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Richtig Schlafen bei einem Bandscheibenvorfall
Wenn der untere Rücken plötzlich bei jeder Bewegung schmerzt und ein Herunterbeugen, Heben oder schmerzfreies Gehen nicht mehr möglich sind, handelt es sich bei vielen Menschen mittleren Alters um einen Bandscheibenvorfall. Dieser zählt in Deutschland inzwischen zu den Volkskrankheiten, da jährlich rund 200.000 Patienten zwischen 45 und 55 Jahren aufgrund des sogenannten Diskusprolaps behandelt werden.
Doch ein Bandscheibenvorfall ist nicht zwangsläufig eine Alterserscheinung, denn es gibt auch junge Leute, die von ihm betroffen sind. Demnach kann er jederzeit unabhängig vom Alter auftreten. Besonders wichtig ist jedoch, dass Betroffene ihren Alltag nach einem Vorfall so anpassen, dass sich der Körper stabilisieren kann und weitere Schäden vorgebeugt werden. Dabei können vor allem eine ausreichende und schonende Bewegung sowie die richtige Schlafposition ausschlaggebend für die Regeneration und das Wohlbefinden des Betroffenen sein.
Ursachen und Symptome
Ein Bandscheibenvorfall entsteht in den meisten Fällen durch einen natürlichen Alterungsprozess des Körpers und dessen Bindegewebe. Auch eine dauerhafte Fehlhaltung, Fehlbelastung oder Überlastung der Wirbelsäule kann eine mögliche Ursache vor einen Prolaps sein. Weiterhin gehören Übergewicht, schwere körperliche Arbeit, ruckartige oder drehende Bewegungen im Alltag oder beim Sport und eine unzureichende Ausprägung der stützenden Muskulatur durch Bewegungsmangel zu den möglichen Ursachen für einen Bandscheibenvorfall.
Normalerweise speichert der sogenannte Gallertkern, der sich in der Bandscheibe befindet, Wasser, um seine Elastizität aufrechtzuerhalten und 75 % der Kräfte aufzufangen, die bei Bewegung auf die Wirbelsäule einwirken. Jedoch reduziert sich seine Fähigkeit Wasser zu speichern bereits ab dem 20. Lebensjahr. Zudem kann der um den Gallertkern herum liegende Faserring mit zunehmendem Alter porös und rissig werden. Ist dies der Fall, kann die Bandscheibe verrutschen, auf naheliegende Nervenwurzeln drücken und starke Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen verursachen.
Schlafen nach einem Bandscheibenvorfall
Personen, die von einem Bandscheibenvorfall betroffen sind oder eine operative Behandlung der Wirbelsäule hinter sich haben, sollten vor allem beim Sitzen und Schlafen darauf achten, dass die Wirbelsäule ausreichend gestützt wird. Aus diesem Grund ist es wichtig auf eine korrekte Auswahl der Matratze und des Lattenrostes zu achten. Wichtig ist vor allem, dass die Liegefläche weder zu hart noch zu weich ist.
Ist das Bett zu weich, sinkt der Rücken zu tief in die Matratze ein und der Körper gerät in eine Haltung, in der die Wirbelsäule abknickt und zusammengestaucht wird. Doch auch eine zu harte Liegefläche sollte vermieden werden, da der Rücken und die Bandscheiben nicht abgedämpft werden und Schmerzen sowie Beschwerden bei Bewegungen zunehmen können. Dementsprechend eignen sich vor allem Matratzen, die aus einzelnen Zonen mit unterschiedlichen Härtegraden bestehen. Dabei sollte der Körper in der Mitte gestützt sein, während das Becken und die Schultern entlastet werden und leicht einsinken können.
Aus diesem Grund eignen sich für Personen mit einem Bandscheibenvorfall vor allem Matratzen mit einem mittleren Härtegrad. Dies entspricht üblicherweise dem Härtegrad 2, da die meisten Modelle in drei Stufen untergliedert werden. Als deutlich günstigere Alternative zu den teuren Matratzen eignen sich jedoch auch spezielle Matratzen-Topper. Diese sind ebenfalls in unterschiedlichen Härten und mit besonderen Liegezonen erhältlich. Besonders wichtig ist es, bei der Auswahl darauf zu achten, dass die Wirbelsäule ihre natürliche doppelte S-Form in der Seitenlage beibehält.
Sowohl die Matratzen als auch die Matratzen-Topper gibt es aus verschiedenen Materialien. Die Auswahl des richtigen Stoffes hängt dabei jedoch von den individuellen Bedürfnissen des Benutzers ab. Besonders geeignet für Bandscheiben-Patienten sind unter anderem Matratzen und Auflagen aus Kaltschaum, Visco- und Naturlatex.
Autor: Wissen-Gesundheit Redaktion