News
Tätigkeitsfeld Zahnmedizin: Mehr als nur bohren!
Wer als Laie den Begriff „Zahnmedizin“ hört, der denkt vielleicht an das bohren, füllen und polieren von Zähnen. Schade, denn wer in Deutschland als Zahnarzt arbeitet, hat ein anspruchsvolles Studium durchlaufen, welches für eine breite Anzahl an Tätigkeiten am Patienten qualifiziert. Eine nähere Auseinandersetzung zeigt, wie vielfältig die Zahnmedizin wirklich ist und schafft Respekt für gute Zahnärzte, die einen echten Dienst am Menschen leisten.
So wird man zum Zahnmediziner
Wer glaubt, dass der Weg zum Zahnarzt von jedermann beschritten werden kann, täuscht sich. Handwerkliches Geschick ist nur eine Komponente, die für den Erfolg notwendig ist. Schon im Studium trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Das sogenannte „Vorklinikum“ besteht aus einem naturwissenschaftlichen Studium, welches sich über 5 Semester erstreckt. Neben Physik, Biologie und Chemie kommt auch die Histologie nicht zu kurz. Gleichzeitig werden die theoretischen Grundlagen im Propädeutikkurs in die Praxis umgesetzt. An Kunstköpfen werden erste „Behandlungen“ durchgeführt und der Studierende lernt, wie Prothesen modelliert werden.
Bis das Staatsexamen absolviert werden, ist der Weg aber noch weit. Neben über 16 mündlichen Prüfungen muss die zweite Studienphase absolviert werden, die ebenfalls 5 Semester dauert. In dieser liegt der Fokus auf der Praxis. Zum ersten Mal wird direkt am Patienten gearbeitet. Kenntnisse in der Prothetik werden vertieft und Kurse in Pharmakologie, innerer Medizin, Röntgen und Kieferorthopädie absolviert. Dies ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt der Anforderungen, welche an Studierende der Zahnmedizin gestellt werden.
Das leistet die Zahnmedizin
Schon als Kindern wird uns eingebläut, regelmäßig die Zähne zu putzen. In der Tat spielt die Vorsorge eine große Rolle in der Zahnmedizin. Von klein auf gehen wir zum Zahnarzt und lassen das Gebiss auf Fehlstellungen und Anzeichen von Parodontose kontrollieren. Wir bekommen gezeigt, wie Zähneputzen funktioniert und manchmal werden die Zähne sogar mit einem Fluoridlack versiegelt, um Fäule zu verhindern. Als Erwachsene profitieren wir von einer professionellen Zahnreinigung, den auch Dentalhygiene zählt zum Leistungsangebot eines Zahnmediziners.
Löcher in den Zähnen werden im besten Fall bei den Vorsorgeuntersuchungen festgestellt. Diese werden eröffnet, ausgebohrt und mit einem Kompositwerkstoff befüllt. Ist der obere Teil des Zahns schon sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden, empfiehlt sich eine künstliche Krone aus Keramik oder Metall überzustülpen. Damit wird sichergestellt, dass der Patient auch in Zukunft kraftvoll zubeißen kann, ohne dass der Zahn absplittert. Auch wer mit starken Schmerzen eine zahnmedizinische Praxis in der Nähe aufsucht, wird zahnerhaltend behandelt. Oftmals deutet ein puckernder Schmerz auf eine Entzündung der Zahnwurzel hin. Mit Spezialwerkzeugen wird eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt. Dabei trennt der Arzt einen Teil der betroffenen Nerven ab und verhindert, dass der Zahn gezogen werden muss.
Nach Zahnverlust entwickelt der Zahnarzt einen Behandlungsplan mit dem Patienten. Dieser kann sich entscheiden, welche Form von Prothese für ihn infrage kommt. Häufig wird eine Zahnprothese an gesunden Zähnen „verankert“, um die falschen Zähne am Platz zu halten. Sind benachbarte Zahnkronen stark beschädigt und bieten keinen Halt, kann die Implantologie weiterhelfen. Dabei werden Stifte aus Titan im Kieferknochen gesetzt, auf denen Zahnkronen aus Keramik aufgeschraubt werden. Auch ein Ersatz einzelner Zähne durch Implantate ist machbar. Solvente Kunden profitieren von einer besonders ästhetischen und haltbaren Lösung ihrer Zahnprobleme.
Spezialisierungen: Kieferorthopäden und Oralchirurgen
In der Kieferorthopädie geht es darum, Zahnfehlstellungen und Probleme mit dem Kiefer zu behandeln. Dies ist nicht nur aus ästhetischen Gesichtspunkten wichtig. Auch eine saubere Aussprache bedingt ein ordentliches Gebiss mit geraden Zähnen. Wer sich als Arzt in diesem Teilbereich der Zahnmedizin selbstständig machen möchte, durchläuft eine Zusatzausbildung. Anschließend kann er z.B Zahnspangen kundengerecht anfertigen und einsetzen.
In der Oralchirurgie geht es hingegen darum Zähne fachgerecht zu entfernen oder Implantate zu setzen. Da chirurgische Eingriffe wie das ziehen von Weisheitszähnen besondere Risiken birgt, müssen sich Zahnärzte gesondert fortbilden, um als Oralchirurg Karriere zu machen.
Gute Zahnärzte sind mehr als nur Handwerker
Natürlich ist es wichtig, dass Ihr Zahnarzt in Mainz sein Handwerk versteht und eine technisch einwandfreie Arbeit abliefert. Praktische Zahnmedizin bedeutet jedoch auch, auf den Patienten eingehen zu können und ihn von Ängsten zu befreien. Niemand freut sich auf den Besuch beim Zahnarzt, aber manche Menschen kämpfen gegen eine „Dentalphobie“ an. Diese Angst vor Zahnbehandlungen hat fatale Konsequenzen. Nicht selten werden wichtige Behandlungen aufgeschoben. Mit fatalen Folgen, denn mangelhafte Prophylaxe erschwert den Zahnerhalt. Es drohen teure Implantate und Prothesen! Deshalb wird bereits im Studium der Zahnmedizin der Umgang mit Patienten gelehrt. Zusatzkurse in Psychologie und Soziologie können dabei helfen, „Angsthasen“ besser zu verstehen.
Damit sich Patienten in der Praxis aufgehoben fühlen, setzen einfühlsame Ärzte auf ein besonders freundliches Team. Wer mit einem Lächeln und einer herzlichen Ansprache begrüßt wird, kann sich entspannen. Helle Farben, Pflanzen und beruhigende Musik schaffen ein beruhigendes Ambiente. In speziellen Praxen, die sich auf Zahnarztphobie spezialisiert haben, verhält sich der Mediziner besonders einfühlsam. Vor der Behandlung wird das Vorgehen geplant und Ängste abgebaut. Nicht selten wird eine Vollnarkose angeboten, wenn Zähne gezogen werden oder eine Komplettsanierung ansteht. Wer in Bezug auf Narkosemittel Bedenken hat, wendet sich am besten an einen Zahnarzt, der in Hypnose geschult wird. Durch die Kraft der Suggestion wird der Patient in einen entspannten Zustand versetzt, in der Angst keinen Platz findet.
Autor: Wissen-Gesundheit RedaktionWeitere Themen:
- Gesundheit und kryptowährungen: eine neue perspektive
- Den Elektriker rufen oder doch selbst machen? Darauf gilt es zu achten.
- Kleines vs. großes Blutbild – alles Wissenswerte zusammengefasst
- Psychische Gesundheit im Alter: So lässt sie sich unterstützen
- Gesundheitsrisiken beim Spielen im Casino: wie kann man diese minimieren