemark, England und Amerika zeigen jedoch, dass ein besonderer Zusammenhang zwischen dem Rotweinkonsum und dem abnehmenden Risiko für Koronarkrankheiten des Herzens besteht.

Verantwortlich dafür ist vor allem die Gruppe der Phenole, die in Rotweinen vorkommt und etwa einhundert verschiedene Substanzen umfasst (z.B. Tanin). Diese Phenole verhindern die Oxydation des „bösartigen“ LDL-Lipoproteins Cholesterin und senken so den Cholesterinspiegel. Ein zu hoher Cholesteringehalt kann zu einer sogenannten Arteriosklerose führen – einer Verengung der Arterien in den Herzkranzgefäßen – an deren Ende nicht selten ein Herzinfarkt steht.

2. Reich an Antioxidantien – Gesundes aus der Traube

Auch sonst ist Wein reich an sekundären Pflanzenstoffen aus der Traube, denen zum Teil wahre Wunderwirkungen nachgesagt werden. Die wichtigsten zwei Vertreter aus der Gruppe der im Wein enthaltenen Polyphenole sind Resveratol und Anthocyan. Diese zählen zu den Antioxidantien, also chemischen Verbindungen, die im menschlichen Körper die Gegenspieler zu den sogenannten freien Radikalen darstellen. Aus diesem Grund werden sie auch als „Radikalfänger“ bezeichnet. Sie schützen die Zellen vor oxidativem Stress und somit vor Zellschäden. Der durch freie Radikale verursachte Stress ist laut Experten die Hauptursache für den Alterungsprozess und an der Entstehung zahlreiche

3. Gut für die Verdauung und gegen Stress

Auch bei Verstopfung und Appetitmangel kann ein Gläschen des traubensafthaltigen Getränks Abhilfe schaffen. Denn ein mäßiger Weingenuss fördert die Speichelabsonderung im Mund und regt die Produktion von Magensäften und Verdauungsfermenten im Magen an. Außerdem verbessert der Alkohol die Magendurchblutung und erhöht sowohl die Pepsin- und Salzsäureproduktion als auch die Funktion der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase. So wird der Appetit gesteigert und die Verdauung gefördert.

Neben dem messbaren physiologischen Effekt sollte auch die psychologische Wirkung von Wein nicht vernachlässigt werden. Für viele Menschen hat das Ritual eines allabendlichen Gläschens Wein nach einem anstrengenden Tag einen regelrechten „Wellness-Effekt“. In der heimischen Atmosphäre wirkt ein guter Wein spannungslösend und stressmindernd und sorgt außerdem für eine kurzfristig erhöhte Ausschüttung des Glückshormons Serotonin.

Autor: Wissen-Gesundheit Redaktion

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