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Neurodermitis bei Kindern
Neurodermitis gehört in Deutschland zu den häufigsten chronischen Erkrankungen der Haut. Junge Menschen sind von ihr im Schnitt fast genauso häufig betroffen wie ältere. Nach Angaben der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft erkranken jährlich rund 2 Millionen Kinder und 2,5 Millionen Erwachsene an Neurodermitis. Daher leiden ungefähr 13 % der Kinder in dem Alter zwischen null und siebzehn Jahren mindestens einmal unter dieser Erkrankung.
Welche Symptome hat Neurodermitis?
Kinder, die unter Neurodermitis leiden zeigen vor allem einen vermehrten Juckreiz und Hautausschlag auf. Dabei kann die Stärke der Symptome bei jedem Kind stark variieren, weshalb diese von leichtem Jucken bis hin zur Beeinträchtigung des Alltags reichen können. Das Hauptkennzeichen dieser Erscheinung ist eine stark gerötete und juckende Haut. Diese kann an betroffenen Stellen auch Bläschen bilden, die durch Kratzen oder von selbst aufgehen und nässen können.
Oft tritt Neurodermitis phasenweise auf. So sind die Symptome oft schlimmer, wenn das Kind bewusst oder unbewusst gestresst ist. Aber auch unabhängig davon können zeitweise stärkere und schwächere Schübe auftreten. Üblicherweise ist die Haut nicht dauerhaft entzündet. Wenn die akute Phase des Juckreizes vorüber ist, trocknet die Haut schnell aus, die Rötungen werden heller und die abgestorbenen Hautzellen pellen sich ab. Anschließend sind an den betroffenen Regionen oft helle Flecken erkennbar, da die Hautpigmente durch den Ausschlag und das Kratzen zerstört wurden.
Bei Kindern und Säuglingen tritt Neurodermitis vor allem außen an den Armen und Beinen auf. Häufig kommen diese Entzündungen auch im Gesicht an den Wangen vor. Doch auch andere Stellen wie Rücken, Brust und Bauch können von Neurodermitis betroffen sein. An diesen Regionen ist die Erkrankung jedoch weitaus seltener.
Was ist die Ursache für Neurodermitis?
Bei Kindern und Erwachsenen, die unter Neurodermitis leiden, ist meistens die Hornschicht der Oberhaut (Epidermis) durch Entzündungen rissig und beschädigt. Auf diese Weise kann sie ihre Schutzfunktion nicht mehr ausreichend erfüllen und Allergene, Keime und Erreger können von außen in die Haut eindringen. Die Folge davon sind Rötungen der Haut und ein ausgeprägter Juckreiz.
Eine weitere Ursache kann jedoch auch in einer gestörten Hautflora liegen. Dabei verursacht vor allem die Mutation des sogenannten Filaggrin-Gens (FLG-Gen) die Neurodermitis. Eine Veränderung dieses Gens sorgt dafür, dass die Produktion des Eiweißes Filaggrin gehemmt wird, das besonders wichtig für die Bildung der oberen Hautschicht ist. Ein Mangel an Filaggrin kann letztendlich zu einem Ungleichgewicht der Hautflora führen, wodurch sie eine Menge Flüssigkeit verliert und austrocknet.
Auch allergische Reaktionen können zu Neurodermitis führen. In diesem Fall reagiert das Immunsystem auf Allergene und versucht diese mit der Bildung von Antikörpern abzuwehren. Diese wiederum rufen Hautentzündungen hervor. Kinder, die unter dieser Form der Neurodermitis leiden, weisen häufig weitere Symptome wie allergisches Asthma oder Heuschnupfen auf.
Welche Mittel gibt es gegen Neurodermitis bei Kindern?
Da Neurodermitis zu den chronischen Hauterkrankungen gehört, ist es leider nicht heilbar. Jedoch können die Symptome mit bestimmten Mitteln gelindert und die Haut bei der Regeneration unterstützt werden:
- rückfettende und feuchtigkeitsbindende Salben
- antiallergene Waschmittel
- lauwarme oder kalte Duschen und Bäder
- Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3 für Kinder, Zink, Gurkenkraut-Öl, Vitamin D und Vitamin B12
- leichte Kortisonsalben zur Hemmung der Entzündung (bei Kindern nicht ohne einen ärztlichen Rat und nur in geringer Dosierung über einen sehr kurzen Zeitraum anzuwenden)
- medizinische Bestrahlung mit UV-Licht
- Meerwasser-Kur
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