News
Diese Ernährung kann bei Endometriose helfen

Die Endometriose gehört zu den häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Weltweit leiden etwa 5 bis 15 Prozent (ISRN Obstet Gynecol) aller Frauen im fruchtbaren Lebensalter unter dieser Krankheit, bei der Gewebe, dass der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnelt, auch außerhalb der Gebärmutterhöhle gefunden werden kann. Zu den Symptomen der chronischen Erkrankung gehören oft starke Schmerzen, Gewebeblutungen und Narbenbildung im unteren Bauch- und Beckenraum.
Noch ist unklar, welche Ursachen zur Entstehung einer Endometriose führen. Auch die Behandlung der Krankheit ist laut Dr. med. Nadine Rohloff nicht immer optimal. Dies liegt vor allem daran, dass die Erstdiagnose in Deutschland oft mehrere Jahre dauert. Außerdem erschweren die oft auftretenden Begleiterkrankungen die Behandlung zusätzlich. Die ehemalige Mitarbeiterin im Endometriosezentrum der Frauenklinik im Universitätsklinikum Münster (UKM) hat deshalb eine App für Endometriose Patientinnen entwickelt, die deren Behandlung unterstützen soll.
Richtige Ernährung verringert Schmerzen bei Endometriose
Neben der medikamentösen Behandlung mit Schmerzmitteln und Hormonpräparaten sowie der operativen Entfernung des Gewebes hilft vielen Patientinnen bei einer Endometriose auch eine Umstellung ihres Lebensstils. Laut einer Studie der Western Sydney University können 44 Prozent der Endometriose Patientinnen durch die richtige Ernährung ihre Schmerzen verringern. Entscheidend ist dabei laut Rohloff die genaue Dokumentation der Ernährung und deren Auswirkung auf die Erkrankung. Endometriose Patientinnen können so Muster erkennen und ihre Ernährung individuell anpassen.
Auswirkungen auf Entzündungsprozesse
Derzeit wird die Ernährung bei Endometriose noch erforscht. Es erscheinen deshalb regelmäßig neue Studien zu Lebensmitteln und ihren Effekten auf die Erkrankung. Wie Rohloff erklärt, ist es aber bereits erwiesen, dass unterschiedliche Lebensmitteln den Körper auch ohne Medikamente beeinflussen können. Dies macht sich die Medizin auch bei anderen chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Arthrose zunutze, bei denen durch eine angepasste Ernährung Entzündungsprozesse gehemmt und Scherzen gelindert werden können.
Gesunde Mischkost auch bei Endometriose sinnvoll
Entscheidend beeinflusst wird die Gesundheit und das Wohlbefinden auch bei Endometriose Patientinnen durch eine ausgewogene Ernährung. Diese sollte nur wenig Zucker, wenig tierisches Fett und nur selten rotes Fleisch beinhalten (RBMO) und hauptsächlich aus frischem Obst und Gemüse, mageren Milchprodukten und Vollkorn bestehen. Viele Frauen mit Endometriose konnten durch eine solche Ernährung bereits ihre Symptome lindern, ihr Allgemeinbefinden verbessern und Komplikationen und Folgeerkrankungen vorbeugen. Heilen oder eine Behandlung im Endometriosezentrum ersetzen kann aber auch eine optimale Ernährung die Krankheit nicht.
Fisch
Besonders fetter Seefisch wie Makrelen ist bei einer Endometriose empfehlenswert. Dieser enthält viele Omega-3 Fettsäuren, die sich positiv auf Hormonproduktion auswirken und entzündungshemmend sind. Außerdem unterstützten fette Seefische die natürliche Funktion des Immunsystems.
Fleisch
Tierische Eiweiße fördern generell Entzündungsprozesse im Körper. Außerdem sind vor allem im roten Fleisch Botenstoffe vorhanden, die sich auf den Hormonhaushalt negativ auswirken. Auch Wurstwaren und Schinken sind durch ihren Bestandteil Histamin bei einer Endometriose nicht empfehlenswert, weil der Botenstoff die Schmerzen verstärken kann. Generell sollten Frauen mit Endometriose deshalb so wenig Fleisch und Wurst essen wie möglich.
(Tierische) Milchprodukte
Empfehlenswert sind dagegen fettarme tierische Milchprodukte, wenn sie gut vertragen werden. Diese versorgen den Körper mit Magnesium Calcium und fördern somit die Bildung von Hormonen. Laut Studien können fettarme Milchprodukte wie Frischkäse und Magerquark vielleicht sogar einer Endometriose vorbeugen. Gemieden werden sollte hingegen Hartkäse, weil dieser wie Wurst den Botenstoff Histamin enthält und somit die Schmerzen verstärkt. Allerdings können Magnesium und Calcium auch durch andere Lebensmittel aufgenommen werden. Werden Milchprodukte also nicht gut vertragen, sollte man sie auch nicht zu sich nehmen.
mega-3 Fettsäuren
Neben fetten Seefisch sind Omega-3 Fettsäuren auch in anderen Lebensmitteln vorhanden. Dies sind unter anderem Leinöl, Distelöl und Rapsöl. Beim Kauf sollten Endometriose Patientinnen auf das Verhältnis der Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren achten. Besonders gesundheitsfördernd ist ein hoher Anteil an Omega-3 und ein niedriger Anteil von Omega-6 Fettsäuren.
Gemüse und Obst
Gemüse wirkt sich bei einer Endometriose vor allem aufgrund der Spurenelemente Zink und Selen und der Vitamine A, C, E positiv auf das Wohlbefinden aus, weil diese Entzündungen lindern und das Immunsystem stärken. Außerdem enthält Gemüse sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, die die Regulierung des Hormonsystems positiv beeinflussen. Viele Frauen mit Endometriose berichten nach einer Umstellung auf eine Ernährung mit einem hohen Gemüseanteil deshalb von deutlich erträglicheren Schmerzen.
Weniger eindeutig sind Erfahrungsberichte und die Studienlage hingegen im Zusammenhang mit Obst. Dieses enthält zwar ebenfalls viele Vitamine, Antioxidantien und weitere sekundäre Pflanzenstoffe wirkt sich laut einer Studie aufgrund der oft enthaltenen Pflanzenschutzmittel aber nicht so positiv auf die Gesundheit aus wie Gemüse. Bei einer Endometriose sollte deshalb nur Obst aus Biolandwirtschaft konsumiert werden, damit die positiven Auswirkungen nicht durch schädliche Chemikalien negiert werden.
Gluten
Gluten (Klebereiweiß) steht seit einigen Jahren aufgrund seiner gesundheitlichen Aspekte in der Kritik und wird inzwischen von vielen Menschen gemieden. Bisher gibt es in Bezug auf Endometriose Patientinnen zwar nur eine Studie, diese bestätigt aber auch, dass eine glutenfreie Ernährung die typischen Symptome lindern kann. Es ist daher sinnvoll zumindest zeitweise auf Gluten zu verzichten, um die individuelle Reaktion des Körpers beobachten zu können. Es könnte allerdings auch sein, dass der positive Effekt durch eine insgesamt gesündere Ernährung in der Studie erreicht wurde.
Kaffee und Alkohol
Ebenfalls problematisch sind laut Studien bei einer Endometriose Alkohol und Kaffee. Diese sollen das Risiko an einer Endometriose zu erkranken erhöhen und die Beschwerden der Endometriose verschlimmern. Grundsätzlich sollten die Genussmittel daher wie auch bei gesunden Menschen nur in geringen Mengen konsumiert werden.
Autor: Wissen-Gesundheit Redaktion
